POSSESSED: Interview mit Emilio Marquez

03.05.2019 | 23:20

32 Jahre nach ihrer "The Eyes Of Horror"-EP melden sich die Urväter des Todesbleis zurück. Zwar gab es hier und dort einige gefeierte Reunion-Auftritte, doch eigentlich hat die gesamte Gemeinde nur auf einen neuen, mächtigen Rundumschlag aus dem Hause POSSESSED gewartet. Und den gibt es in Form von "Revelations Of Oblivion" auch. Scheinbar spielend leicht schaffen Becerra und seine Mitstreiter den perfekten Spagat aus Death Metal der alten Schule und der modernen Wucht und Erbarmungslosigkeit.

In Kombination mit einem superben Artwork machen die zwölf neuen Goldstücke der POSSESSED-Schatztruhe mächtig Laune. Entsprechend verwundert es auch nicht, dass auch Emilio, der die Schießbude bei den Kaliforniern besetzt, ziemlich glücklich auf "Revelations Of Oblivion" blickt. "Wir sind alle ziemlich aufgeregt und können es kaum erwarten, mit dem Album auch auf Tour zu gehen. Schließlich sollte jedes Land einmal POSSESSED gesehen haben, nicht wahr?" Dem können wir uns natürlich nur anschließen, wenn man bedenkt, dass das Rock Hard Festival die Death-Metal-Veteranen bei sich am Sonntag zur exklusiven Festival-Show in Deutschland begrüßen darf. "Natürlich können wir es kaum erwarten, auch dorthin zu kommen. Generell werden wir uns auf der Tour die Ärsche abspielen mit einem tollen Mix aus alten und neuen Songs." Man darf sich also auch auf die neuen Tracks freuen.

Reden wir also über das neue Album, dessen Musik Emilio wie folgt beschreibt: "Neues POSSESSED musste einfach die alten POSSESSED-Elemente haben. Wenn wir also das replizieren, was war, und mit neuen, frischen Ideen würzen, werden es die Fans besonders lieben. Speziell, weil die Stimme von Jeff (Becerra, Vocals - Anm. d. Red.) immer noch spitze ist. Die neue Musik ist einfach brutal." Mehr als drei Dekaden hat es nunmehr gedauert, bis jene neue Musik das Licht der Welt erblickt. Wir fragten den POSSESSED-Drummer nach den genauen Beweggründen, nun mit brandneuem Material um die Ecke zu kommen.

"Weißt du, ich liebe die alten Songs, aber für Musiker wie uns ist es eben wichtig, auch neues Material zu spielen. Es ist vergleichbar mit dem Anheben von Gewichten. Wir waren damals allesamt Kids, als die erste POSSESSED-Scheibe ("Seven Churches", 1985 - Anm. d. Red.) herauskam. Umso geiler ist es dann, Old-School-Fans gemeinsam mit jüngeren Fans im Publikum, im Pit, zu sehen und wie in der guten, alten Zeit um die Wette zu headbangen. Schließlich erwähnte Jeff schon 2007 ein neues POSSESSED-Album, aber es sollte eben mit dem richtigen Team entstehen und das ist eben jetzt passiert."

Richtiges Team, richtiger Zunder, richtig geile Songs - "Revelations Of Oblivion" dürfte keinen Fan kalt lassen. Da stellt sich auch die Frage, ob es eine Verbindung zwischen dem starken Artwork und den einzelnen Songs - auch untereinander - gibt. "Ich würde schon sagen, dass hinter einigen Tracks ein näheres Konzept steckt. Zudem hat das Frontcover einige Symbole, die sich auch in Jeffs Texten wiederfinden. Die besten Texte sind eben Szenarien, die im richtigen Leben passieren. Unser jetziges Leben kann sehr viele Songwriter beeinflussen." So ist es auch kein Zufall, dass kein geringeres Label als Nuclear Blast hinter der aktuellen POSSESSED-Dampframme steckt. Zu der Zusammenarbeit sagt Emilio folgendes: "Aufgrund der harten Arbeit und den Einsatz für Metal ist Nuclear Blast genau der richtige Partner für uns. Diese Partnerschaft sowie das Timing scheinen einfach perfekt zu sein, das Marketing und der Support waren bisher unglaublich. Ich persönlich sehe eine langfristige Partnerschaft mit Nuclear Blast."

Na, das scheint doch allen Beteiligten zu gefallen. Label, Band und nicht zuletzt speziell den Fans, die von ihren Death-Metal-Urvätern ein unglaublich starkes Brett vor den Latz geknallt bekommen. Zu guter Letzt hat Emilio genau denen noch etwas zu sagen: "Vielen Dank an alle Fans! Wir einzelnen Bandmitglieder wären nichts ohne unsere Fans, die den Lifestyle in jeder Faser unterstützen. POSSESSED liebt euch alle." Dem haben wir natürlich nichts mehr hinzuzufügen und wünschen schon jetzt viel Vergnügen mit vielleicht DEM Death-Metal-Album, aber definitiv DEM Death-Metal-Comeback des Jahres 2019!

Redakteur:
Marcel Rapp

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