DARK AGE: Interview mit Eike und Alex

18.09.2009 | 10:40

Nach der Listening Session zu DARK AGEs neuem Opus "Acedia" bekam ich die Möglichkeit Eike und Alex zu interviewen. Es war ein wirklich sehr lebendiges und hin und wieder philosphisches Interview über "Acedia", über Freundschaft und über das Bandleben generell...

DARK AGE - Interview mit Eike und Alex

Das uns vorliegende Interview folgte nach der Listening Session zu DARK AGEs neuem Opus "Acedia". So finden wir uns im bandeigenen Studio mit Eike (Vocals und Gitarre) und Alex (Bass) ein, um die Herren über sich selbst und das neue Werk auszufragen. Das Interview kann leider nicht vollständig wiedergegeben werden, da einige Themen zu vielseitig und komplex verliefen um sie festhalten zu können. Auch hier einen herzlichen Dank an Martin Gorski, dem ich einen Großteil der Fragen und den interessanten Verlauf des Interviews zu verdanken habe!

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Jakob:

Erstmal Gratulation zu "Acedia"! Das Album ist total spannend und interessant geworden.

Alex:

Echt? Vielen Dank, ein größeres Lob kann man gar nicht bekommen...

Eike:

Ja, besonders bei dem heutigen Überangebot an Musik. Wir wollten eine Platte aufnehmen, die Tiefe hat. Und wenn du sagst, dass uns das gelungen ist, freuen wir uns.

Jakob:

Der Aufnahmeprozess ist für eine Band ja immer etwas Besonderes, da man eine relativ lange Zeit viel miteinander zu tun hat und auf engem Raum zusammenhockt. Wie habt ihr euch gefühlt während der Aufnahmen, was ist passiert bei euch?

Alex:

Es ging und geht immer um Freundschaft; und diese mit der Band trotz aller widrigen Umstände am Laufen zu halten. Das hat uns motiviert und das wollten wir auf das Album bringen.

Eike:


Wir machen seit zwölf Jahren nichts anders und auf einmal sind wir überall Thema, z.B. CD des Monats im "Metal Hammer" und so weiter. Musikalisch war es eine der wichtigsten Reisen. Wir haben uns strukturiert und haben es erstmals ernst genommen. Und das fühlt sich sehr gut an.

Alex:

Die Substanz, die das Album gemacht hat, resultierte daraus, dass wir das Beste Album für uns machen wollten.

Jakob:

Könnt ihr denn mittlerweile von der Musik leben? Oder was macht ihr außerhalb DARK AGE?

Alex:


Ich mache Labelarbeit und bin Musikproduzent mit "Abandon Records".

Eike:

Ich bin ebenfalls Musikproduzent.

Alex:

Wir sind eine Band der Selbstständigen. Wir haben erkannt, dass wir nicht von, sondern für die Musik leben können. Eine Band zu haben, bedeutet etwas für sich zu machen.

Eike:

Das ist etwas Seltenes in der westlichen Welt: etwas für sich machen.

Alex:

Es gibt einen Unterschied zwischen "Lebe deine Träume" und "Träume dein Leben"...

Eike:


Ja, wir hatten nie die Ambitionen professionell Musik zu machen. Ich meine, die Band gibt es seit Schulzeiten.

Jakob:


Gibt es so etwas wie einen "Leader" in DARK AGE ?

Alex:

In unterschiedlichen Metiers gibt es jeweils einen Leader.

Eike:

Wir haben intern eine Aufteilung gefunden, weil jeder schon lange dabei ist. Es ist wichtig, dass jeder eine Aufgabe hat und in dieser als Profi anerkannt wird. "Acedia" lag ein dunkler, langer Weg voraus...

Alex:

Respekt und Freundschaft sind die einzigen Parameter, die einen durchbringen können.

Eike:

Es ist wichtiger eine harmonische Dynamik herzustellen als gute Songs zusammen zu schreiben.

Jakob:


Beschreibt das Album doch mal mit eigenen Worten.

Eike:

Trägheit des Herzens. Das ist der Titel. Textlich handelt es sich um Dinge, die sich in mir angestaut haben. Verwirklichung des eigenen Seins. Das Album geht darum, was passiert, wenn jemand an seinen Träumen so viel arbeitet, dass er gar nicht leben kann. Es hat auch viel mit Erwachsensein zu tun. Es ist von meinem Input her das Erwachsenste, was ich bisher gemacht habe.

Alex:

Es ist das reifste Album, mit den reifsten DARK AGE.

Jakob:


Welche Ziele verfolgt ihr noch als Band?

Eike:


Japan bereisen ist ein Traum...

Alex:

Ich möchte mit der Band eine der qualifizierendsten Bands auf die Bühne stellen.

Jakob:

Gibt es konkrete Tourpläne?

Eike:


Es wird eine Tour durch Frankreich im November geben. Danach planen AFM Records eine Tour Anfang nächsten Jahres in Europa. Mit DARK TRANQUILITY wäre toll, letzteres ist aber alles noch Spekulation.

Alex:

Es wird sich für die Band und für die Zuschauer viel verändern: Wir können uns neu aufstellen.

Jakob:


Was könnt ihr aus eigenen Erfahrungen sagen ist heutzutage wichtig für ambitionierte Bands?

Alex:

Mindestens 150-200 Shows im Jahr spielen. Dann ein gutes Team bilden, mit dem Qualität unter die Leute gebracht werden sollte.

Eike:

Campino von den TOTEN HOSEN hat nicht viel Gutes gesagt, aber er meinte einmal, dass es eine Band auszeichne, beständig zu sein. Und da hat er recht. Man muss als Band eine Identität entwickeln, die durch keinen ersetzbar ist.

Alex:

Ja, bei uns ist das Glaubwürdigkeit. Das ist meines Erachtens nach sonst nicht mehr oft vorhanden.

Eike:


Wir sind eine Band zum Anfassen.

Redakteur:
Jakob Ehmke

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