ADORNED BROOD: Interview mit Frost

08.12.2012 | 11:02

"Hammerfeste" war vor nicht allzu langer Zeit ein grandioses Album. "Kuningaz" kann dieses Niveau locker halten und dem sogar noch einen draufsetzen. ADORNED BROOD haben dieses Kunststück vollzogen. Also sprachen wir mit Sänger Frost über die aktuelle Lage und Niederrhein-Getümmel.

Hallo zusammen, Marcel von POWERMETAL.de bedankt sich vielmals für eure Zeit und Geduld. Ich hatte bereits mit Frost zum Release von "Hammerfeste" das Interviewvergnügen. Wie geht es euch? Alles im Lot?

Sei gegrüßt Marcel. Uns allen geht es, trotz den Strapazen der letzten Zeit, gut. Die Aufnahmen zu "Kuningaz" waren sehr anstrengend und zeitaufwendig. Haben aber auch sehr viel Spaß gemacht. Ich bin aber überzeugt davon, dass es sich gelohnt hat.

 

Euer letztes Studiowerk erschien vor zwei Jahren bei Black Bards Entertainment. Warum der Wechsel zu Massacre Records?

Unsere alte Plattenfirma, Black Bards, ist insolvent gegangen und wir standen erstmal  vor dem Nichts. Da kam Massacre Records wie ein Prinz auf einem weißen Ross um die Ecke und küsste uns wach.

Im Ernst, Massacre haben schon länger ein Auge auf uns geworfen, allerdings waren wir zur der Zeit noch vertraglich verpflichtet. Jetzt haben wie die Chance genutzt und sind sehr glücklich über die Zusammenarbeit mit Massacre Records.

 

Euer langjähriger Trommelkönig Tim hat vor einigen Monaten die Band verlassen. Könnt ihr mir die Gründe nennen? Wie hat sich euer Neuer, Mischa Kliege, in die Band gefügt und in wie weit war er an der Entstehung eures neuen Werkes tätig?

Das ist nicht ganz richtig, Tim hat sich schon vor längerer Zeit von uns verabschiedet. Er konnte aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr bei uns spielen. Für ihn ist dann Ariovist, mit dem ich damals die Band gründete, wieder bei uns eingestiegen, der aber leider ebenfalls aus zeitlichen und beruflichen Gründen wieder aussteigen musste.

Jetzt haben wir Mischa Kliege verpflichtet. Mischa ist eine absolute Bereicherung für uns. Er bringt sich aktiv ins Songwriting ein und trommelt wie ein junger Gott.

 

"Kuningaz" heißt das gute Stück. Ich durfte es vorab rezensieren und war, wie auch schon bei "Hammerfeste" mehr als begeistert. Verlief die Produktion und Entstehung im gewohnten Maße oder gab es anno 2012 irgendwelche Besonderheiten? Auf YouTube gibt es ja einige, kurze Studioreports.

Im Großen und Ganzen war der Verlauf der Produktion ähnlich wie bei dem Vorgängeralbum "Hammerfeste". Allerdings haben wir ein paar Sachen verändert. Für jedes neue Album wollen wir den Songwriting- und Aufnahme-Prozess verbessern. Deshalb nehmen wir eine Vorproduktion der Songs auf. Das hilft uns, die Lieder schon mal im fast fertigen Gewand zu hören und daran zu feilen. Während dieser Phase haben wir mit verschiedenen Instrumenten und Effekten experimentiert. Danach geht's ab ins Studio und der Ernst beginnt. Aufgenommen haben wir, wie auch schon das letzte Album, im Kohlekeller Studio. Toningenieur war Kai, mit dessen Arbeit wir wieder einmal sehr zufrieden sind. Für uns war es wichtig das beste ADORNED BROOD-Album aufzunehmen. Was wir unserer Meinung nach auch geschafft haben.

Welcher gute Herr war für das abermals anmutige Cover zuständig?

Wie bei der "Hammerfeste" hat Kris Verwimp das Cover zu "Kuningaz" gestaltet. Er hat es einfach drauf. Beim ersten Gespräch mit ihm habe ich ihm meine Vorstellungen geschildert und er hat danach einen ersten Entwurf gestaltet, der meinen Vorstellungen entsprach und mich direkt begeistert hat.

