EMPIRES OF EDEN: Interview mit Stu Marshall

27.07.2010 | 16:35

Am 16. Juli erblickt ein richtiger Leckerbissen aus Down Under das Licht der Welt. "Reborn in Fire“ heißt das gute Stück von EMPIRES OF EDEN, in welchem der australische Flitzefinger Stu Marshall eine ganze Allstar-Truppe an Gastsängern zusammengetrommelt hat und für eine große Überraschung im Power-Metal-Sektor in diesem Jahr sorgen wird. Eben jener Stu Marshall nahm nun in seinem vollen Terminkalender etwas Zeit, einige Fragen über sein Projekt und seine Zukunftspläne zu beantworten und so manches Geheimnis zu lüften.

 

Marcel Rapp: Stu, erst einmal herzlichen Dank dafür, dass Du dir etwas Zeit für meine Fragen nimmst.

Stu Marshall: Vielen Dank für die Zeit, die du dir meinetwegen genommen hast. Ich bin ein großer Fan dieser Website.

Zunächst möchte ich wissen, wie es Dir geht, insbesondere da in wenigen Tagen euer zweites Album erscheinen wird.

Ich bin sehr aufgeregt. Es ist ein großartiges Gefühl, es veröffentlicht zu haben, und es ist für mich die perfekte Zeit für diese Art von Album.

Erzähle mir und unseren Lesern doch zunächst einige Sätze über Dich und Dein Projekt.

Ich kreierte das Projekt Empires of Eden im Dezember 2008. Ähnlich wie das AVANTASIA- oder AYREON-Projekt basiert die Inspiration beim Interagieren der Künstler. Ich hoffte, mit der Musik die künstlerische Fähigkeiten und Kreativität einzubeziehen und etwas zu schaffen, was frisch und einzigartig war. In meiner früheren Band (DUNGEON) begann ich mit dem Schreiben einiger Songs, was ich wirklich sehr genoss. Somit ist dies eine Art Verlängerung aus dieser Erfahrung, jedoch mit meinem eigenen Gefühl.

Wie sehr hat EMPIRES OF EDEN die Zeit mit deiner Hauptband PAINDIVISION eingenommen?

Es hat beinahe meine komplette Zeit in Anspruch genommen. PAINDIVISION machte nach dem Release der zweiten Platte eine kleine Pause. Musikalisch kann man sie mit MOTÖRHEAD oder WASP vergleichen, eine mehr oder weniger Party-Band, dadurch wollte ich zurück in die epische Richtung. Das sind musikalisch sehr unterschiedliche Stile. Paindivision wird dieses Jahr definitiv noch eine Scheibe machen und mit dem Schreiben haben wir bereits begonnen, die steht jedoch total im Bandfokus, während EMPIRES OF EDEN etwas ist, an dem ich alleine die ganze Zeit lang arbeite.

"Reborn in Fire" ist ein richtig gutes Album mit der Unterstützung vieler Prominenz geworden. Wie verliefen die Aufnahmen zu diesem Album? War es schwierig, die ganzen Sänger zusammenzutrommeln?

Die Musik wurde in meinem Studio in Sydney (Frontiers Studio) aufgezeichnet. Ich
produzierte das Ganze mit einem langjährigen Freund, dem PAINDIVISION- Sänger Dan Quinlan. Ein Großteil des Sounds auf diesem Album beruht auf dessen Arbeit. Ich flog die australischen Sänger in mein Atelier in Sydney ein und ordnete die verschiedenen Gastmusiker in Rekordzeit auf ihre Lieblings-Studios in den jeweiligen Ländern zu. Die Produktion fand hier in Sydney statt und ich bin froh, die passenden Leute zu meinem Sound gefunden zu haben.

Mit welchem Gastsänger verliefen die Aufnahmen am Besten und über welche Zusage hast du dich am meisten gefreut?

Das ist sehr schwer zu beantworten, fast unmöglich. Ich legte 22 Songs für dieses Album vor und nur die stärksten haben ihren Weg auf die Platte gefunden. Ich hab das Gefühl, dass die neun Stücke auf unterschiedliche Art und Weise sehr gut geworden sind. In manchen Songs gibt es jede Menge Power, andere sind mehr in der Balladen-Richtung anzusehen. Das Lied 'Rising’ wurde komplett von Carlos geschrieben, wodurch die Scheibe an Gefühl gewann. Als ich noch jünger war, war ich ein großer Fan von Zak, Mike V und Steve, wodurch es eine riesige Freude für mich war, für die Jungs Songs schreiben zu dürfen, und wir auf diesem Wege auch Freunde wurden. Alle Beteiligten haben einen sehr guten Job abgeliefert.

 

Welches Stück gefällt Dir auf "Reborn In Fire" am besten und an welchem hätte man im Nachhinein noch etwas verbessern können?

