DAYLIGHT: Interview mit Michael

01.01.1970 | 01:00

DAYLIGHT sind eine bisher noch recht unbekannte Combo aus deutschen Landen. Schade eigentlich, denn was sie mit ihrem Debutalbum "Vague Pictures Of Amazing Moments" abgeliefert haben, ist allerbester Hardcore/Punk.
Na ja, vielleicht werden ja die Jungs durch dieses Interview ein bisschen berühmter ;)


Jürgen: Da ihr für die meisten noch recht unbekannt seid, fange ich erstmals mit der Standardfrage an: Wer steckt hinter dem Bandnamen DAYLIGHT? Woher kommt ihr?

Michael
: Ok,wie schon erwähnt sind wir eine Band mit dem Namen DAYLIGHT, d.h. sechs Leute in folgender Besetzung...
Alan spielt Bass und manchmal spielt er auch verrückt, Fabian ist unser Drummer und glaubt sein kleiner Fiat Puntp wäre ´ne Disco...
Markus schreit sich die Seele aus dem Leib und trinkt sehr viel Bier...
Sascha wird irgendwann ein verrückter Biologe und spielt außerdem Gitarre...
Albrecht ist ein begnadeter Künstler und ebenfalls Gitarrist. Mein Name ist Michael und ich singe/schreie und antworte gerade auf deine Fragen.

Jürgen: 1997 wurde DAYLIGHT gegründet, 1998 habt ihr schon euer erstes Demo-Tape "Our Sunshine" veröffentlicht. Seit dem gab es weitere Demo's und einige Veröffentlichungen auf Compilations. Beschreibt mal euren Werdegang bis zu eurer aktuellen CD "Vague Pictures Of Amazing Moments"

Michael: Wir fingen 1997 mit der Band an, nahmen ein Demo auf, dann folgte auch schon der erste Line-up-Wechsel. Marc und Cem verließen uns, weil sie etwas anderes machen wollten und so kamen Olli und Albrecht ins Spiel.
Wir nahmen unsere erste Mini-CD "When Great People Fall" auf und Incendiary veröffentlichten diese 1999. Wir spielten eine Menge Shows mit Bands wie AS FRIENDS RUST, BOY SETS FIRE, BOTCH, TRAIL, INTENSITY, 8 DAYS OF NOTHING, blahblah...
Es lief eigentlich alles ganz ordentlich, bis wir anfingen unser Album zum ersten Mal aufzunehmen.

Jürgen: Zwischen '98 und 2002 ist ja einiges an Zeit vergangen - warum kam die CD erst jetzt? Habt ihr euch bisher dazu musikalisch noch nicht reif genug gefühlt oder gab es andere Gründe?

Michael: Worauf ich bereits anspielte...
Ein Freund hat sich angeboten "Vague Pictures Of Amazing Moments" mit uns aufzunehmen und wir willigten ein. Doch die Platte wurde nie fertig und so fingen die Probleme an...Wir waren alle sehr unzufrieden, teils wegen den Songs selbst, vor allem aber mit der Produktion. Das hat uns damals sehr entmutigt. Naja, jetzt ist die Scheibe fertig und wir sind alle sehr zufrieden damit. Es war ein wichtiger Schritt für uns die Platte in einem anderen Studio aufzunehmen, so sind wir alle sehr eng zusammengewachsen...

Jürgen: Eure Musik strotzt ja vor Power. Woher nehmt ihr diese Energie?

Michael: Wir versuchten einfach all unsere Wut, Frustration und Emotionen in Worten und Akkorden auszudrücken. Ich denke, wenn man oft genug im Leben mit Füßen getreten worden ist, sammelt sich da so Einiges an. Außerdem lieben wir diese agressive Art von Musik, da sie sehr ausdrucksstark ist...

Jürgen: Musikalisch habe ich euch ja in die Hardcore-Punk Ecke eingeordnet, aber wegen dem aggressiven Gesang auch den Vergleich mit Blackmetal angebracht. In welcher Musikrichtung seht ihr euch am Liebsten?

Michael: Wir sind definitiv aus der Punk/Hardcoreszene. Was uns als Individuen betrifft, haben wir niemals geschworen eben diesen Pfad auch musikalisch zu verfolgen. Wir sind beeinflußt durch viele Musikrichtungen, jeder einzelne von uns hat seine Vorlieben und versucht diese einfließen zu lassen. Der Gesang ist meiner Meinung nach sehr vielfältig. Ich verstehe aber was du meinst...
Was die Musikrichtung betrifft in der wir uns am Liebsten ansiedeln? Ich bin froh, daß es bis jetzt noch niemand geschafft hat uns einzuordnen! Das ist besser als jede Schublade...

Jürgen: Welchen Stellenwert hat bei euch Blackmetal?

Michael: Alan ist mehr der Black-Metal-Fan...Einiges gefällt mir auch, aber im gesunden Maße...

