STALLION: Interview mit Sänger Pauly

19.09.2014 | 08:43

"Mir steckt das KIT immer noch in den Kochen, so geil war das!" Und das ist nicht das einzige, was man bei STALLION im letzten Jahr erlebt hat.

Die jungen Wilden von STALLION gelten vollkommen zurecht als Senkrechtstarter, legen die Nordrhein-Westfalen doch innerhalb eines Jahres eine steile Underground-Karriere hin. Wenn dann noch die ersten Gigs auf dem "Metal Assault"-Festival oder dem Keep It True stattfinden, muss man konstatieren, dass es rasanter nimmer geht. Sänger Pauly wurde von Powermetal.de zum Gespräch gebeten, um die letzten Monate einmal Revue passieren zu lassen.

 

 

"Richtig geil" findet der 1985 geborene Sänger die Entwicklung von STALLION, denn das sei keineswegs so geplant gewesen. "Wir haben als Projekt begonnen und wollten einfach mal gucken, ob es eine gewisse Relevanz dafür gibt", beginnt er merkbar begeistert die kurze aber intensive Bandgeschichte zusammenzufassen. Als das Demo und die erste in Eigenregie produzierte EP in der Szene Anklang gefunden haben, begann man ein richtiges Line-up auf die Beine zu stellen. Für die Initialzündung war das ursprünglich nicht nötig, denn Pauly und Gitarrist Axl wohnen schon seit einigen Jahren zusammen und hatten eine gemeinsame Vision vom Sound ihrer Band. "Wir haben zuvor in etlichen Kapellen gespielt, wollten aber eigentlich immer Musik wie die von STALLION machen. Irgendwann waren wir an dem Punkt, wo wir dachten: Scheiß drauf, entweder jetzt oder nie!" Dass die Szene seit Jahren dem Rückwärtstrend unterliegt, kommt der Band natürlich zugute, sei aber keineswegs geplant gewesen. "Uns war ziemlich egal, was andere Bands machen. Es kam uns nur darauf an, unsere Ideen zu verwirklichen."

Dass man schließlich zu fünft die Feuerproben auf deutschen Bühnen mit Bravour bestanden hat, sei einfach "voll krass", denn zuvor war man ja als Fan und Besucher auf den Szene-Festivals unterwegs. "Das Keep It True ist für uns der absolute Olymp. Dort zu eröffnen war schlichtweg unglaublich, die Atmosphäre steckt mir immer noch in den Knochen." (Wer nicht das Glück hatte, dieses Jahr in Lauda-Königshofen die energische Performance des Spandex-Fünfers abzufeiern, dem sei übrigens unsere Nachlese des Festivals empfohlen.)

Wie das so ist im Underground, gilt die CD natürlich nicht als Tonträger der Wahl. Auf die Tatsache angesprochen, dass es die EP ursprünglich nur auf Vinyl und Tape gab, möchte der Frontmann von Klischees nichts wissen. "Wir haben das nicht gemacht, um ultra-true zu wirken oder so. Wenn wir Musik hören, dann eben die gute alte Schallplatte und genau das wollten wir den Fans auch bieten. Das war für uns eine ganz bodenständige Angelegenheit." Die neue Platte "Rise And Ride" erschien dann vor ein paar Tagen über High Roller Records (auch als CD), stolzer dürfte eine Band mit dieser Ausrichtung kaum sein, weiß auch Pauly: "Volle Kanne würde ich sagen. Wir hatten einige Labelanfragen, aber das Angebot von High Roller war das, was uns wohl am meisten in die Karten spielt. Das passt alles super!"

Man fragt sich natürlich, was jetzt noch kommen kann. So groß wie die Vorbilder der 80er wird wahrscheinlich kein authentischer Metal-Act mehr, Ziele muss man aber trotzdem haben. Schwierigkeiten gibt es bei STALLION in dieser Hinsicht keine. "Der nächste Traum geht für uns in ein paar Tagen in Erfüllung, wenn wir zusammen mit BULLET und STRIKER auf Europa-Tour gehen. Ich muss ehrlich sagen, dass allzu viele Träume nicht mehr übrig sind. Hättest du mir die Frage danach vor einem Jahr gestellt, hätte ich dir das sagen müssen, was wir in den letzten Monaten alles erlebt haben."

Von der Musik leben zu können, ist aber kein erklärtes Ziel. "Das müsste die Zeit mit sich bringen, davon ausgehen tue ich aber nicht. Wir haben alle unsere Jobs und sind sehr zufrieden damit, wie es gerade läuft. Musik ist ein Traum, für den wir leben, aber von dem wir nicht leben können…"

Redakteur:
Nils Macher

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