AVATAR: Interview mit Sänger Johannes Eckerström

11.05.2016 | 18:48

AVATAR hat mit "Feathers & Flesh" ein bärenstarkes Album in der Pipeline (VÖ: 13.05.), das mit einem interessanten Konzept daher kommt. Wir sprachen daraufhin kurz und knackig mit Bandkopf und Sänger Johannes Michael Gustaf Eckerström.

Das Konzept des Albums sei hier nur kurz angerissen: Es geht um eine Eule, die gegen die Sonne in den Krieg zieht, damit sie nicht mehr aufgeht und ewige Nacht herrscht. Zur CD gibt es einen ganzen Gedichtband, denn man dazubestellen kann. Wie lange tragt ihr das Konzept schon mit euch herum und was waren die Herausforderungen? "Die Idee kam ziemlich spät, wir wussten, dass wir ein Konzept machen wollten, aber nicht worüber," antwortet der großgewachsene Schwede und halb Deutsche (weshalb wir das Interview auch ganz entspannt in Deutsch führen können) und meint weiter: "Wir suchen immer neue Herausforderungen, denn ein Album zu schreiben muss schwer und unbequem sein." Durchaus eine ambitionierte Sichtweise, aber sie scheint aufzugehen. "Die Fabel kam erst im April letzten Jahres und damit kam die größte Veränderung, denn nun konnten wir nicht einfach ein "Greatest Hits"-Album des Jahres 2015 schreiben, sondern jedes Lied hat eine bestimmte Absicht - man kann weniger wegschmeißen." Und dann kommt natürlich die obligatorische Frage: Was wollt ihr uns denn mit der Story sagen? Denn wer AVATAR kennt, weiß, dass es nicht wirklich um eine Eule geht. "Mit einer Fabel kommt immer eine Moral," so Johannes "und hier geht es um die Beobachtung, dass trotz aller Erfahrung, die wir bekommen haben, wir große Probleme haben, wahre Weisheit zu finden." Kurz: "Wir sind alle ziemlich dumm."

Gar nicht blöd hingegen war die Entscheidung, die Produzentin Sylvia Massy (SYTEM OF A DOWN, DEFTONES, RED HOT CHILI PEPPERS, um nur ein paar Namen zu nennen) ins Boot zu holen. "Sylvia war die erste, die nicht sofort von Geld geredet hat," schwärmt er. "Sie ist vor allem eine Künstlerin und hat alle Seiten eines Produzenten, die man selten in einer Person finden kann." Das hört man!

AVATAR gibt es ja schon seit 2003; die Band hat vor dem Durchbruch mit "Black Waltz" (2012) drei Alben veröffentlicht, die weniger Anerkennung erlangt haben. Werden dann manchmal noch Fan-Wünsche nach den alten Songs geäußert? Und wie geht ihr mit ihnen um? "Wenn wir können, spielen wir auch ältere Stücke," entgegnet Johannes. Ein Zeitproblem also? Ja, denn "ab und zu finden auch Lieder von früheren Alben Platz in der Setlist." Apropos Konzerte: Könnt ihr auch an die AVATAR-Show vom Wacken Open Air 2015 erinnern? Das war in meinen Augen und Ohren ein ganz besonderer Auftritt... "Ja, Wacken ist Metal-Mekka und es war ein Kindheitstraum, dort zu spielen. Das Gefühl kann man nicht beschreiben, aber hoffentlich können wir es bald wieder machen!" Dem kann ich mich nur anschließen.

Und what comes next? Vor allem: Wann können wir AVATAR in Deutschland sehen? "Im Juni kommen wir mit DISTRUBED nach Deutschland und im Herbst wollen wir eine große EU-Tour machen." Na dann ist ja alles bestens!

Redakteur:
Jakob Ehmke

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