DONOTS: Interview mit Jan-Dirk

01.01.1970 | 01:00

Mit ihrem neuesten Streich, der EP "We're Not Gonna Take It", wollten die DONOTS einigen Metalgrößen ihren Tribut zollen. So nutzte ich die Gunst der Stunde bei den Emo-Punkern nachzuhaken. Jan-Dirk entpuppte sich dabei als sehr netter Gesprächspartner mit ausgesprochen gutem Musikgeschmack. (Photo Credits: Jörg Everding)

Georg:
Mit eurer neuen EP habt ihr uns ja praktisch ein Interview aufgezwungen.

Jan-Dirk:
Ja genau, wir haben uns da praktisch in die Metalecke gezwungen.

Georg:
Wieso gezwungen? War das nicht freiwillig?

Jan-Dirk:
Ne Quatsch. Natürlich haben wir das freiwillig gemacht. Das ist alles aus einer Laune entstanden. Wir sind da nicht wie an die anderen Alben herangegangen und haben ewig dran herumproduziert. Es war eher so, dass die RUNNING WILD - Coverversion mehr aus so einer Sauflaune heraus entstanden ist. Dann hat Ingo noch mit unserem Plattenlabelchef herumgesponnen. Und nach und nach ist das immer ernster geworden. Wir hatten ja schon Bock uns an ein paar Metalklassiker heranzumachen und die DONOT-technisch umzusetzen. Wir haben da aber nie was festes geplant, aber es wurde ziemlich gut. Und so haben wir uns daraufhin entschlossen eine Metal-EP zu machen. Und jetzt steht sie ja in den Läden.

Georg:
Wie konntet ihr Mr. True-Metal Rockin´Rolf überreden da mitzumachen?

Jan-Dirk:
Das war irgendwie ja das gute. An dem besagten Abend haben Wolle und Ingo darüber gesprochen, dass ja RUNNING WILD und insbesonders der Song "Bad To The Bone" genau das wäre, was wir da covern sollten. Da waren sie sich sofort einig. Und Wolle war gleich begeistert und meinte: "Da frag ich Rolf doch gleich mal, der macht bestimmt mit". Und Ingo dachte da noch, dass es wohl eher Spass sei. Er konnte sich ja auch nicht wirklich vorstellen, daß Rolf dazu Bock hätte. Aber zwei Tage später hat Wolle bei Ingo angerufen und gemeint, dass Rolf unsere "Pocketrock" rauf und runter hören würde und Ingo mal bei Rolf anrufen solle. Und so hat sich die Zusammenarbeit begonnen. Das war echt cool. Rolf ist supernett und war dann auch bei uns im Studio und hat da seine Parts geschmettert. Das war irgendwie wie ein Treffen der Generationen. Er könnte ja auch unser Papa sein. Aber was er uns von seinen Touren erzählt hat, das ist mit unseren Erfahrungen ganz ähnlich gewesen. Wenn er von Clubs erzählt hat, in denen wir auch schon gespielt haben und er den selben Ärger mit den Veranstaltern hatte wie wir. Das war echt cool. Oder auch das Problem mit den stinkenden Klamotten auf ner Tour. Es war schon lustig sich mit ihm auszutauschen und festzustellen, dass wir gar nicht so weit auseinander liegen wie man normal denken würde.Beim Ringfest hat er dann ja "Bad To The Bone" mitgesungen. Und kurz vor der Tour kam eine Anfrage von ihm, ob wir Bock darauf hätten, dass er bei den Gigs in der Nähe von Hannover auch mitsingen würde. Natürlich hatten wir Bock, was für eine Frage. Das war schon richtig cool.

Georg:
Und "We're Not Gonna Take It" habt ihr ja auch regelmäßig im Programm.

Jan-Dirk:
Ja, das ist schon seit drei Jahren unser abschließender Song. Und die Leute gehen dabei auch immer richtig ab. Das witzige dabei ist, dass die Leute zwar den Song zu kennen scheinen, aber kaum einer kennt TWISTED SISTER, beziehungsweise weiss, dass der Song von denen ist. Das ist natürlich erschreckend und deshalb versuchen wir den Leuten das auch mitzuteilen. Ich weiß jetzt nicht ob du uns schon mal live gesehen hast...

