SYMPHONITY: Interview mit Olaf Hayer

04.10.2008 | 19:26

Vor über einem Monat erschien mit "Voice From The Silence" das Debütalbum von SYMPHONITY, nun bequemte man sich auch zu einem Interview. Olaf Hayer, Sänger der deutsch-tschechischen Band, beantwortete einige Fragen über die CD, die Gruppe und ihre musikalischen Vorstellungen.

Stefan Kayser:
Mit dem eindeutigen Bandnamen SYMPHONITY macht ihr ja recht deutlich, dass ihr Symphonic Metal spielt. Warum habt ihr euch für diese Stilrichtung entschieden?

Olaf Hayer:
Ich denke, das ist keine Frage von Entscheidungen. Die Jungs machen einfach, worauf sie Bock haben. Das gilt für mich genauso. Ich persönlich bin gar nicht so auf diese Symphonic-Schiene fixiert. Was mich vielmehr an unserer Musik fasziniert, sind die starken Melodien sowie die Power.

Stefan Kayser:
Im Stück 'Evening Star' auf eurem Album "Voice From The Silence" wird aus MOZARTs 25. Symphonie zitiert. Bei euch gibt es also ein ernsthaftes Interesse an klassischer Musik?

Olaf Hayer:
Ja, ich meine, dass die klassische Musik die Wurzel jeder Musikart ist, weshalb auch immer wieder gern auf diese Schemen zurückgegriffen wird.

Stefan Kayser:
Ihr habt dabei allerdings genau das Thema von MOZART verwendet, das auch schon in 'Mozart And Madness' von SAVATAGE vorkam. Erwartet ihr da negative Reaktionen - sicher nicht wegen der musikalischen Qualität, aber wegen eines möglichen Nachahmereffektes?

Olaf Hayer:
Heutzutage ist doch sowieso alles schon mal dagewesen. Ich denke, dass man so ziemlich jeder Band in irgendeinem Song vorwerfen kann, etwas von anderen geklaut zu haben. Ich lache mich immer tot, wenn ich mal wieder in einer Kritik lesen muss, wir wären nicht innovativ und deshalb nicht zu empfehlen. Diesen Vorwurf muss ich sicher stehen lassen, trotzdem kann ich nicht einsehen, etwas anderes zu machen, als ich möchte, nur um es den Kritikern recht zu machen - das geht sowieso immer schief.

Stefan Kayser:
Euer Album heißt "Voice From The Silence", das - ich unterstelle mal - zentrale Stück darauf heißt 'The Silence', ziemlich ungewöhnliche Namen für Musik. Was war eure Idee?

Olaf Hayer:
Die Idee war, dass wir in einer ziemlich hektischen und schnelllebigen Zeit leben. Da ist es gut, wenn man sich ab und zu mal eine Auszeit nimmt und zur Ruhe kommt. Dazu braucht man dann schon mal die "Voice from the Silence".

Stefan Kayser:
Hast du ein Lieblingsstück auf dem Album?

Olaf Hayer:
Nein, das kann ich so nicht sagen, ich finde alle Songs klasse. Es gibt nur einen, den ich persönlich nicht so stark finde. Welcher, wird nicht verraten...

Stefan Kayser:
Mir gefällt das Cover, sieht aus wie Neuschwanstein auf Avalon. Die Dame darüber scheint auch schon ganz verzückt zu sein. Was kannst du zum Artwork sagen?

Olaf Hayer:
Die Dame sieht so verzückt aus, weil sie sich, noch direkt bevor sie Modell gestanden hat, unsere Musik angehört hat, haha. Ja, das Artwork ist sicherlich nicht so Metal-typisch, unsere Plattenfirma war auch nicht so richtig angetan davon. Aber ich denke, wir sind auch nicht angetreten, um alle gängigen Klischees zu erfüllen. Die Idee zum Cover-Artwork kam von Libor, umgesetzt wurde es von Derek Gores, welcher ja schon ziemlich bekannt ist für sein gutes Artwork.

Stefan Kayser:
Am Ende der CD befindet sich eine Coverversion von 'Irgendwie, irgendwo, irgendwann' von NENA. Metaller dürften von diesem NDW-Pop sicher nicht allzu sehr angetan sein. Warum habt ihr euch zu dieser Aufnahme entschieden? Habt ihr schon Reaktionen darauf?

Olaf Hayer:
Meine Kinder lieben den Song. Die Idee dazu kam nicht etwa von mir, sondern von Libor, dem hat es natürlich gut gepasst, dass ich diesen auch noch auf Deutsch singen konnte.

Stefan Kayser:
Wer sind eure musikalischen Vorbilder, nicht nur unbedingt im Symphonic Metal?

Olaf Hayer:
Das kann ich für die Jungs nicht sagen, aber meine Vorbilder sind sicherlich die Metal-Bands der 80er.

Stefan Kayser:
Da ich sehr gerne Livealben höre, frage ich meine Interviewpartner immer nach ihren Lieblingsmitschnitten. Welche sind deine?

Olaf Hayer:
Als "ignoranter" Musiker muss ich leider zugeben, dass ich nur ein einziges Livealbum besitze, und das ist "If You Want Blood" von AC/DC.

Stefan Kayser:
Wird man euch live sehen können?

Olaf Hayer:
Das will ich doch hoffen, wir arbeiten daran...

Stefan Kayser:
Du hast in der Vergangenheit u.a. für Luca Turilli von RHAPSODY gesungen. Wird diese Kooperation weitergehen?

Olaf Hayer:
Ich gehe davon aus, dass ich auf dem nächsten TURILLI-Album wieder singen werde. Allerdings habe ich keine Ahnung, wann das sein wird.

Stefan Kayser:
Danke für das Gespräch und viel Erfolg.

Redakteur:
Stefan Kayser

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