ANGINA PECTORIS, THE: Interview mit Joelen Minghi

01.01.1970 | 01:00

Netterweise hatten The Angina Pectoris mich eingeladen sie auf ihrer Tour durch Deutschland zu begleiten. Natürlich führte ich währen dieser Tour auch ein Interview.

Georg:
Bist du etwas enttäuscht über die schlechten Besucherzahlen auf der Tour?

Joelen:
Im Januar, also 6 Monate vor der Tour haben wir Marc Varesco von 57 Productions den Auftrag für diese Tour gegeben. Wir haben ihm, dann eine Frist bis zum 28. Juni gegeben die Gigs für die Tour festzumachen. Am letzten Freitag war noch nicht alles geklärt. Geplant waren 2 Off Days, aber eigentlich waren es 4. Marc Varesco tat so als ob er die Gigs in Bremen und Lübeck gebucht hätte, aber die Clubs wussten gar nichts davon. CODE Music hat dann noch ganz kurzfristig in Leipzig und hier noch zwei Gigs festgemacht. Von daher bin ich enttäuscht über die Arbeit des Bookers.

Georg:
Siehst du diese Tour dann als Aufwärmtour für eure Welttournee?

Joelen:
Ja, es bleibt mir ja auch nichts anderes übrig, aber es hat auch seine Vorteile, wir haben 2 Gastmusiker dabei und bis sich da alles eingependelt hat, da vergehen schon ein paar Konzerte. Und die Clubs bisher waren ziemlich zufrieden. Das MTC in Köln will uns z.B. nächstes Jahr wieder holen.

Georg:
Wie sehen die Reaktionen im Ausland aus?

Joelen:
Channel 5 (MTV Asiens) erwartet uns in den Philipinen und überträgt dann sowohl Berichte über die Tour als auch Konzertausschnitte. KeyPar TV wird auch über uns berichten. Im Ausland erwarten uns also ausverkaufte Hallen in der Größenordnung zwischen 800 und 1200 Personen. Erste Station ist Tokio wo wir 5 Shows spielen werden, die jetzt schon ausverkauft sind. Wir sind auch schon in eine Gothic Talkshow eingeladen.

Georg:
Hammer und die ganzen anderen Magazine präsentieren die Tour, hast du dann schon mal jemanden von ihnen gesehen?

Joelen:
Nein, Hammer hat mit uns ein Interview gemacht, das war alles. Außer Powermetal.de ist keiner dabei.

Georg:
Wie sieht bei euch das Line Up aus?

Joelen:
Vom Original Line Up sind nur Tony und ich übrig. Tony spielt aber nicht mehr die Gitarre sondern ist für die Technik zuständig. Es ist einfach lange her und wir sind unsere eigenen Wege geangen. Ich habe jetzt eine junge Truppe um mich versammelt, die sehr engagiert am Werk ist.

Georg:
Wie sieht es mit dem neuen Album Lakshmi aus?

Joelen:
Es hat unheimlich viele Einflüsse. Wir machen einen neuen Stil. Wir haben Elemente aus Hip Hop, aus Trip Hop, aus dem Metal, aus Gothic und noch vieles mehr darauf.

Georg:
Wie siehst du die Unterschiede zwischen Laksmi und dem Vorgänger Insomnia?

Joelen:
Nun, für das Insomnia Album hatten wir 1 Monat Zeit. In dem Zeitraum mußte ich die Songs schreiben, dann ging es ins Studio und einen Monat später schon auf Tour. Das hat mir keinen Spass mehr gemacht. Ich empfand es eher als Betrug am Fan. Deswegen hat es jetzt auch so lange gedauert bis wir Laksmi fertig hatten. Ich wollte mir bewusst Zeit lassen. Ich will nicht jedes Jahr ein Album auf den Markt werfen nur um es herauszubringen.

Georg:
Worüber handeln die Texte von Laksmi?

Joelen:
Über mich und meine Ex Lebensgefährtin, sowie über all das was wir in all den Jahren gemacht haben. Über die Erfahrungen die wir als deutsche Gothic Rock Band gemacht haben.

Georg:
Wieso hast du gerade "Mandy" gecovert?

Joelen:
Ich wollte den Song schon immer covern. Es war nur nie der richtige Zeitpunkt dafür. Ich hatte auch nie die richtigen Musiker für das Thema. Ich wollte dann einmal gegen Mittag einen Song schreiben, und da kam Mandy im Radio. Und der Song drückt gerade das aus was ich schreiben wollte. Da dachte ich mir, cool, jetzt ist die Zeit gekommen. Und er hat bisher ja auch gute Kritiken eingefahren.

Georg:
Die andere Single "Dying Heart" ist ja eher 80er Gothic Rock..

Joelen:
ja, von den Formen her passt er schon zum 80er Gothic Rock, aber er hat auch moderne Einflüsse. So gesehen ist er schon etwas anderes als der 80er Gothic Rock. Ich möchte ja auch immer Gothic Rock machen.

Georg:
Also live hört es sich für mich eher nach Gothic Metal an.

Joelen:
Ja, auf Platte klingt das schon etwas kastriert. Und live haben wir auch eine zweite Gitarre dabei, da wirkt das schon härter. Zum abrocken ist es live sicher geeigneter, wenn es einem Live zu hart ist, dann kann man es zu Hause immer noch anhören.

Georg:
Wie sieht der Erfolg der neuen Scheibe aus?

Joelen:
Im Ausland, gerade im asiatischen Teil der Welt arbeiten wir mit allen großen Major Labels wie Sony zusammen. In Deutschland dagegen geht vertreibe ich die Platte über meinen Label "CODE", da ich nicht wieder mit einem Major in Deutschland arbeiten wollte, nach den Erfahrungen mit Insomnia. Ich möchte nur ein Album rausbringen, wenn ich mit ihm auch zufrieden bin.

Georg:
Fällt es dir schwer neue Songs zu schreiben.

Joelen:
Nein, wenn mich jemand ärgert, dann habe ich einen neuen Song. Das ist irgendwie meine Inspiration.

Georg:
Wie denkst du über das Package der Tour?

Joelen:
Speed Id ist ja bei meinem Label unter Vertrag. Ich finde die Jungs klasse und auf der Tour fällt das Zusammenleben mit ihnen sehr leicht. Sie sind sehr angenehme Zeitgenossen. Das Package an sich bietet alles aus dem Gothic Bereich, von langsamen Balladen über Electronic bis zu Gothic Thrash. Von daher ist sie sehr vielseitig. Speed Id ist dafür da um Spass zu machen und wir sind für das atmosphärische da. Es freut mich auch nach 4 Jahren wieder auf Tour zu sein.

Georg:
Das ist doch ein schöner Abschluss für das Interview. Viel Erfolg bei euren Stationen im Ausland.

Redakteur:
Georg Weihrauch

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