RADWASTE: Interview mit der Band

05.12.2018 | 10:48

Da mich die aktuelle Scheibe "War Within" der Schweizer Thrasher RADWASTE ziemlich begeistert hat und ich auch die bisherige Geschichte der Band sehr interessant und spannend finde, habe ich es mir nicht nehmen lassen den Jungs etwas genauer auf den Zahn zu fühlen. Im Interview kommen Fragen zur Proberaumüberschwemmung, den verschiedenen musikalischen Einflüssen und natürlich auch aktuelle Themen auf den Tisch.

Seid gegrüßt! Bereits ziemlich früh in eurer Bandgeschichte hattet ihr mit einer Proberaumüberschwemmung zu kämpfen. Inwiefern hat euch das zurückgeworfen (oder zusammengeschweißt) und wie lange hat es gedauert, bis ihr weitermachen konntet?

Vor der Überschwemmung waren unsere Proben eher als gemeinsames Rumhängen mit gelegentlichem Musizieren zu bezeichnen. Durch den Vorfall haben wir die Gelegenheit genutzt, um den Proberaum richtig auf Vordermann zu bringen, alles neu einzurichten und die Band richtig zu starten. Durch die Versicherung hielten sich die Investitionen zudem in Grenzen und wir haben das Ganze als Startschuss genutzt um richtig durchzustarten.

Auf jedem eurer Alben ist eine Schlange abgebildet. Ist das Zufall oder ist das sogar eine Art Maskottchen?

Auf dem ersten Album war es mehr oder weniger Zufall, es ist einfach im Schaffensprozess so entstanden. Auf dem zweiten Album wollten wir bewusst einen Link zum Vorgänger einbauen, also hat sich die Schlange als eine Art Maskottchen angeboten.

Bumi, du bist 2014 zur Band gestoßen, jedoch ohne Erfahrung als Drummer im Bereich Heavy Metal (was man absolut nicht merkt). Welche Stil hast du vorher gespielt und wie schwierig ist dir der Umstieg gefallen?

Bumi: Meine erste Band war eine Rock-Cover-Band mit Klassikern von LED ZEPPELIN, GUNS 'N ROSES, etc. Danach war ich sechs oder sieben Jahre lang bei einer Deutschpunk-Band engagiert, privat wuchs mein Interesse für Metal aber immer mehr an, bis ich mir eines Tages ein Doppelkick-Pedal zugelegt habe, weil einfach der Wille da war auch so spielen zu können. Im Punk konnte ich das natürlich nur begrenzt einsetzen, aber nach der Auflösung der Band übte ich eben für mich alleine weiter und machte langsam Fortschritte.

Als RADWASTE dann auf der Suche nach einem neuen Drummer war, hab ich mich einfach beworben, aber auch klar gesagt, dass ich keinerlei Erfahrung im Genre habe. Der Wille war allerdings so groß, dass ich zwei bis drei Songs wie verrückt daheim geübt habe, bevor ich zum ersten Mal in den Proberaum stolperte - entsprechend waren die Herren auch durchaus von meinem Enthusiasmus angetan.

Der Rest ist Geschichte. Ich lernte jeden Song, passte Kleinigkeiten aber immer wieder an meinen Spielstil an und Daniel pushte mich einfach immer mehr. Es kam des Öfteren vor, dass ich der festen Überzeugung war "ich kann das nicht spielen, das krieg ich nicht hin". Aber Dani gab einfach nicht klein bei und beharrte darauf, dass ich das könnte. Das Ergebnis hört man auf dem Album. Der Umstieg war also durchaus nicht einfach, der Wille jedoch immer vorhanden.

In eurer Musik sind viele verschiedene Einflüsse vorzufinden, was bereits auf dem Debüt der Fall war. Ist es von Beginn an euer Ziel gewesen, einen eigenständigen Sound zu kreieren oder hat sich das durch eure musikalischen Vorlieben automatisch ergeben?

Die Einflüsse und Parallelen sind natürlich nicht von der Hand zu weisen. Es wurden in der Vergangenheit auch schon einige Songs oder Riffs verworfen, weil die Ähnlichkeit zu bestehenden Songs zu stark war. Es war also immer die Intention, etwas Eigenständiges zu machen - aber wir lassen uns natürlich von diversen Bands dabei inspirieren, was man durchaus auch hören kann und darf.

Bisher sind beide Alben in Eigenregie erschienen. Ist das eine freie Entscheidung oder habt ihr einfach noch kein passendes Label gefunden?

Bislang haben wir uns nie aktiv um ein Label beworben, da wir auch wissen, welche Verpflichtungen das mit sich bringt. Die Unabhängigkeit ist uns wichtig, von daher war es bislang für uns die richtige Entscheidung, alles selbst in der Hand zu haben.

Wenden wir uns aktuelleren Themen zu. Wie sind bisher die Reaktionen auf euer aktuelles Werk "War Within" ausgefallen?

Was wir bislang mitgekriegt haben, ist durchaus positiv. Es gibt gutes Feedback sowohl von den Fans als auch von den Kritikern.

Wie entstehen eure Songs, habt ihr da eine feste Herangehensweise oder probiert ihr auch gerne mal neue Wege aus?

Wir versuchen manchmal zu jammen, aber das ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Das meiste geschieht bei Dani privat, welcher dann die Ideen mit in den Proberaum bringt und wir versuchen dann damit zu experimentieren.

Gibt es Planungen bzgl. Konzerten oder Festivalauftritten in Deutschland?

Wir sind am 12. Januar 2019 erstmals in Lörrach (nahe der Schweizer Grenze) und haben uns auch schon für diverse Festivals beworben. Es wäre durchaus geil, wenn wir auch in den Nachbarländern Fuß fassen könnten und noch der eine oder andere Gig dazukommt.

Wenn ihr die freie Wahl hättet, auf welchem Festival würdet ihr gerne spielen und mit welchen Bands gerne mal touren und warum?

Wir würden beispielsweise sehr gerne mal im Amphitheater des RockHard-Festivals spielen und auch so was wie das Bavarian MetalHeads-Festival oder Hell Over Hammaburg besuchen. Natürlich wäre auch was Großes wie das Summer Breeze genial.

Eine Tour mit TESTAMENT wäre der Überhammer, aber auch mit EXODUS könnten wir uns das gut vorstellen. Das sind zwei Bands, welche uns seit Jahren begleiten und deren Einflüsse man in unserer Musik auch immer wieder hört.

Vielen Dank für eure Zeit, gerne dürft ihr noch einige Worte an unsere Leser richten.

Es würde uns extrem freuen, wenn sich der eine oder andere auf unseren Youtube Channel oder unsere Facebook Page verirren würde und sich den einen oder anderen Song anhört. Jedes Feedback ist willkommen und gerne gesehen. Wenn wir den einen oder anderen mit unserem Sound überzeugen können, wäre das natürlich klasse.

Und wer uns gerne mal live sehen möchte: Auf unserer Homepage sind stets die anstehenden Konzerttermine eingetragen und hoffentlich auch der eine oder andere in eurer Nähe. Danke für die Aufmerksamkeit. Stay rad and wasted!

Redakteur:
Hermann Wunner

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