CONTRACRASH: Interview mit Matt

08.02.2015 | 10:42

Bei den einstigen Newcomern von CONTRACRASH ist in den vergangenen Jahren sehr viel passiert. Nur die wenigsten wissen, dass vorübergehend auch eine Auflösung in Betracht gezogen wurde. Doch das Ruder wurde bekanntlich herumgerissen und das neue Album "Thy Kingdom Come" übertrifft alle Erwartungen. Wir sprachen mit Klampfenmann Matthias über das aktuelle Album, die vergangenen Jahre und wagen auch einen kleinen Ausblick in die Zukunft.

Hey Matthias, Vielen Dank, dass du dir etwas Zeit für meine Fragen nimmst. Wie geht es euch denn momentan? Wie ist die derzeitige Lage im CONTRACRASH-Camp?

Hey! Danke der Nachfrage! Zu Zeit geht es uns sehr gut. Es gibt zu einer Albumveröffentlichung natürlich immer viel Arbeit. Wir freuen uns sehr, der Öffentlichkeit jetzt endlich präsentieren zu können, woran wir drei Jahre gearbeitet haben.

Bevor wir auf das neue Album zu sprechen kommen, müsst ihr mich auf den neusten Stand bringen. Was ist in all den Jahren zwischen eurem Debüt "Goddamn Planet" und der neuen Scheibe bei euch so passiert? Außer dir wurde in den letzten Jahren ja die gesamte CONTRACRASH-Besetzung ausgetauscht.

Das stimmt. Es war keine einfache Zeit und ich dachte auch darüber nach, das Handtuch zu werfen. Das Songwriting für das nächste Album fing ich direkt nach der VÖ von "Goddamn Planet" an. Die Ausarbeitung der neuen Songs mit der alten Besetzung ging nicht wirklich voran und bis 2011 spielten wir dann eben diverse Auftritte und Touren mit dem alten Album im Gepäck. Es gab verschiedene Gründe für die Umbesetzungen... Manche sind umgezogen, andere hatten andere Prioritäten und dann gab's eben noch die altbekannten persönlichen wie musikalischen Differenzen. Als Sven, unser Drummer, 2010 in die Band kam, hatten wir uns gemeinsam überlegt, wie es weitergehen sollte und die Band neu zusammen gestellt. Seit 2011 haben wir nun an "Thy Kingdom Come" gearbeitet.

In den letzten Jahren ging der "Deutsche Rock & Pop Preis" ein ums andere Mal an euch. Inwiefern hat euch das beeinflusst bzw. geprägt?

Wir haben uns sehr gefreut! Wenn man Musik macht, kommt es nicht selten zu Rückschlägen. Deswegen ist es sehr hilfreich, wenn die eigene Arbeit auch von anderen anerkannt wird.

Was ist, musikalisch betrachtet und eurer Meinung nach, der Hauptunterschied zwischen "Thy Kingdom Come" und seinem Vorgänger?

Bei "Goddamn Planet" war der Weg noch nicht ganz klar. Das Ziel war damals, eine interessante Mischung aus fetten Riffs und guten Melodien hinzubekommen. Seit 2009 hat man sich natürlich in alle Richtungen weiterentwickelt und hat dementsprechend auch andere Ziele. Wir haben auf "Thy Kingdom Come" mehr experimentiert und mehr Orchester verwendet, was auf “Goddamn Planet“ nur in ein oder zwei Songs vorkam. Dazu kommt natürlich, dass meine neuen Kollegen auch wieder einen etwas anderen Sound reinbringen. Wir waren uns einig, dass unser Sound ein wenig moderner und brutaler sein sollte. Auf diesem Album haben wir wirklich hart daran gearbeitet, die Stärken von jedem in den Vordergrund zu stellen.

"Thy Kingdom Come" ist bekanntlich ein Konzeptalbum und der erste Teil einer Endzeit-Geschichte. Kannst du die aktuelle Thematik etwas näher ausführen?

Es ist eine Fantasy Geschichte, in der natürlich die Apokalypse bzw. die Postapokalypse eine wichtige Rolle spielt. Es geht ums Überleben und um die wichtigen Fragen: Sind wir auf uns allein gestellt? Gibt es vielleicht doch etwas, was über uns wacht? Inwiefern macht uns der Glaube an Besserung zu besseren Menschen? Was können wir alleine bewirken? Natürlich geht es auch um Schlösser, die aus Lava aufsteigen und kämpfende Steinmonster, aber im Grunde ist die Message, dass man nicht aufgeben soll.