Georg:
Ja, als ihr vor einem Jahr auf dem Taubertal Open Air gespielt habt, habe ich euch gesehen. Ich habe noch nie auf einem Konzert erlebt, dass der Sänger einer Band so viele Namen anderer Bands nennt. Eigentlich hat Ingo da das Who Is Who im Metal heruntergebetet.

Jan-Dirk:
Ja, das kann sein. Da bin ich ja nur so halb in den Schuhen drin. Aber Ingo und Guido stehen voll auf Metal. Ich habe Ingo kennengelernt, als ich bei meinem Cousin zu besuch war. Damals war ich so 13 oder 14. Wir saßen da im Garten und von irgendwoher kam dann unglaublich laute Musik her, die ich dann doch als HELLOWEEN erkennen konnte. Und das war schon so ca. 500 m Luflinie entfernt. Mein Cousin meinte daraufhin: "Achso, das ist wahrscheinlich Ingo. Wenn der seine Metalplatten laufen lässt, hört man das in der ganzen Siedlung". Er ist schon sehr stark mit Metal aufgewachsen. Und Ingo und ich haben uns dann auch eine METALLICA-Schlacht geliefert. Wir sind da auf Metalbörsen unterwegs gewesen und wer dann die meisten Schätze mit nach Hause genommen hat, hat gewonnen. Ich habe dann auf irgendeinem Flohmarkt die Picture LP von "Master Of Puppets" für nur zehn DM bekommen, das konnte er gar nicht fassen. Aber irgendwann hat er dann noch ein paar Schnäppchen machen können, und hat dann am Ende auch gewonnen.

Georg:
Warum hat es euch dann in die Punk Ecke verschlagen?

Jan-Dirk:
Hmm, ich weiß auch nicht. Wenn du Bands fragst, wirst du sehr oft feststellen, dass sie nicht die Musik machen, die sie hören. Dazu kommt dann noch, dass in Bands ja nicht jeder das selbe hört. Eike und Alex können bei uns zum Beispiel nichts mit Metal anfangen. Eike hört eher so Drum & Bass oder Elektro Sachen und Alex mehr in Richtung HELMET. Und so ergibt sich das einfach. Die Musik die wir machen ist das Ergebnis dieser Einflüsse. Und man will ja auch nicht genau das machen was andere auch machen. Natürlich finden sich Sachen, die man mal gehört hat oder richtig gut findet, irgendwann auch in der eigenen Musik wieder. Das ist keine Absicht, das passiert einfach. Und das ist bei uns auch so. Ich selbst hör in letzter Zeit auch kaum noch Metal, das ist auch wirklich schade.

Georg:
Ja, das ist wirklich schade. Schließlich fängt der Metal seit einiger Zeit an wieder richtig zu blühen.

Jan-Dirk:
Ja, da muß ich mich mal wieder mehr mit beschäftigen. Ich war einmal mit Ingo im Auto unterwegs und wir haben da ein Stück gehört. Ingo meinte das wäre HAMMERFALL, daraufhin habe ich mir ne CD von denen gekauft, aber ich glaub das war es doch nicht.

Georg:
Früher in den 80ern gab es ja so die Theorie, daß die meisten Bands als Punk-Bands anfangen und wenn sie dann ihre Instrumente beherrschen fangen sie an Metal zu spielen. Stimmt das heute auch noch?

Jan-Dirk:
[lacht] Ja, weiss ich nicht. Ich glaube die meisten trauen sich nicht, den Sprung in den Metalbereich zu wagen. Aber was wir festgestellt haben, als wir uns nach Songs zum Covern umgesehen haben, war, dass der Metal ein unglaublich versierter Musikbereich ist. Beim Punkrock hast du immer wieder Bands die angesehen sind, aber eigentlich nichts können oder nichts machen. Es hat zwar seinen Charm, aber es fehlt der Anspruch. Beim Metal ist das doch oft so, daß das wirklich harter Tobak ist, was die Jungs da spielen. Das kannst du nicht einfach covern.

