JOINING FORCES: Interview mit Andreas

06.01.2005 | 17:30

Seit heute ist die von POWERMETAL.de präsentierte Compilation "Joining Forces Vol. II - Keep An Ear To The Ground" erhältlich. Alle Infos zu dem auf dieser Scheibe dargebotenen Material und zu dem cleveren Konzept, auf das speicherplatzsparende MP3-Format zurückzugreifen, gibt euch jetzt Macher Andreas.

Stephan:
Zunächst einmal möchte ich dir die Gelegenheit geben zu erzählen, was das Besondere an JOINING FORCES ist und worin genau das Anliegen dieses Konzeptes liegt.

Andy:
Wir möchten mit JOINING FORCES ambitionierten Underground-Bands aus dem Death-/Thrash-/Metalcore-Bereich eine Plattform bieten, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren. Gleichzeitig soll den Metalfans ordentlich "value for money" geboten werden. Um insgesamt 50 Songs mit einer Spielzeit von über vier Stunden, ein ausführliches digitales Booklet und Bonusmaterial wie Wallpapers, Live-/Videoclips auf einer CD unterzubekommen, erscheinen unsere Veröffentlichungen als Enhanced MP3-CDs. So wird das MP3-Format nicht für sinkende Verkaufszahlen verantwortlich gemacht, sondern auf kundenfreundliche Art genutzt.

Stephan:
Wie lief die erste Auflage, sowohl von der Beteiligung durch Bands her als auch von den Verkaufszahlen? Sind noch Scheiben des ersten Teils erhältlich?

Andy:
Bei unserer ersten JOINING FORCES-Compilation, die im März 2004 erschien, mussten wir bei den Bands erst mal gute Überzeugungsarbeit leisten, da viele der Sache anfangs doch etwas skeptisch gegenüber standen. Letztlich hat es aber geklappt eine CD zusammenstellen, die ein erstes Ausrufezeichen gesetzt hat und bei Presse sowie Fans sehr guten Anklang fand. Die letzten Restexemplare können noch über unsere Website geordert werden, also beeilen, es wird definitiv nicht nachgepresst.

Stephan:
Ihr hattet ja für JOINING FORCES VOL.II weit mehr Anfragen als letztendlich Beiträge auf der Compilation gelandet sind. Wie viele Songs konnten denn ungefähr nicht berücksichtigt werden und gab es ein paar Grenzfälle, wo es dir schwer gefallen ist, diese außen vor zu lassen?

Andy:
Stimmt, wir wurden mit ca. 150 Demo-CDs bombardiert, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben. Ein Drittel davon war schlichtweg Schrott. Aus den restlichen Songs hoffe ich, dass wir die 50 besten für den Sampler ausgewählt haben. Natürlich gab es da einige Grenz-/Härtefälle und es entschied der persönliche Geschmack, das bevorzugte Genre etc.

Stephan:
Diesmal sind ja auch schon ein paar bekanntere Bands, wie beispielsweise ACCU§ER, COURAGEOUS, FINAL BREATH, HATE SQUAD und SINNERS BLEED, vertreten. Sind die auch von selbst an euch herangetreten um auf dem Sampler vertreten zu sein, oder habt ihr bei diesen Bands nachgefragt?

Andy:
Teils, teils. Einige Bands haben wir natürlich schon angeschrieben und gezielt gefragt, ob sie nicht einen Track beisteuern wollen. Dabei sind wir jedoch meist offene Türen eingerannt, was ja auch eine Bestätigung dafür ist, dass unser Konzept aufgeht und in der Szene akzeptiert wird.

Stephan:
Betrachtest du JOINING FORCES als reine Underground-Compilation oder würdest du diese Plattform in Zukunft auch vermehrt Acts der Größenordnung von FINAL BREATH und COURAGEOUS zur Verfügung stellen, sofern diese Interesse bekunden?

Andy:
Ich denke, die gesunde Mischung macht's. So wie wir das auf der aktuellen CD hinbekommen haben, bin ich sehr zufrieden. Etablierte Bands teilen sich die Tracklist mit frischen "Unsigned Hypes", die in Zukunft sicherlich von sich reden machen werden.

Stephan:
Berichte doch mal bitte, was sich so für Special Features auf JOINING FORCES VOL.II befinden.

Andy:
Neben den 50 Songbeiträgen haben wir, wie eingangs erwähnt, ein digitales Booklet auf der CD. Darin finden sich Infos/Fotos zu allen vertretenen Bands sowie die Lyrics zu ihrem jeweiligen Track. Dann gibt's Video-/Liveclips von WORLD DOWNFALL, ABANDONED und WITCHBURNER sowie einen kompletten Konzertmitschnitt der Wuppertaler Death-Metal-Combo TRANSGRESSION, den sie im Vorprogramm von PUNGENT STENCH gespielt haben. Zusätzlich wurden auf die CD noch Wallpapers, ein MP3-Player und ein Softwaretool, mit dem sich die MP3-Files in Wav-Dateien konvertieren lassen, gepackt. So können die Songs dann nicht nur am PC, DVD- oder MP3-Player, sondern auch an konventionellen Stereoanlagen abgespielt werden.

