AVENGED SEVENFOLD - Köln

29.11.2010 | 20:08

11.11.2010, Live Music Hall

Die neuen Superstars aus den USA, AVENGED SEVENFOLD, beehren nach zweijähriger Abstinenz endlich wieder deutsche Bühnen. Vor ausverkauftem Haus lassen es die Fünf ordentlich krachen.

AVENGED SEVENFOLD haben Europa ziemlich vernachlässigt. Die letzte Clubtour liegt gut fünf Jahre zurück, und neben ein paar Festivalshows gab es sonst keine Gelegenheit, die Truppe zu sehen. Seit 2008 und der Tour im Vorpogramm von IRON MAIDEN tourte man fast ausschließlich durch die US of A. Nun kommt man nach dem US-Nummer-eins-Album "Nightmare" endlich wieder für eine eigene Tour zurück, und prompt sind alle Dates der Band schnell ausverkauft.

Die Vorband HYPERGLOW verpasse ich. Aber wer die Band kennt, hätte sich dieses Spektakel eh nicht allzu gerne gegeben. Jeder ist eh nur wegen AVENGED SEVENFOLD in Köln, und das am Tag, der die Karnevalssaison einläutet.

Als man die Live Music Hall betritt und in Richtung Bühne schaut, sieht man schon den opulenten Bühnenaufbau. Ein riesiges Backdrop mit dem Cover, davor ein dreiteiliges Friedhofstor, bei dem jedes Element einen Teil des Kürzels A7X trägt, und eine gigantische Lichtanlage, welche schon bei dem Klavierintro zu 'Nightmare' loslegt.

Das Kölner Publikum ist von der ersten Minute komplett in der Hand von M. Shadows und seiner Band. Man ist hungrig aufeinander. Die Band, bereichert von Ex-DREAM THEATER-Drummer Mike Portnoy, legt einen Hit nach dem anderen vor. Sei es das dreckig rockende 'Bat Country', das in punkto Riffing an SKID ROW erinnernde 'Critical Acclaim', welches die 1500 Leute animiert, die Fäuste in die Luft zu recken, oder das schnelle 'Welcome To The Family'.

Die neuen Songs reihen sich perfekt in die Liste der alten Lieblinge ein. Einzig 'So Far Away', welches natürlich dem verstorbenen Drummer und Gründungsmitglied Jimmy "The Rev" Sullivan gewidmet ist, will nicht so gut funktionieren wie auf Platte. Beim aggressiven 'God Hates Us' verhält es sich dafür andersherum. Dennoch sind es die "City Of Evil"-Songs, die den Abend einfach perfektionieren. Egal, ob es das bereits erwähnte 'Bat Country' ist, 'The Beast And The Harlot' oder die geniale Powerballade 'Seize The Day'. Über 'Burn It Down' oder 'Trashed & Scattered' hätten sich allerdings auch viele gefreut. So bleibt der Fokus auf dem fünften Album "Nightmare".

Die Band selber ist in Form und bei bester Laune. M. Shadows hat das Publikum unter Kontrolle und spornt es zu ordentlich Bewegung und lautem Mitsingen an. Gitarrrenheld Synister Gates ist sicherlich der am coolsten rockende Gitarrist seit Slash und sieht einfach unverschämt locker aus, wenn er ein flinkes Solo nach dem anderen auf die Fans loslässt, und selbst für Grimassen findet der Mann Zeit.

Nach insgesamt siebzig Minuten und den Zugaben 'Seize The Day' und 'Unholy Confessions', dem einzigen Song der Prä-"City Of Evil"-Phase, ist dann Schluss mit AVENGED SEVENFOLD. Wirklich beklagen kann sich niemand nach diesem großartigen Gig. Man kann nur hoffen, dass es diesmal nicht so lange dauert, bis die Band endlich wieder hier zu sehen ist. Versprochen haben sie es zumindest vor 1500 Zeugen.

Redakteur:
Sebastian Berning

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