Georg:
Wo du das grade ansprichts. Im Vorfeld habe ich von eurer Plattenfirma die EP zum Download bekommen. Da waren zwei Songs vollständig und vier Songs angespielt. Jetzt habe ich die Single bekommen und da waren dann nur drei Songs drauf. Daraufhin habe ich mir - weil ich ja alle Songs wollte - die CD im Netz gekauft, aber da waren auch nur drei Songs drauf.

Jan-Dirk:
Ach da hast du wahrscheinlich die 3-Track Platte bekommen. Das ist ja ärgerlich. Es gibt da mehrere Versionen von. Es gibt da für die Radiohörer eine 3-Track-Single auf der "We´re Not Gonna Take It", "Bad To The Bone" und "We´re Not Gonna Take It - Live" drauf ist. Aber worauf wir Wert gelegt haben ist die Metal-EP. Auf der ist noch "All We Are" von WARLOCK, "Schools Out" von ALICE COOPER und die ANTHRAX Version von Joe Jackson von uns nochmal gecovert. Naja, das kann man bei dem Song auch nicht sagen, weil es eins zu eins nachgespielt ist. Aber nachdem es ja schon ein Cover ist, wollten wir das nicht auch noch mal verändern. Das haben wir dann mit Holger von PALE eingesungen. Und dann ist da noch zusätzlich eine Live Version von "Bad To The Bone" drauf. Und was ich noch sehr geil finde. Wir haben das Ganze noch als DVD Plus rausgebracht. Da hast du auf der einen Seite die 7 Track EP und wenn du die umdrehst eine DVD. Da ist das Video von "We´re Not Gonna Take It" inclusive einem Making Of drauf. Außerdem noch die Live Aufnahmen zu "We´re Not Gonna Take It " und "Bad To The Bone" mit Rocking Rolf vom Ringfest und dazu kommt noch eine Homestory über uns. Also Aufnahmen von unserem Studioaufenthalt während der Aufnahmen von "Amplify The Good Times".

Georg:
Wie findest du dann die Umsetzungen der Songs?

Jan-Dirk:
Ich finde die richtig gut. Aber sonst hätten wir das auch nicht gemacht. Mir hat am meisten die WARLOCK Nummer Spass gemacht. Die ist eigentlich am weitesten vom Original entfernt.

Georg:
Das war auch der Song, der mir am meisten aufgestoßen ist.

Jan-Dirk:
Ja, das glaub ich. Das ist der Song bei dem sich der Metalfan fragt: "Was machen die denn jetzt?". Ich weiss, dass das wirklich gewagt ist. Wir wollten den Song ja covern. Aber wenn man den Song aufnimmt und so covert wie er ist, muss man einen Metalsong draus machen. Dann wäre das aber zu einer Parodie geworden und das wollten wir nicht. Es sollte ja kein Witz werden sondern ein Tribut-zollen an diese Bands sein. Deswegen haben wir aus dem Song eine Schweinerock Version gemacht, die uns gut von der Hand ging und uns auch sehr viel Spass gemacht hat. Klar ist das irgendwie gewagt, aber ich hoffe, es tut keinem weh. Aber für uns war das die einzige Möglichkeit, das zu machen.

Georg:
Ich hab da allerdings auch nur ne angeschnittene Version gehört. Deswegen habe ich auch bisher noch nicht über die Scheibe geschrieben. Es bringt ja nichts über Cover zu schreiben, von denen man gerade mal das Intro gehört hat.

Jan-Dirk:
Ja, das ist ja auch mal richtig scheiße.

Georg:
Aber sobald ich mir die vollständige Version gekauft hab, kommt da auch ein Review.
Ihr habt da auch noch auf der EP ein paar Seiten über Attack reingestellt. Warum ?

Jan-Dirk:
Ja, wir haben denen 2 Seiten gewidmet. Das ist keine Aufforderung da Mitglied zu werden. Das soll einfach nur ein Denkanstoß sein. Wir wollten die Leute darauf aufmerksam machen. Attack ist ja auch ein Zusammenschluss von ca 170 Organisationen. Es ist also eine recht offene Sache. Das soll einfach nur ein Denkanstoß sein, damit sich die Leute das mal angucken.