 

Steckt ein Konzept hinter der Platte? Welche Ideen hattet ihr bei der Entstehung?

"Kuningaz" ist kein Konzeptalbum. Wie immer besingen wir die alten Götter und Krieger. Wir haben bei "Kuningaz" versucht diese Themen mit aktuellen Themen zu verschmelzen. Es gibt sogar einen Song auf der Platte der von der Liebe, vielleicht auch von körperlicher Liebe handelt. "Kuningaz" ist schneller, brutaler, melancholischer aber auch schöner, lieblich und durchzogen von starken Melodien.

 

Ihr agiert einmal mehr mit einem tollen Mix aus Folk, Pagan, Viking und einem Hauch Schwarzmetall. Insbesondere das unterhaltsame Titelstück, 'Call Of The Wild' und das Doublebass-Monster 'Just A Fight' ragen heraus. Welche Stücke machen in euren Augen die Klasse von "Kuningaz" aus? Oder ist es die Masse, die wie aus einem Guss läuft?

Meiner Meinung nach trägt jedes Lied auf "Kuningaz" dazu bei, dass der Silberling wie aus einem Guss läuft. Natürlich habe ich auch meine Lieblinge auf "Kuningaz". Zu einem ist da 'Victory Or Valhall' der auch als digitale Single veröffentlicht wurde und 'We Are Legion', der einen sehr starken Refrain hat. Bei dem Song bin ich schon sehr gespannt wie er live ankommen wird.

 

Wie kamt ihr dazu, mit 'Kreuzeslast' ein komplett deutsch eingeshoutetes Stück mit auf das neue Album zu packen?

Das ist im Studio entstanden. Der Text war erst auf Englisch aber im Studio haben wir dann nochmal alles umgeschmissen und einen deutschen Text geschrieben.

Wie wichtig war für euch Abwechslung und Atmosphäre? In meinen Augen ist "Kuningaz" das authentischste Werk eurer bisherigen Werke.

Bei der Vorstellung eines neuen Albums geht es uns in erster Linie um das Gesamtwerk. Wir wollen den Zuhörer fesseln und ihn auch nach mehrmaligem Hören der CD noch neue Dinge entdecken lassen.

Bedingt durch die Insolvenz unseres alten Labels mussten wir eine harte Zeit überstehen und wussten nicht, wie es mit der Band in Zukunft weitergehen wird. Deshalb gibt es bei einigen Stücken sehr aggressive Parts, die unseren Frust über diese Situation zum Ausdruck bringen.

Wir haben uns allerdings zusammengerauft und die Krise gemeistert. Deshalb gibt es textlich und auch musikalisch ausgiebige Elemente, die den Zusammenhalt in der Band darstellen und die gemeinsamen Erlebnisse wieder spiegeln.

Aus diesen Gründen und der Tatsache, dass wir als Band mehr zusammengewachsen sind, ist das Album aus unserer Sicht sehr intensiv ausgefallen und damit auch sehr authentisch.

 

Welche Pläne habt ihr in den kommenden Monaten? Etwaige Touren oder Festivalauftritte schon in Planung?

Wir planen im Moment eine Tour für nächstes Jahr. Ein paar Festivalauftritte sind bereits bestätigt. Unter anderem spielen wir nächstes Jahr auf dem "Dark Troll Festival", dem "Fimbul Festival" und auch in Österreich auf dem "Heidenwahn Winterfest". Grundsätzlich werden wir nächstes Jahr viel unterwegs sein, da wir unser 20-jähriges Bandjubiläum gebührend mit euch feiern wollen. Ein paar Specials sind ebenfalls bereits fürs Jubiläum in Planung.

 

Sodann wäre ich auch mit meinen Fragen am Ende und bedanke mich nochmals bei euch für Zeit, Geduld und die Antworten. Die obligatorischen letzten Worte an unsere Leser und die ADORNED BROOD-Fans da draußen gebühren euch.

Hey Metalheads. Checkt unser neues Album "Kuningaz", das am 23.11.2012 über unser neues Plattenlabel Massacre Records erschienen ist und besucht uns auf einem unserer nächsten Konzerte.

Stay Brood

Redakteur:
Marcel Rapp

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