DRAGONFORCE: Interview mit Marc Hudson

12.09.2014 | 18:53

"Maximum Overload", das insgesamt sechste von DRAGONFORCE und zweite mit Neu-Sänger Marc Hudson am Mikro, beinhaltet abermals das, was sich die Fans von ihrer Mannschaft wünschen: Pfeilschneller, hochmelodische Power Metal, der heuer aber mit einigen epischen und progressiven Überraschungen daherkommt.

 

Eben jener Marc Hudson steht unseren Fragen Rede und Antwort und verrät uns, wie es im Moment im Lager der Multi-Kulti-Truppe aussieht. "Die Stimmung bei uns ist ziemlich gut momentan," so Hudson. "Wir proben momentan für die kommende UK-Tour und spätere Tourneen vor. Wir sind also ziemlich aktiv momentan. Wir haben ein technisch sehr versiertes Album am Start, also müssen wir auch sicherstellen, dass wir es auch live über die Bühne bringen können. Dafür braucht man sehr viel Zeit und Motivation!"

Doch bevor wir auf das neue Album zu sprechen kommen, verliert Marc noch ein paar Worte über Dave Mackintosh, der erst vor wenigen Monaten den Dienst bei Herman Li und Co. quittiert hat. "Dave wollte zu seiner ersten musikalischen Liebe, dem Progressive Rock, zurückkehren. Es floss also kein böses Blut. Dave hat uns sogar geholfen, Gee (Anzalone – neuer Drummer bei DRAGONFORCE – Anm. d. Red.) zu finden. Dave wird uns bei einem Gig der UK-Tour auch auf ein Bier heimsuchen und wir wünschen ihm nur das beste mit all seinen neuen Projekten."


Mit diesen Grüßen kommen wir endlich ins Gespräch über "Maximum Overload". Subjektiv kann eine deutliche Steigerung hinsichtlich der letzten Alben festgestellt werden. Marc verrät uns, warum er das aktuelle Album sogar besser findet als "The Power Within", sein Einstiegsalbum bei DRAGONFORCE. "Nun, das ist ja mein zweites Album mit DRAGONFORCE und ich denke schon, dass wir uns seit "The Power Within" weiterentwickeln konnten. Obwohl ich ziemlich glücklich mit dem Vorgänger war und auch immer noch bin, denke ich, dass "Maximum Overload" ein interessanteres Album ist, da man spürt, dass die Songs wieder etwas anders ausgefallen sind. Uns beeinflusste Freds Co-Songwriting mit Sam (Frederic Lecierqu (Bass) und Sam Totman (Rhythmusgitarre) – Anm. d. Red.) und natürlich Jens Bogren, der das Album auch produzierte. All diese Einflüsse halfen uns, die Songs frischer und dynamischer klingen zu lassen."

Doch "Maximum Overload" hat deutlich mehr zu bieten als die üblich schnellen Stücke, dank die man DRAGONFORCE kennt. Denn auch gediegener machen die Jungs einiges richtig. "Seit dem Erfolg von "The Power Within" haben wir gemerkt, dass die Leute solche Songs wie 'Cry Thunder' oder 'Seasons' sehr mögen. Eigentlich waren wir uns in der Band einig, keine Mid-Tempo-Songs zu spielen, aber laut den Fan-Reaktionen, die im Laufe der Zeit aufkamen, haben wir dabei wohl keine allzu schlechte Figur abgegeben – und sie machen wirklich Spaß zu spielen!", so Marc. "Und hier sind sie noch einmal, ein paar langsamere Stücke in einer langen Reihe von typischen DRAGONFORCE-200bpm.Songs, haha."


DRAGONFORCE auf einen einzigen Song zu reduzieren, klappt also bei aller Liebe nicht. "Es ist ziemlich schwierig, den aktuellen DRAGONFORCE-Sound mit nur einem Songs von "Maximum Overload" zu beschreiben, da das Album zu verschieden ist. Einen einzigen Song kann ich einfach nicht dafür auswählen. Persönlich finde ich, dass 'Three Hammers', 'The Sun Is Dead' und 'Symphony Of The Night' die drei Songs wären, die alle Trademarks von uns abdecken. Das bedeutet: ein traditionell klingender Melodic-Metal-Song mit höheren Vocals, ein extrem melodischer Metal-Song mit progressiven Elementen und nicht zuletzt ein bombastisch dynamischer Speed-Metal-Song."

Dass die Band auch ein etwas höheres Aggressionspotential an den Tag legt, liegt auch sicherlich am namhaften Gast auf "Maximum Overload". "Mit TRIVIUM traten wir 2012 in Südamerika auf und wir waren schon seit langem große Fans von den Jungs. Wir hatten eine großartige Zeit mit ihnen auf der Tour. Wir wollten auf dem neuen Album auch ein paar aggressivere Vocals am Start haben und dachten uns: Fragen wir doch einfach jemanden, der sich damit auskennt!. Matt Heafy war dabei unser erster Gedanke und war selbst ziemlich glücklich damit, uns unter die Arme zu helfen." Doch trotz aller Stärken, kann man im Hinblick auf die Songliste auch etwas ins Grübeln kommen. Wir fragen Marc, warum es ein Evergreen wie 'Ring Of Fire' "verdient" hat, von DRAGONFORCE gecovert zu werden. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer die Idee von dem 'Ring Of Fire'-Cover eingebracht hat, wir dachten einfach nur, dass es eine Menge Spaß machen würde. JOHNNY CASH ist eine Ikone für die meisten und wir wollten lediglich etwas cooles mit diesem Klassiker anstellen."


Doch sei's drum, eine witzige Idee war es für einige dennoch. Nachdem "Maximum Overload" also vor einigen Tagen das Licht der Öffentlichkeit erblickte, wissen auch die Fans, dass sie es mit einem bärenstarken Werk zu tun haben. Das muss natürlich auch live promotet werden. Und DRAGONFORCE überlässt in dieser Hinsicht nichts dem Zufall, wie Marc weiß. "Wir haben eine massive 20 Termine umfassende UK- und Irland-Tour, die am 17. September startet. Zudem werden wir auf dem Loud Park Festival in Tokyo direkt nach dieser Tour spielen. Danach geht es auf große Europa-Tour, auf der EPICA uns in Bochum, Hamburg, Berlin, Leipzig, München und Köln unterstützen werden. Danach kommen noch einige Dates in Australien und der erste Teil unserer Nordamerika-Tour, die Termine können wir aber momentan noch nicht bekannt geben. Wir werden das Album aber auch noch lange danach ausgiebig promoten, wir werden ausreichend beschäftigt sein!"

Die Jungs freuen sich also auf die Tour und brennen darauf, einige neue Stücke den Fans zum Fraß vorzuwerfen. Zu guter Letzt hat der Frontmann auch einige Grüße an die deutsche DRAGONFORCE-Fanschar übrig. "Wir freuen uns sehr darauf, unsere deutschen Fans auf der baldigen Tour begrüßen zu dürfen – das ist schon eine Weile her! Also kommt und seht uns live bei unseren Shows 2014/2015, wenn wir in Europa sind!" Wir wünschen den Jungs mit dem Album und der darauf folgenden Tour alles Gute und bedanken uns bei Marc Hudson für das freundliche und ausführliche Gespräch.

 

 

Redakteur:
Marcel Rapp

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