Georg:
Naja, aber ihr hättet das doch sicher nicht drauf, wenn es für euch keine Bedeutung hätte?

Jan-Dirk:
Nein, natürlich nicht. Wir sind zwar noch nie eine politische Band gewesen, aber das heißt ja nicht, dass man untätig herumsitzt. Und der Text von "We´re Not Gonna Take It" bietet sich ja direkt an. Da steckt zwar mehr so ne Schulsache dahinter, aber das kann man ja auf alles münzen. Und dadurch kam uns halt Attack in den Sinn. Und vielleicht guckt es sich ja jemand an und wird darauf aufmerksam. Und das war die Intension die wir dahinter hatten.

Georg:
Was bei der Single richtig ärgerlich ist, war daß sie bei Sekunde 9 anfängt zu hängen.

Jan-Dirk:
Nein, Scheiße. Das ist bestimmt wegen dem Kopierschutz. Verdammt. Das ist das dumme an so einem Kopierschutz. Die Plattenfirmen versuchen jetzt grad mit allen Mitteln das Brennen zu verhindern.

Georg:
Ja, aber die Kopierschutzgeschichten kennen wir doch noch von den 80ern im Computerspiele Bereich, da hat das auch nie richtig funktioniert.

Jan-Dirk:
Ja, eben. Von daher wird das auch nichts bringen. Da bin ich mir ganz sicher.

Georg:
Das witzige war ja, ich habe dann mal versucht mir die CD einfach zu rippen um sie auf dem PC - an dem ich arbeite - anhören zu können. Und siehe da. Mit dem erstbesten Programm wo ich es versucht habe, hat das einwandfrei funktioniert. Aber was bringt dann ein Kopierschutz? Wenn das so einfach zu umgehen ist, dann bestraft man damit doch nur den ehrlichen Käufer, der dann zuhause sitzt und die CD nicht ordentlich anhören kann.

Jan-Dirk:
Ehrlich? Im Vorfeld wussten wir ja nicht, dass das mit Kopierschutz rauskommen würde. Aber ich dachte mir schon fast, daß der Kopierschutz für die Kunden mehr Probleme macht als daß er hilft. Die hatten das ja schon bei der kompletten Erstauflage von der HIM CD, dass sie alle CDs wieder zurücknehmen mußten weil sie in keinem Player lief. Aber irgendwie haben die Labels wohl Schiß und machen das halt, um überhaupt was zu machen. Dass das nervt ist klar. Und das blöde ist, dass das dann natürlich auch auf uns zurückfällt. Das dumme ist halt, dass die Plattenfirmen von den Verkäufen abhängig sind und da natürlich versuchen irgendwie das Kopieren in den Griff zu bekommen.

Georg:
Ja, aber ich hab da ja auch kein besonderes Programm verwendet sondern einfach so nen kostenlosen Ripper. Und das hat ohne Probleme funktioniert. Wenn das so einfach ist, dann kann das ja wirklich jeder der einen PC hat machen. Und in dem Moment ist der Kopierschutz eigentlich auch voll für den Arsch. Wenn die MP3s wenigstens Schrott gewesen wären, hätte ich das ja verstanden. Dann hätte der Kopierschutz ja einen Erfolg gehabt. Aber so verarscht man letztendlich nur den ehrlichen Käufer, der dann Probleme hat, die CD dort anzuhören wo er gerade ist.

Jan-Dirk:
Ja, ist ja klar. Keine Band verarscht absichtlich ihre Käufer. Sowas ist für uns nervig, es ist für den Käufer nervig. Das ist eine dumme Sache, die nicht sein darf und nicht sein muß. Ich bin auch kein Freund von Kopierschutz. Ich weiss daß selbst wenn ein Kopierschutz funktioniert, gibt es nach zwei Wochen ein Programm, mit dem man ihn umgehen kann. Das kenn ich noch aus den Zeiten vom C 64 und Amiga. Auch damals hat das nicht geklappt. Immer wieder gab es jemand der meinte er hätte den perfekten Kopierschutz und zwei Wochen später gab es die Spiele überall. Von daher ist es ärgerlich, dass es immer wieder probiert wird.