Jürgen: Wenn wir schon beim Thema Musikrichtung sind: welche Stilrichtungen und Bands haben eure Musik am meisten beeinflusst bzw prägen euch jetzt noch?

Michael:Wie schon gesagt, wir haben ´ne Menge Einflüsse aus den den verschiedensten Richtungen, weil wir uns aber einfach nicht festlegen möchten, tun wir dies auch einfach nicht. Damit würden wir uns nur selbst die Sache erschweren. Wenn wir beispielsweise einen ziemlich coolen Part daher spielen und wir ihn alle sehr gut finden würden, eben dieser Part aber überhaupt nicht zu uns passen würde, würden wir ihn trotzdem nehmen.
Wenn wir über prägnante Bands sprechen, fallen mir immer Bands wie SHIELD usw. ein, da sie mal sehr prägent für uns waren. Mittlerweile versuchen wir aber unsere Vorlieben außen vor zu lassen, da sie sich verändern...

Jürgen: Gab es einen bestimmten Grund, warum ihr euch DAYLIGHT genannt habt?

Michael: Wir suchten '97 ein sehr einfaches leicht einzuprägendes Wort, welches uns eigentlich sehr positiven Individuen beschreiben würde. So kamen wir auf den Namen DAYLIGHT.

Jürgen: Bei euren Songtiteln fiel mir besonders auf, daß sie sehr lang sind. Das ist ja recht ungewöhnlich, denn meist sind solche ja recht kurz und prägnant. Wie kam es dazu bzw. was wollt ihr damit sagen?

Michael: Die Band und diese CD sind für uns sehr wichtige Elemente unseres Lebens, deßhalb versuchte ich Titel zu wählen, die meiner Meinung nach sehr schmückend klingen und zeigen, wie sehr wir an jedem einzelnen Stück hängen.
Jedes Stück hat seine eigene Geschichte, deßhalb die Titel.

Jürgen: Eure Texte sind ja eine Mischung aus Tragik und Emotionen. Gab es da bestimmte Ereignisse, die euch hierzu inspiriert haben?

Michael: Wie schon gesagt, jedes Stück hat seine eigene Geschichte. All die Dinge, die mir in letzter Zeit widerfahren sind, all die Erkenntnisse und Erlebnisse wurden so verarbeitet. Die anderen können sich größtenteils damit identifizieren und stehen hinter meinen Texten...

Jürgen: Obwohl ihr ja noch eine recht junge Band seid, ist euer Sound erstklassig. Auch die Songs können auf voller Länge überzeugen und wirken rundum professionell. Spiegelt sich diese Professionalität auch in euren Verkäufen wider? Seid ihr damit zufrieden?

Michael: Ich bekomme das alles gar nicht so mit, z.B. mit dem Verkauf usw.
Wenn wir live spielen gehen immer einige CDs weg, was mir persönlich eh am
meisten bedeutet, da es ein schönes Gefühl ist die Leute überzeugt zu haben.
Mal schauen, vielleicht frage ich mal nach...

Jürgen: Ich denke mal, daß ihr von den Verkäufen und der Musik noch nicht leben könnt. Wie verdienen sich die Bandmitglieder von DAYLIGHT ihre Brötchen?

Michael: Ne dat is nich drin. Wir haben alle unsere Jobs oder gehen zur Schule. Wir sind eine Hardcoreband, die gewöhnlich nicht davon leben kann. Wir würden uns freuen auf Tour gehen zu können und da mit +/- Null wieder rauszukommen.
Solchen Träumen lasse ich stets keine Luft zum Atmen, weil sie dich sonst ersticken werden...


Jürgen: Nun habt ihr die erste große Hürde geschafft und die erste CD veröffentlicht. Wie geht es nun weiter? Ist die zweite Scheibe schon in der Mache? Wenn ja, was wird diese zu bieten haben?

Michael: Ja, wir arbeiten an neuem Material. Die nächste Scheibe wird noch intensiver und eigenständiger als "Vague Pictures Of Amazing Moments", hoffe ich. Jetzt geht´s erstmal um viele Gigs um die Platte zu promoten...

Jürgen: Wo kann man euch denn in nächster Zeit mal Live erleben?

Michael: Also,wir spielen einige Shows in nächster Zeit:

19.07. Oberhausen/Altenberg mit Dead Blue Sky/Undying/Shanara

31.7. Monheim/Sojus 7, Undying + Daylight

2.8. Köln/Underground, Good Clean Fun+Daylight

24.8. Kassel/Spot, Dear Diary + Daylight

(kommen noch ein paar dazu!)

Jürgen: Gibt es noch etwas, was ihr der Welt in diesem noch Interview mitteilen wollt?

Michael: Vielen Dank für dein Interesse an uns...
Du musst uns unbedingt mal live auschecken, dann sagst du `Hallo`,OK?
....Michi & Daylight....

Jürgen: Ich bedanke mich für das Interview und wünsche viel Erfolg!




Redakteur:
Jürgen Kroder

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