STALLION: Interview mit Äxxl

27.02.2020 | 08:19

Die Traditionsmetaller von STALLION treffen einmal mehr den Zahn der Zeit. Doch wie aktuell die Texte auf ihrem Make-it-or-break-it-Album "Slaves Of Time" sind, zeigt nicht nur ein aktueller Blick auf das Zeitgeschehen. Äxxl, seines Zeichens Klampfmann bei den Jungs, findet in einem kurzen Interview deutliche Worte – nicht nur zum neusten STALLION-Album.

Äxxl, schöne Grüße von POWERMETAL.de. Vielen Dank, dass du dir ein wenig Zeit für meine Fragen zur neuen Platte nehmt. Wie ist denn die momentane Stimmung bei STALLION? Alles im Lot?

Hey, danke der Nachfrage. Bei uns ist alles gut. Im Moment, so kurz vor dem Release, ist natürlich sehr viel zu tun. Aber so mögen wir's ja!

"From The Dead" ist nun knapp dreieinhalb Jahre alt. Was hat sich in all der Zeit bei STALLION so getan?

Mit Clode und Stämpfe haben wir seitdem zwei neue Mitstreiter am Start. Da Stämpfe schon zur Release Show von "From The Dead" gespielt hat, ist er definitiv kein Neuer mehr. Seit Anfang 2019 haben wir nun auch einen neuen Mann an der Gitarre. Ansonsten hat sich eigentlich nicht viel getan. Wir sind in einen neuen Proberaum umgezogen, der etwas näher gelegen ist und den wir für uns alleine haben und für Aufnahmen nutzen können. Das ist für uns ein enormer Vorteil und dürfte auch die Fans freuen, denn so können wir öfter und regelmäßiger musikalischen Output generieren.

Wie kam der Kontakt zu Clode zustande und wie konnte er sich schon in den Entstehungsprozess zur neuen Platte integrieren? Und was ist aus Oli G. geworden?

Clode kennen wir schon lange. Es gibt hier am Bodensee einen inoffiziellen Metal-Fanclub mit Maniacs aus der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Deutschland und da hat man sich des Öfteren getroffen. Clode hat außerdem - vor deren Auflösung - bei den Schweizer Thrashern von BATTALLION gespielt und ist ganz allgemein ein absolutes Tier an den Saiten. Wir sind total froh, ihn an Bord zu haben. Für die neue Platte hat er seine Soli alle selbst geschrieben und eingespielt – in kürzester Zeit, darf ich hinzufügen! Olli spielt seit vielen Jahren bei FLESHCRAWL, welche international eine Größe sind und mit denen kann man ihn auch in Zukunft auf den Bühnen der Welt sehen.

Apropos Zeit: "Slaves Of Time" heißt euer neustes, nunmehr drittes Scheibchen. Was möchte uns der STALLION-Musiker von Welt mit diesem Titel denn eigentlich sagen?

Das ist unser Empfinden des Zeitgeistes. Wir fühlen uns gezwungen, darauf zu reagieren, dass in der Welt gerade so viel schiefläuft. Mit all den Rechtspopulisten an der Macht rund um den Globus kann man einfach nicht still sein. Vielleicht würden wir auch lieber leichtere Songtexte schreiben, aber das geht in so einer Zeit nicht mehr. Auch der Planet zerrinnt uns gerade zwischen den Fingern. Ein Wettlauf gegen die Zeit, darauf spielt zum Beispiel das Cover an.

Das berühmt-berüchtigte dritte Album: Seid ihr diesmal mit einer anderen Zielsetzung an die Platte herangetreten oder gab es Business as usual? Worin liegen eurer Meinung nach die Unterschiede zwischen dem aktuellen Rundling und "From The Dead"?

Hm, nein, also eigentlich kann man gar nicht von einer anderen Zielsetzung sprechen. Unser Ziel ist immer, dass das neue Album besser wird, als das davor. Allgemein ist "Slaves Of Time" ausgefeilter was das Songwriting angeht, sowie auch technisch eine Steigerung zum Vorgänger.

"Slaves Of Time" ist ein tolles Traditionsleckerli geworden. Mit dem Opener 'Waking The Demons' und 'All In' konnte ich auch schon recht schnell meine Rosinen herauspicken. Welcher Song steht für dich stellvertretend für den STALLION-Sound anno 2020?

Für mich ist 'Waking The Demons' die beste Entsprechung für unseren aktuellen Sound und auch relativ spät im Songwriting Prozess entstanden.

Wenn wir schon einmal das Thema Zeit  haben: Ich denke, die Band STALLION wäre in den 1980er Jahren gerne schon aufgetreten, nicht wahr? In welcher Zeit hättest du als Person und ihr als Band denn gerne einmal gelebt und warum?

Hehe, das ist ja eine kuriose Frage. Klar hätte man gerne die heiße Phase des Heavy Metal in den 1980ern erlebt, das gilt aber eigentlich genauso für die 1960er und 70er. Mich persönlich hätte auch das antike Ägypten oder Griechenland sehr interessiert oder das 19. Jahrhundert, aber das hat jetzt nichts mit der Musik zu tun.

Was hält die Festivalsaison für STALLION bereit? Oder gibt es Pläne für den einen oder anderen Gig in den kommenden Monaten? Was steht an?

Von Ende Februar bis Anfang April stellen wir die neue Scheibe auf unserer Release Tour vor, mit Gigs an den Wochenenden in der Schweiz, Österreich, Tschechien und Deutschland. Die genauen Tourdaten findet ihr auf unserer Homepage. Ansonsten werden wir unter anderem auf dem Metalheadz Open Air und dem Headbangers Open Air zu sehen sein.

Äxxl, danke dir noch einmal für Geduld und Zeit zur Beantwortung meiner Fragen. Was möchtest du unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?

Steht auf, zeigt Haltung, positioniert euch zu den Geschehnissen in der Welt und dabei immer schön heavy bleiben!

Redakteur:
Marcel Rapp
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