Georg:
Ist immer wieder witzig festzustellen, dass Musiker oft gar nicht der Linie von Plattenfirmen folgen. Wobei den Kollegen Witt würde ich auch mal gern befragen.

Jan-Dirk:
Wieso? Hat der auch eine Scheibe mit Kopierschutz herausgebracht?

Georg:
Der ist der Meinung, dass eine CD, die man in den PC einlegt, die Festplatte formatieren solle.

Jan-Dirk:
Das ist mal eine harte Einstellung. Vielleicht ist das so, wenn man älter ist, und man die Computer als Bedrohung für die Musik sieht.

Georg:
Was könntest du dir als Alternative vorstellen, um die Kunden zum Kauf zu bewegen? Aufgewertete Digi Packs mit fettem Cover und so?

Jan-Dirk:
Das funktioniert auch nicht wirklich. Wir versuchen das auch immer mit aufgewerteten Sondereditionen und Booklets, mit denen wir uns richtig Mühe machen. Ich kann mir vorstellen, dass das im Metalbereich vielleicht nicht so ist. Aber bei uns bringt das nicht viel.
Früher war man halt heiss darauf, wenn ein Album raus kam und ist früh morgens in den Plattenladen gestürmt, um das Album zu erhalten. Und hat sich dann zwei Wochen hingesetzt und hat das Album gehört. Diese Musikliebhaberei gibt es heute kaum noch. Heute gibt es fast nur noch Musikkonsumenten, die sich das halt kaufen, kurz anhören und damit ist dann gut.

Georg:
Ein Extrembeispiel dazu ist ein Bekannter von mir der nach 1/2 Jahr seine Bravo Hits wegeworfen hat, weil er meinte, den alten Scheiß braucht doch keiner mehr hören. Dass so jemand natürlich heute hergeht, und sich die Songs aus dem Netz zieht ist ja klar. Der spart sich das Geld. Der will nur auf dem aktuellen Stand sein, und sieht Musik nicht als Gut für die Ewigkeit. Aber an dieser Entwicklung sind die Labels doch auch selbst schuld. Sie haben doch den Konsumenten zum Singlekauf erzogen. Sie haben doch - in Verbindung mit der Dauerberiselung im Radio - dafür gesorgt, dass man von den Bands nur einen Song kennt und auch nur diesen Song hören will.

Jan-Dirk:
Genau. Sie haben sich praktisch ihren eigenen Tod herangezüchtet.
Wir machen ja seit acht Jahren die gleiche Musik. Naja, ein bißchen haben wir uns schon verändert. Es gibt ja nur ein paar Bands die sich nicht verändern dürfen und das sind AC/DC und BAD RELIGION. Aber der Rest muß sich schon weiterentwickeln. Aber wenn Leute bei uns jetzt ankommen, nachdem wir seit acht Jahren diese Musik machen, und sagen, dass wir ja jetzt Emo-Punk machen würden, weil das grad in sei. Da kann ich dann auch nur drüber lachen. Wir ändern unsere Musik doch nicht nur weil das gerade in ist. Und wenn wir unseren Stil wegen Geld ändern würden, dann würden wir Dancefloor machen, weil da ist richtig Geld zu holen. Da kannste zehn mal den selben Song machen, wie der Bohlen...

Georg:
oder EROTIC

Jan-Dirk:
(lacht) Ja richtig, das waren die mit dem "don´t have Sex" oder so ähnlich. Die haben immer nur den Text geändert.
Da kann ich mich auch immer aufregen, wenn mir jemand sagt: "Euer Lied gefällt mir total gut". Ja welches von den 50 denn? Da dreh ich immer total durch. Da wirst du auf ein Lied reduziert. Das ist das schlimmste, was du einer Band sagen kannst.
Seid ihr jetzt eigentlich nur durch die Metal-EP auf uns aufmerksam geworden? Ach ne, du hast ja gesagt, du hättest uns auf dem Taubertal gesehen. Schon klar.