Stephan:
Was kannst du zur Soundqualität der Songs und besonders den Live-Videoclips sagen? Gibt's da Qualitätsunterschiede?

Andy:
Natürlich klingt beispielsweise der FINAL BREATH-Track aus dem Studio von Andy Classen fetter als so manche Eigenproduktion. Alles in allem ist die Soundqualität jedoch durchweg sehr ordentlich. Keiner muss Angst haben hier mit trashigen Proberaumaufnahmen malträtiert zu werden. Bei den Videoclips denke ich sieht es ähnlich aus. Der WORLD DOWNFALL-Clip z.B. steht dem, was manche professionelle Metalbands so als Video abliefern, kaum nach.

Stephan:
Wie viel Arbeit hat es eigentlich gekostet die ganze Layoutgeschichte, vor allem die Gestaltung des digitalen Booklets, fertigzustellen?

Andy:
Sehr viel. ;-) Mit den Planungen zu JOINING FORCES VOL.II haben wir im April begonnen. Bis alles am Start war, ist also knapp ein dreiviertel Jahr ins Land gegangen.

Stephan:
Hast du irgendwelche besonderen Favs unter den zahlreichen Beiträgen oder kann man sich da nicht auf ein paar wenige festlegen?

Andy:
Objektiv gesehen ist die Tracklist sehr ausgewogen und verzichtet auf nervende Ausfälle. So würde das Hervorheben einzelner Songs der Sache auch nicht gerecht werden. Die Kräfte wurden vereint um eine kompakte Scheibe abzuliefern, das denke ich, ist gelungen und dafür steht JOINING FORCES.

Stephan:
Wie ist eigentlich damals die Idee entstanden, so eine Compilation auf den Markt zu werfen?

Andy:
Allerorts wird über zu hohe CD-Preise gemeckert. Da lag es nahe sich mal Gedanken zu machen, welche Möglichkeiten bestehen, mehr Gegenwert für's sauer verdiente Geld zu bieten. Im Gegensatz zu einer konventionellen Audio-CD lässt sich auf einer Enhanced MP3-CD wesentlich mehr Musik unterbringen und noch vorhandener Speicher für Bonusmaterial nutzen.

Stephan:
Es werden ja im Moment unglaublich viele Sampler und Compilations veröffentlicht, seien es irgendwelche Filmsoundtracks, Tribute-Alben oder Label-Sampler. Wie stehst du dieser Entwicklung generell gegenüber und beeinträchtigt das auch teilweise den Erfolg von JOINING FORCES, weil ihr da in der Masse einfach etwas untergeht?

Andy:
Ich sehe die JOINING FORCES VOL.II-Compilation nicht in Konkurrenz mit z.B. einem "Resident Evil"-Soundtrack bzw. einer Roadrunner-Labelcompilation. Wir richten uns ganz bewusst an Metalfans, die ein offenes Ohr für Underground-Bands haben und gezielt daran interessiert sind, was abseits der bekannten Acts noch so lärmt.

Stephan:
Setzt ihr ausschließlich auf Online-Promotion und Mund-zu-Mund-Propaganda um die Compilation zu verkaufen, oder welche Wege werden da noch beschritten?

Andy:
Neben der Online-Promotion und der Mund-zu-Mund-Propaganda bemustern wir natürlich auch gezielt Metalmagazine/-portale. Außerdem präsentieren Powermetal.de, Metal1.info und das Legacy Magazin die Compilation. Vertrieben wird JOINING FORCES VOL.II über unsere Website, einige Underground-Mailorders sowie die Merchandise-Stände bei Konzerten eines Großteils der beteiligten Bands.

Stephan:
Wie sieht's zukünftig aus? Ist schon ein dritter Teil geplant und wodurch könnte der sich von der zweiten Auflage unterscheiden?

Andy:
Ein dritter Teil ist mit "JOINING FORCES - THREE THE HARD WAY" definitiv geplant, wird jedoch nicht vor 2006 erscheinen. Das Konzept wird beibehalten, sprich hörenswerte Underground-Bands zu präsentieren. Eventuell bewegen wir uns mit der dritten Auflage mehr in Richtung Split-CD. So überlegen wir uns beispielsweise zehn Bands jeweils auf Albumlänge zu featuren. Das sind momentan aber nur Ideen und Überlegungen, sobald das ganze konkreter wird, erfahrt ihr es zuerst auf unserer Homepage.

Stephan:
Vielen Dank für das Interview, jetzt hast du noch die Gelegenheit für ein persönliches Schlusswort.

Andy:
Vielen Dank für euren Support. Keep An Ear To The Ground!

Redakteur:
Stephan Voigtländer

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