BETWEEN THE BURIED AND ME und HAKEN - Hamburg

04.11.2015 | 10:16

28.09.2015, Logo

BETWEEN THE BURIED AND ME ist seit dem neuesten Output "Coma Ecliptic" die Prog-Band der Stunde - und heute Abend mit HAKEN im Logo! Ein Prog-Abend deluxe!

Als ich im Logo ankomme, spielt HAKEN schon und wie erwartet ist der Laden auch zur ungewohnt frühen Showtime gerammelt voll. Ganz klar, HAKEN ist spätestens seit dem grandiosen Album "The Mountain", von dem auch die meisten Songs heute gespielt werden, eine der heißesten Prog-Bands aktuell. Es ist nicht nur toll mit anzusehen, wie sehr das größtenteils vertraute Publikum die komplexen Arrangements und wirren Kabinettstückchen an den Instrumenten abfeiert, sondern auch, was für einen Spaß die Band selbst mit ihren Songs hat. Da lässt der Funke gar nicht lange auf sich warten, sondern springt vom ersten Ton über, auch weil Sänger Ross Jennings einfach ein starker Sympathieträger ist. Bemerkenswert ist, dass HAKEN live um einiges metallischer als auf Platte daherkommt. Lieber so als andersrum, klar. Die Show ist natürlich viel zu kurz und die 45 Minuten vergehen wie im Fluge, mit einem klaren Höhepunkt: Das 20-minütige 'Crystallised'! Der Song ist echt mal eine Ansage und zieht alle Register. Zum niederknien! Das war stark, Chapeau!

Die Stimmung bleibt ausgelassen, als BETWEEN THE BURIED AND ME die Bühne betritt - und gleich den Übersong 'Selkies: The Endless Obsession' raushaut! Wie geil ist das denn? Die Stimmung ist nun gespannt vor Ehrfurcht. Tommy Rogers wechselt gekonnt zwischen clean und Shouts, insbesondere der Klargesang kommt live präsenter als auf "Coma Ecliptic" daher. Aufs neue Album wird erstaunlicher Weise, bis auf den tollen neuen Opener 'The Coma Machine', das epische 'Memory Palace' und das leicht wahnsinnige 'Famine Wolf', gar nicht so sehr der Fokus gelegt, sondern bietet eher nochmal einen Rundumschlag des Schaffens BETWEEN THE BURIED AND MEs - so gut das möglich ist, innerhalb 70 Minuten und Songs, die gerne mal die 10-Minuten-Marke sprengen. Wie zum Beispiel 'Ants Of The Sky', der mit Polka-Country und Extreme-Prog alles vom Publikum abverlangt. Auch wenn der Song ohne 'Sun Of Nothing' etwas abgeschnitten erscheint, macht er eine gute Figur im Set. Zum Glück wird mit 'White Walls' als Zugabe der Kreis noch geschlossen. Die Virtuosität erreicht nun ein Level der Unmöglichkeit - wenn man nicht BETWEEN THE BURIED AND ME heißt. Neu ist, dass Basser Dan Briggs nebst seinem Effekt-Board auch einen Synthesizer benutzt. Die Bühne ist dadurch zwar noch voller als sowieso und die Bewegungen noch eingeschränkter, aber fett klingt's bei 'Famine Wolf' schon.

So hätte es gerne weitergehen können, aber da gerade Wochenanfang ist, muss nun leider ein Schlussstrich gezogen werden. Der Abend verging wie im Fluge, so viele Noten in so kurzer Zeit habe ich lange nicht mehr vernommen. Prog sei Dank! Zum Glück durfte ich beide Bands wenig später beim Euroblast wiedersehen.

Danke an Jeanette Bohn für die Fotos! HIER geht's zur Galerie!

Redakteur:
Jakob Ehmke

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