DARK SERMON: Interview mit der Band

17.04.2013 | 13:26

"In Tongues" ist ein deftiger, tödlicher Schlag in die Magengegend. DARK SERMON haben hiermit ein wirklich gutes Debütwerk am Start, was wir zum Anlass nahmen, diesen Newcomern im Death-Metal-Sektor ein wenig auf den Zahn zu fühlen und ihnen über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Band Löcher in den Bauch zu fragen.

Hallo Freunde, zunächst einmal vielen Dank für eure Zeit. Wie geht es euch? Ihr müsstet in Anbetracht der baldigen Albumveröffentlichung doch schon längst aus dem Häuschen sein, nicht wahr?

Kein Problem, Marcel, wir sind glücklich darüber, mit dir zu sprechen. Uns geht es gut. Wir sind bereits seit sechs Wochen auf Tour und können es mittlerweile kaum erwarten, nach Hause zurück zu kehren und in unseren eigenen Betten zu schlafen, hehe. Natürlich sind wir aufgeregt! Wir sind sehr gespannt, wie alles ablaufen wird.

 

Ihr seid eine äußerst talentierte Band. Würdet ihr uns kurz die Geschichte von DARK SERMON erzählen?

Vielen Dank für die freundlichen Worte. Nun, wir formierten uns vor rund vier Jahren und einen oder zwei Monate später spielten wir unsere ersten Shows. Zunächst begannen wir mit einem starken Metalcore-Vibe, was zu dieser Zeit ziemlich angesagt war. Innerhalb ein paar Jahren haben wir dann eine EP veröffentlicht, die uns einiges an Anerkennung gab (zumindest schien es uns so im Alter von 17 und 18 Jahren, haha). Wir tourten danach noch ein wenig, aber nach anderthalb Jahren, entschieden wir uns, das "Core" abzulegen und eine härtere, schnellere, dunklere, straightere Metalband zu werden. Wir änderten unseren Bandnamen, schrieben neue Musik, druckten einen Haufen voller Merchandise und gingen nochmals auf die Straßen, mit einem neuen Look und neuem Sound. Nach weiteren Monaten hatten wir dann ein Musikvideo und schließlich irgendwann einen Plattenvertrag mit eOne aus Amerika. Im Dezember nahmen wir unser erstes Album in den AudioHammer Studios in Florida auf und nun haben wir einen Deal mit Nuclear Blast in Europa.

 

Wir kam es zu diesem Deal mit Nuclear Blast?

Nun, als eOne das Album hörte, waren sie überzeugt, dass das Album in Europa besser laufen würde als in den Staaten. Scott Givens zeigte es dann Nuclear Blast und ich denke, die mochten es genug, um es in Europa zu vertreiben. Wir sind alle ziemlich stolz darauf, Teil der Nuclear Blast-Familie zu sein.

Das vorhin angesprochene Debüt "In Tonues" steht seit kurzem in den Läden. Könntet ihr uns etwas über den Ursprung dieser Todesblei-Scheibe erzählen?

Ich denke, dass die Scheibe nur ein Höhepunkt jahrelanger, harter Arbeit, Hingabe und Faktoren wie Blut, Schweiß und Tränen ist. Wir haben wirklich alles, was wir haben, in diese Platte gesteckt. Alle Stücke sind düster, bedrohlich und böse. Wir fingen mit dem Schreiben an, als wir uns entschieden, von diesem "Core"-Aspekt unserer alten Musik wegzugehen und ich denke, dass die gesamte Platte viel reifer geworden ist, als wir es selbst erwarteten.

 

Meine Favoriten dieser neuen Platte sind 'Shepherd's Staff’, ‘The Scales Of Justice’ und ‘The Tree Of New Life’. Tödliches Riffing, schnelles Drumming, eine aggressive Aura und Killer-Vocals, euer Sound ist ziemlich heavy. Welches Stück würde, eurer Meinung nach, den DARK SERMON-Sound am ehesten beschreiben?

'The Tree Of New Life' ist wahrscheinlich unser Liebling auf der Platte, wir sind also ziemlich froh, dass er dir auch gefällt. Ich denke, dass dieser Song, sowie 'Testament' unseren Sound am ehesten beschreiben. Sie besitzen eine gute Balance zwischen langsam und schnell und zeigen eine enorme Vielfalt. Dennoch ist es sehr schwer einen herauszupicken, da sich alle Stücke stark voneinander unterscheiden.

 

Gibt es ein Konzept hinter den Stücken? Was hat es mit den beiden 'Forfeit'-Stücken auf sich?

Natürlich gibt es tiefere Konzepte hinter jedem Stück. Jedes repräsentiert etwas anderes, so gibt es keinen entsprechend roten Faden abgesehen von Thema der psychischen Instablität. Die 'Forfeit'-Serie handelt von dem Leben und Sterben eines Schreibers. Der erste der beiden, 'The Crooked Quill' konzentriert sich auf die Unwichtigkeit, die er fühlt, wenn er sich Monate und Jahre lang seiner Arbeit hingibt und dafür keine Anerkennung oder Ermutigung enthält. Der Gegenstand seines Schreibens ist zu schwer für ihn, um ohne Unterstützung damit fortzufahren. Er akzeptiert, dass das Leben sinnlos, sein Schreiben unbegründet und Selbstmord das einzige Heilmittel ist. Er möchte mit seiner Feder, dem einzigen Gegenstand, der ihn jemals verstanden hat, begraben werden. 'Worn Within', der zweite Teil, handelt von seiner Akzeptanz seiner wahrgenommenen Irrelevanz und die Grausamkeit von Gott und seinen Kollegen. Er wurde des Lebens immer müder und verwirkt es mit der Zeit, sodass er am Ende den Tod umarmt.

 

Ein äußerst interessantes Konzept, wie ich finde. Welche Death-Metal-Band und Legende hat euch und euren Sound nebenbei eigentlich inspiriert?

Ich denke, ich kann sicher sagen, dass eine große Portion unseres Einflusses von Übersee kam. Bands wie BEHEMOTH und GOJIRA stehen in unserem Van stets auf "Repeat" seit dem ich mich erinnern kann. Wir schätzen ihre Effekthascherei und ihr Songwriting sehr hoch ein. Moderne Death-Metal-Bands aus Amerika , wie JOB FOR A COWBOY und THE BLACK DAHLIA MURDER haben auch ihren Teil dazu beigetragen, der Band zu dem zu verhelfen, was sie heute ist.

 

Welche Ziele habt ihr in der Zukunft mit DARK SERMON. Gibt es bereits Pläne, 2013 mal nach Deutschland zu kommen?

Europa ist unsere Priorität für 2013. Wir nehmen jede Gelegenheit wahr, so schnell wie möglich zu kommen und für euch zu spielen.

 

Das ist schön zu hören. Die letzten Worte gebühren selbstverständlich dir. Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg mit "In Tongues".

Dir auch vielen Dank, Marcel. Wir bemühen uns bald in Deutschland zu spielen. Und an unsere europäischen Freunde: Vielen Dank fürs Lesen. Sichert euch unser Debütalbum ab dem 12. April via Nuclear Blast Records. Hails from Florida!

 

Redakteur:
Marcel Rapp

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