SLOMIND: Interview mit Frontmann Pat

07.01.2018 | 21:19

"Metamorphoseon" sprengt sämtliche Genre-Grenzen. Und das ist sicherlich das Attraktive am neuen SLOMIND-Album. So mussten wir uns die Rheinländer einfach für ein Gespräch schnappen. Frontmann Pat stand uns hierfür Rede und Antwort. Was er uns über das Album per se, die letzten Monate im Hause SLOMIND und die Verdummung der Menschheit zu sagen hat, erfahrt ihr bei uns!

Hi Pat, grüß dich. Zunächst vielen Dank, dass du mir ein wenig Zeit für die Beantwortung meiner Fragen gibst. Wie geht es dir bzw. euch denn? Alles im Lot im SLOMIND-Bandcamp?

Tach Marcel! Jetzt gerade ist wieder alles gut! Wir hatten leider genau zur VÖ des neuen Albums ein kleines Desaster mit unserem Gitarristen Tott. Tott braucht im Moment einfach Zeit für sich und die soll er bekommen. Fakt ist, dass wir ihn vermissen und er unser Bruder bleibt, wie auch immer es kommen mag. Wir konnten zum Glück aber schnell einen neuen Killer-Gitarristen finden (Dirk Preylowski, ex-WARRANT) und sitzen nun wieder fest im Sattel.

Nun ist zwischen "Solar Plexus" und dem neusten Appetithappen bekanntlich etwas Zeit vergangen. Magst du mir ein kleines Update geben, was bei SLOMIND in der Zwischenzeit passiert ist?

Ja sicher! Die Kurzfassung: Wir haben leider ohne Erfolg nach einem größeren Label gesucht, 2016 ist meine Mutter verstorben (das neue Album ist ihr gewidmet) und nebenbei ist zwischen kleinen Baustellen "Metamorphoseon" entstanden. Wenn es nach uns gegangen wäre, hätte es schneller gehen können, aber das war einfach nicht drin.

Die neue Scheibe heißt "Metamorphoseon" und ist ein wirklich bockstarkes Album geworden. Mit welcher Zielsetzung seid ihr an die Arbeiten zu eurem zweiten Album herangetreten?

Erst einmal: thanks for the flowers! Eigentlich gab es nur die Zielsetzung, keine Zielsetzung zu haben und nicht in Genregrenzen zu denken. Dafür ist Musik nicht da, für Grenzen ist das System zuständig. Und dann haben wir, wie immer, einfach versucht unser Bestes zu geben.

Aus deiner Sicht, worin liegen die musikalischen Hauptunterschiede zwischen "Solar Plexus" und dem neuen Album? Worin unterscheiden sich die Alben?

Da wäre zum einen die saustarke Produktion, wofür MF-C (Recording Hell Studios) verantwortlich ist und zum anderen Alex Abedi, der das Mastering gemacht hat. Der Unterschied liegt auch darin, dass wir "Solar Plexus" damals zum größten Teil live aufgenommen haben, was sehr cool war und ich eigentlich gerne wiederholen würde, aber die Zeit war damals knapp. Das Taxameter im Studio war an und es war ein neues Studio, in dem wir mit neuen Leuten gearbeitet haben. Was das Songwriting betrifft, ist es eigentlich einfach eine Fortführung von "Solar Plexus", der SLOMIND-Kosmos wurde einfach etwas erweitert.

Hat "Metamorphoseon" irgendeinen roten Faden, der sich thematisch von Song zu Song schlängelt oder stecken einzelne Konzepte hinter ihnen, die du uns nicht vorenthalten willst?

Doch will ich, hehe. Ich stehe mittlerweile darauf, die Texte nicht abzudrucken, damit der Hörer sich alleine mit den Texten auseinandersetzt. In der heutigen Zeit, samt Streaming, YouTube etc., sind die Leute einfach zu faul geworden und verblöden vorm Fernseher. Das ist einfach nur traurig und das Magische an der Musik verkümmert mittlerweile dabei oft. Die Leute, die sich wirklich mit einem gekauften Album auseinandersetzen wollen, tun das auch und erarbeiten sich die Intention selbst. So habe ich es zumindest früher getan. Beim nächsten Album sind die Texte aber vielleicht auch wieder abgedruckt.

Die Einflüsse, die auf "Metamorphoseon" entdeckt werden können, sind zahlreich. Nenn uns doch mal ein paar Bands, die ihr privat hört und die einen nicht ganz unerheblichen Einfluss auf die Arbeiten zum neuen Album genommen haben.

Oh, too many to name ... von 80's Thrash, über 90's Neo Thrash, bis Grunge, Punk, Alternative, Stoner und wieder zurück. Quer durch den Garten, Tag der offenen Tür. Immer!

Zu 'Metamorphoseon' und dem wirklich tollen 'Drag The Chain' wurden Videos gedreht. Warum sind ausgerechnet diese beiden Stücke symbolisch für das Album in seiner Gesamtheit?

Also, der Titeltrack ist einfach ein verdammt guter Song geworden und es ist der Titelsong, der die richtige Schnittmenge hat. Und 'Drag The Chain' geht einfach hübsch asozial und tanzbar nach vorne. Außerdem singt meine Freundin Diana in dem Song den Background, ist im Video die Hauptfigur und ist auch für sämtliche visuellen Umsetzungen bei SLOMIND verantwortlich. Danke dafür! Zu 'Drifter' ist übrigens auch ein Video geplant.

Man merkt in jeder einzelnen Minute, dass ihr sehr viel Herzblut in das Album gesteckt habt. Wie lange habt ihr im Endeffekt an dem Album gesessen, wie viel Zeit hat die Arbeit in Anspruch genommen?

Es gab sowohl beim Songwriting, als auch bei der Produktion, immer wieder Pausen. Wie bereits erwähnt, wäre es schön gewesen schneller voran zu kommen. Aber, es gab halt Baustellen; unsere Jobs, unser Drummer Holger ist Vater... Das Übliche, du verstehst, hehe. Der Traum, ausschließlich Musik zu machen, steht noch im Stau, aber wer weiß, was noch kommt. Letztendlich hat das Album anderthalb Jahre gebraucht, unser eigenes "Chinese Democracy". Wenn's noch mal so lange dauern sollte, wird's ein Doppel-Album, versprochen! Ich persönlich habe gerade wieder frische Ohren für "Solar Plexus". Wir setzen uns durch Dirk an der Geige gerade wieder mehr mit allen Outputs auseinander, um das Live-Set neu zu basteln und die Songs ziehen mir echt immer noch die Socken aus! Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber so ist es halt. Das ist das Schöne an solchen Sachen wie Besetzungswechseln: frische Luft in der Bude.

Noch eine Frage und du weißt sicherlich, welche nun kommt, da ich sie Tobi stellen sollte: Welches Instrument spielst du?

Arschgeige!

Mein Guter, vielen Dank nochmal für deine Geduld und die Beantwortung der Fragen. Es wird sicherlich nicht das letzte Interview gewesen sein. Ich hau mir noch ein wenig 'Soulstripper' und 'Relentless' um die Ohren und überlasse dir die letzten Worte an unsere Leser.

Danke für das Interview mein Bester, jederzeit gerne wieder! Letzte Worte: Lasst euch einen wachsen, immer brav austrinken und folgt dem Kollegen da oben! You're the real Soulstripper! Küsschen und Ende!

Redakteur:
Marcel Rapp

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