Musikalisch stechen für mich klar das vierteilige, abschließende 'Ashes To Ashes', das balladeske 'With Fingers Crossed' und auch das wuchtige Titelstück heraus. Speziell die Abwechslung macht auf eurem Album enormen Spaß. Wie wichtig ist für euch dieser Aspekt? Und welche Stücke stechen für dich im Besonderen heraus?

Vielen dank! Freut mich sehr, dass dir das Album gefällt! Für uns steht Abwechslung ganz oben auf der Liste. Es gibt soviel Wunderbares in der Musik, ich könnte kein Album machen, auf dem alle Songs ähnlich wären. Und auch jetzt gibt es noch soviel zu entdecken und auszuprobieren. Das ist auch, was ich von anderen Platten erwarte - ich will überrascht und mitgerissen werden. Für uns sticht ebenfalls 'Ashes To Ashes' heraus, aber am Ende hat jeder Song seine besonderen Momente.

Eliran Kantor, der in der Vergangenheit bereits für HATEBREED, SODOM und ICED EARTH den Pinsel schwang, war für das apokalyptisch angehauchte Artwork zuständig. Wie kam der Kontakt zustande, und trifft er zu 100% eure Vorstellungen der optischen Umsetzung?

Als TESTAMENTs "Dark Roots Of Earth" herauskam, war ich sehr von dem Cover beeindruckt und begann mich für Elirans Werke zu interessieren. Im Nachhinein wurde mir klar, dass seine Arbeit mir in der Vergangenheit schon öfters aufgefallen war. In der Band wurden wir uns schnell einig, dass wir ihn anschreiben sollten und so kam eines zum andern. Er bekam dann die Vorproduktion, die Story und ein paar kleine Anstöße für das Artwork von mir. Er beschäftigte sich wirklich sehr mit den Details und unsere Erwartungen wurden am Ende bei weitem übertroffen.

Ihr selbst definiert euren Stil als "Epic Action Metal". Welche Bands haben euren Stil und eventuell auch das neue Album beeinflusst?

Das ist nicht so einfach bei uns, hehe. Die wichtigsten wären MACHINE HEAD. ZAKK WYLDE, AVENGED SEVENFOLD, SLAYER, alte MANOWAR, STONE SOUR... ein bisschen Prog. Einiges aus Barock bis Spätromantik, aber auch neueres aus der Filmmusik. Andy, unser Sänger, hört viel A DAY TO REMEMBER, was das Ganze dann schon wieder ein wenig anders macht. Aber wir hören alle ganz unterschiedliches Zeug und verschließen uns auch nicht vor verschiedenen Einflüssen.

Das neue Album ist ja nur der Anfang. Wie werden die kommenden Alben musikalisch ausfallen? Kannst du uns schon einen kleinen Ausblick geben?

Es gibt schon einige Ideen! Ich will nicht zuviel verraten, aber es könnte hier und da ein wenig progressiver werden. Eventuell werden wir auch was mit 8-saitigen Gitarren machen. Das ist gerade noch alles in der Entwicklungsphase. Auch ist es noch nicht ganz klar, wie stark das Orchester das nächste Mal rauskommen wird. Aber egal was wir machen - es wird interessant, hehe.

Wie werden desweiteren die nächsten Monate bei CONTRACRASH aussehen? Auf was dürfen sich Fans freuen?

Wir werden wieder mehr Shows spielen als die letzten Monate, ein bisschen auf Tour gehen und hoffentlich schon bald mit der Arbeit an dem nächsten Album beginnen. Demnächst wird auch unsere neue Homepage online gehen unter www.contracrash.com.

Dann wünsche ich euch viel Erfolg mit dem neuen Album, mir zumindest gefällt es sehr. Die letzten Worte gebühren aber dir. Was möchtest du unseren Lesern und euren Fans noch mit auf den Weg geben?

Erst einmal vielen Dank für das Interview! Ich hoffe, dass euch "Thy Kingdom Come" gefällt und möchte euch nochmal nahe legen, das Album mit dem Booklet vor eurer Nase durchzuhören, hehe.

Redakteur:
Marcel Rapp

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