LOSA: Interview mit Joshua

30.05.2005 | 23:51

LOSA sind eine wahrlich verrückte Band. So enthusiastisch und wahnwitzig wildern nur wenige Bands in den gängigen Genres des Metal. Losgelöst von jeglichen Grenzen sprengen die Amerikaner die Barrieren zwischen Black-, Death-, Nu und traditioneller Hartkost, mischen cleane Vocals mit Growls und Grunts und setzen oben drauf ein sehr eigenwilliges Rhythmuskorsett, das so geschnürt wohl nur zu LOSA passt. Grund genug mal ganz kurz nachzufragen, wen ihr erster Output "The Perfect Moment" nun eigentliche ansprechen soll?

"Wir sind von weit mehr beeiflusst, als einfach nur durch Musik", erläutert Sänger Joshua. "Musik ist lediglich unser gewähltes Element um unseren Individuen Ausdruck zu verleihen. Die Natur, Spiritualität und die Familie beeinflussen unseren Sound. Das Endprodukt entsteht dabei ganz natürlich. Es ist einfach, was es ist und gefällt oder auch nicht. Als wir mit dem Songwriting zu "The Perfect Moment" begannen, war die einzige Regel, uns nicht selbst zu limitieren. Das Resultat ist ein organischer und sehr dynamischer Sound." Eine Dynamik, die auch in den Lyrics ihren Niedergang findet. "Das Hauptthema von "The Perfect Moment" ist die Unschuld neuer Dinge, die im Verlauf der Zeit zwangsläufig immer mehr verloren geht. Die Lyrics können auf unterschiedliche Art interpretiert werden, was uns mehr als nur wichtig ist. Wir möchten, dass der Zuhörer die Möglichkeit hat, sich auf seinem eigenen Weg der Musik LOSAs zu nähern." Was zumindest in der Livesituation schwierig werden dürfte, den LOSA machen weiß Gott keine leichte und eingängige Mucke. "Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie wir aus einem Livegig herauskommen: als Gewinner oder als Verlierer. Wobei Verlieren keine wirkliche Option für uns darstellt," witzelt Joshua. "Wir hoffen, dass sich in nächster Zeit auch mal in Europa was tourtechnisch ergibt, denn wir waren noch nie hier. Wir werden dann wie immer einhundert Prozent geben und hoffen, dass euch das reichen wird. Wie gesagt, wir reden darüber. Bislang ist aber noch nichts spruchreif."

Bleibt schlussendlich nur noch ein kurzer Blick auf den amerikanischen Markt zu werfen, der ja gerade im Metalcore-Bereich förmlich zu explodieren droht. "Amerikaner suchen eigentlich permanent nach DER Band, über die sie reden können und die das nächste große Ding werden sollen", meint Joshua. "Europäische Acts sind absolut willkommen und gehen momentan in Amerika richtig steil. Viele einheimische Bands hingegen springen auf Trendzüge auf und versuchen mit Überspitzungen des momentanen Mainstreammarktes genau diese eine Band zu werden, die Amerika scheinbar dringend braucht. Resultierend ist genau dieser sogenannte Metalcore-Sound, den man an jeder Straßenecke vernehmen kann. Doch dazu kann ich eigentlich nur eines sagen: Heute ist es Metalcore und morgen etwas völlig anderes."

Klare Aussage einer aussagekräftigen Band, deren letzte Worte sich an alle open minded im Heavy Metal richten. "Wenn ihr uns kennt und schätzt, dann danken wir euch für euren Support. Wenn nicht, dann solltet ihr uns und euch selber eine Chance geben und LOSA auf http://www.losa.nu besuchen. Ihr werdet es nicht bereuen!"

Redakteur:
Alex Straka

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