Georg:
Ja, aber kannst du mir erklären, wieso einem Metal Fan DONOTS gefallen?

Jan-Dirk:
Neee, aber komischerweise kommt das hin und wieder vor. War bei Rocking Rolf ja auch so. Vielleicht weil sie ehrlich gemeint und handgemacht ist.

Georg:
Wobei ihr mir live auch deutlich besser gefallen habt als auf Platte. Mir ist der Gesang auf Platte zu zahm.

Jan-Dirk:
Ja, klar, live brüllt der Ingo mehr. Das ist natürlich auch Geschmackssache. Manch sehen das vielleicht auch anders herum. Aber mir geht es bei einigen Bands auch so, die ich live viel lieber sehe. Auf Platte klingt das viel zu glatt.

Georg:
Wie seht ihr das Internet. Eure Homepage ist ja doch recht aktuell.

Jan-Dirk:
Oh, da fällt mir ein, ich habe meine persönliche Seite schon lange nicht mehr aktuallisiert. Das muß ich mal wieder machen. Aber an sich hat die meiste Arbeit unser Webmaster Alex Hansen. Der ist DONOTS Fan der ersten Stunde, hat ne Fanpage von uns gemacht und die war immer besser als die offizielle Seite. Und als wir uns von unserem damaligen Management getrennt haben, haben wir Alex gefragt ob er nicht die offizielle Seite machen will. Darüber hat er sich total gefreut und macht sie seitdem auch. Eigentlich ist er ja Kindergärtner - sieht aber gar nicht so aus- und macht das eher zum Ausgleich und weil er es gerne macht. Er macht sich auch immer Gedanken, wie er das für Fans optimieren kann. Wobei ich mir da auch manchmal denke, dass er schon fast zuviel macht. Ich glaub es ist schon wieder ne neue Seite geplant. Aber es ist schon schön, dass er sich so viel Mühe mit der Seite macht und auch mit den Fans fleissig Kontakt hält.

Georg:
Letztes Jahr habe ich da so eine lustige News über euch gelesen. Ihr habt da bei Viva so rumgekaspert, dass sie euch rausgeworfen haben.

Jan-Dirk:
Ja, wir sind da bei Interaktiv rausgeflogen. Im Fernsehen hast du halt nur die Möglichkeit mit Playback aufzutreten. Das finden wir nicht sonderlich toll, aber im Fernsehen ist das auch irgendwo egal. Wer uns sehen will, kommt auf unsere Konzerte. Und von daher haben wir uns gesagt, okay, dann machen wir diese Playback Dinger. Aber wir machen sie so, dass auch jeder merkt, dass es Playback ist. Und nach dem Song hatten wir ein Interview mit dieser komischen Milka-Tante. Die meinte dann: "Sacht mal Jungs, wo liegt denn wohl Igelsdorf?" Die hat sich wohl kurz vor der Sendung unsere Info durchgelesen und versucht sich den Ort Ibbenbüren zu merken und dabei kam dann Igelsdorf raus. Ingo hat dann das Interview mehr oder weniger boykotiert und daraufhin wurden wir rausgeworfen. Wir sind dann auch gerne gegangen, weil darauf hatten wir auch keinen Bock. Und einen Fan haben wir seitdem auch mehr, weil der Kameramann das toll fand. Ich glaub wir waren sogar die ersten die da rausgeflogen sind.

Georg:
Willst du noch irgendwas unseren Lesern mit auf dem Weg geben?

Jan-Dirk:
Wenn euch die Metal-EP böse aufstößt. Schaut einfach schnell weg und seid nicht böse. Wir wollten uns damit nicht über die Bands lustig machen. Es sollte eine Hommage an die Bands sein, die wir lieben. Und ich denke, man hört der Platte auch an, dass wir daran viel Spass hatten. Es war auch die lockerste Session die wir im Studio jemals hatten. Und wenn jemand damit nichts anfangen kann, weil es kein Metal ist, kann ich das gut verstehen. Da muß sich ja auch keiner weiter mit auseinandersetzen.

Redakteur:
Georg Weihrauch

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