Auch diese Frage ist schwer für mich zu beantworten. Ich mag 'Enter The Storm' sehr gerne, Louies Melodien verwandeln den Song in ein unglaublich episches Stück und ich kann mich erinnern, dass ich sehr überrascht war, als er mir das im Studio präsentierte. Insgesamt kann ich sagen, dass ich ein großer Fan vom Produkt bin, wie die Sänger die Lyrik und Melodien geschrieben haben. Ich weiß, es klingt seltsam, aber obwohl ich weniger als die Hälfte der kreativen Arbeit geleistet habe, macht mir die CD großen Spaß, was wirklich selten der Fall ist, nachdem man ein Album aufgenommen hat.

Gab es einen Interpreten, den Du zwar angefragt hast, der jedoch absagen musste?

Sicherlich waren einige zu beschäftigt, um sich für die Zeit verpflichten zu lassen. Ich habe bei Mats Leven (unter anderem THERION, AT VANCE) nachgefragt, aber er tourte während dieser Zeit. Dass es mit allen anderen geklappt hat, hat mich erstaunt. Mein Budget war nicht besonders groß, weil ich alles selbst finanzieren musste.

Wenn Du den Wunsch hättest, mit einem Künstler Deiner Wahl zusammen zu arbeiten, welcher wäre das?

Natürlich Rob Halford! Ich bin ein wahnsinniger Priest-Fan und würde für die Zusammenarbeit mit Rob töten. Sicherlich fällt Bruce Dickinson auch in diese Kategorie, aber die beiden würden ein kleines Vermögen kosten. Es ist das Größte, mit Menschen wie den beiden arbeiten zu können.

Louie Gorgievski beispielsweise hat drei der insgesamt neun Lieder eingesungen, wobei der wohl bekannteste Sänger auf dieser Scheibe, Zak Stevens, nur zu einem Song seine Stimme gegeben hat. Welchen Grund hatte das? Lag es an der Zeit, die Louie Gorgievski hatte und ein Zak Stevens nicht?

Es lag am fehlenden Budget. Louie und ich haben schon vorher zusammen gearbeitet und miteinander geschrieben. Es gab keinen festgelegte Plan, für wie viele Songs er seine Stimme leihen würde, aber seine Stimme hat so gut gepasst, sodass es im Sinne des Projektes lag, ihm mehrere Songs zur Verfügung zu stellen. Ich hoffe allerdings, in Zukunft mehr mit Zak arbeiten zu können, und wir diskutieren bereits über die Möglichkeit eines Solo-Albums.

Gibt es von Deiner Seite aus Pläne, das Projekt noch mal zusammen zu trommeln und es auf die Bühne zu bringen? Wenn ja, wie konkret beziehungsweise realisierbar sind diese?

Ja, das ist es. Ich habe mit den meisten Künstlern gesprochen und es ist durchaus möglich. Acht Sänger, die einige Klassiker auf der Bühne zum Besten geben, mit einer großen Produktion. Ich tourte 2005 mit MEGADETH durch Deutschland und habe die großen Kosten einer Tour nachvollziehen können. Demnach müsste alles von einem Promoter abgehandelt werden. Ich kann Euch versichern, ich würde es lieben, diese große Rockoper mitzubringen. Ich rede mit unserem Label 7 Hard über diese Möglichkeit und wenn sie grünes Licht geben, werden wir kommen.

Was wird bei Dir in der nächsten Zeit, außer etlichen Presse – und Interviewterminen anstehen?

Ich kann Euch versichern, dass ich im Oktober dieses Jahres mit der dritten CD beginne. Ich möchte auf dem Konzept weiter aufbauen mit sowohl einer größeren Produktion als auch einem epischen Werk mit Orchester. Zudem würde ich gerne mit den Sängern wieder zusammenarbeiten, die sich angekündigt haben. Ein Re-Release der Debüt-CD wird es auch geben. Mein Fokus liegt nun darauf, wie wir in ganz Europa empfangen werden, und freuen uns zu lesen, was die Leute darüber denken.

Hast Du eventuell noch einige Worte an die Leser von Powermetal.de?

Bitte besucht meine Website www.empiresofeden.com und schaut Euch meine Videos an. Schreibt mir, ich werde persönlich jede Nachricht beantworten und freue mich auf die Meinungen der Leute, die das Album ergattern konnten.

Ich bedanke mich herzlich für die Zeit, die Du für mich und meine Fragen geopfert hast, und Wünsche Dir alles Gute auf dem restlichen Wege.

Euch vielen Dank, dass Ihr mich auf diese Website einbezogen habt und dass Ihr den Heavy Metal unterstützt.

 

Redakteur:
Marcel Rapp

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