Blackend - Plüderhausen

10.03.2001 | 10:25

03.03.2001, Jugendhaus

So, das Motto an diesem Abend lautete: Support your local underground!!! Naja, so \"local\" war das dann doch nicht, denn um nach Plüderhausen zu kommen muss man doch ein kleines Stück fahren (schaut zur Not in eine Landkarte, wo sich das befindet!).
Mit Bands wie BLACKEND, die erst kürzlich ihr neuestes Album \"The Last Thing Undone\" veröffentlicht haben, BLOOD RED ANGEL u.v.m.
Also, Kumpels ins Auto einladen und losfahren. Dort angekommen, erfuhr ich erst mal, dass ich die Band DIVIDIAN schon verpasst hätte – ergo kein Bericht möglich! Sorry.
Man könnte diesem Review eigentlich auch den allseits beliebten Aufkleber \"Parental Advisory – Extrem Violence\" verpassen, den man auf so ziemlich jedem ´bösen´ Album findet, dazu aber später mehr...

Somit fing der Abend mit einer Landung Todesmetall von SCORNAGE an, die der recht gut gefüllten Bude mächtig was auf die Ohren gaben. Ist aber auch nicht schwer, bei einer Mischung aus CANNIBAL CORPSE und SLIPKNOT. Somit blieb es vielen nicht anders übrig, als sich vor die kleine aufgebaute Bühne zu stellen und kräftig zu moshen. Von einem Moshpit kann man da nicht so ganz sprechen, da dieser, auch bei den anderen Bands, aus 5 bis maximal 10 Leuten bestand. Jedoch haben SCORNAGE den Metal Anhängern so eingeheizt, dass es dann doch dem Bassisten zu heiß wurde, und sein T-Shirt auszog. Jedoch hatten viele noch nicht genug und forderten nach dem Song \"King Of The Night\" lauthals eine Zugabe, die ihnen dann auch gewährt wurde. Nach all den Songs war es dann auch schon vorbei mit SCORNAGE, die dann sogleich BLOOD RED ANGEL ankündigten, und bei den Zuhörern einen Satz heiße Ohren hinterließen

Nach einer kleinen Umbaupause war es dann Zeit für die Jungs von BLOOD RED ANGEL, die Bühne zu betreten. Dabei durfte natürlich ein vernünftiges Intro nicht fehlen. Als das Intro verstummte, legten die Jungs auch gleich mit \"Disturb\" los – Trash-Metal der feinsten Sorte! natürlich versammelten sich wieder moshbereite vor der Bühne und schüttelten die Köpfe was das Zeug nur hielt. So hielt es Wirbelwind Klaus, auch als Sänger bei BRA bekannt, nicht auf der Bühne, sondern er rannte mal nach links, oder mal nach rechts, oder anders rum...teilweise fand man ihn sogar auf den Boxen wieder. Genauso konnte es passieren, dass er einfach ins Publikum rannte und von dort aus weitersang. Wirklich cool!! Diese gute Stimmung blieb auch nicht dem Schlagwerker Adriano vorbehalten und so bearbeitete er die Felle so stark, dass er sogar ein Becken wechseln musste. Frontshouter Klaus nutzte diese kleine Pause zum labern. Nachdem das Schepperding gewechselt war, ging es dann auch gleich weiter. Dann stellte BRA einen neuen Song vor, der sich beim Refrain stark nach METALLICA´S \"Damage, Inc.\" anhört (weiß leider nicht mehr wie der Song hieß, da ich meine Schrift nicht mehr lesen konnte...). Dieser wurde jedoch jäh unterbrochen, da ein paar Metaller nichts besseres zu tun hatten, als Flaschen und sonstige Gegenstände, nach sich zu werfen. Somit konnte man es auch nicht vermeiden, dass dann auch die Fäuste flogen.
Ausgegangen ist die Schlägerei von einer kleinen Gruppe, in der Szene recht bekannt dafür. Meine Meinung darüber ist, dass so was definitiv nichts im Metal verloren hat. Obwohl die Texte in der Musik meist recht gewalttätig ist, muss man diese Brutalität doch nicht gleich umsetzen!!!
Resultat der Schlägerei war, dass der Drummer von DIVIDIAN ins Krankenhaus eingeliefert werden musste (nochmals gute Besserung von der ganzen Powermetal.de Redaktion). Das Konzert hat sich somit um 45-60 Minuten verzögert, und etliche Leute trugen irgendwelche Schrammen davon. Viele verließen dann das Konzert aus Protest, was ich auch recht gut verstehen kann. Der kleine Rest, der dann noch übrig war konnte dann noch den Rest vom BRA Programm hören. Jedoch war die Stimmung des restlichen Abends gezeichnet...

Als letzte Band des Abends waren dann nun BLACKEND angesagt. Als dann die vier die Bühne betraten, dachte ich im ersten Moment: Hoppla, seit wann spielen denn Kinder bei BLACKEND?? Jedoch waren dies wirklich die ´normalen´ Mitstreiter bei BLACKEND. Dabei handelte es sich um Alex (d), der seine kurzen Harre raffiniert unter einer Kappe verstecke und der zweite im Bunde war Manuel (g), einer der beiden Zwillinge. Aber man kann ja auch mit kurzen Haaren in einer Metal Band spielen.
Somit legten die Jungs dann auch gleich mit dem gleichnamigen Song \"The Last Thing Undone\" ihrer neuen Scheibe los. Viele kamen nicht in den Genuss dieser Darbietung, da es doch schon recht spät war, und, wie oben genannt, wegen der Schlägerei. Weiterer Minuspunkt war der anfangs schwache Sound, da z.B. die Solis untergingen. Dies ist auch Michael Goldschmidt (g/v) aufgefallen und signalisierte dies auch der Technik. Somit wurde der Sound dann zum Glück besser.
Um dann doch noch Stimmung in die recht leere Bude zu bringen, forderte Michael die restliche Menge auf, auf der Bühne zu moshen – gesagt, getan. Resultat davon war, dass die Bühne recht voll war. Vielleicht war dies dann auch der Grund, dass Manuel (g) und Michael (g/v) ihre Zupfinstrumente nachstimmen mussten.
Das Konzert plätscherte so vor sich hin, um dabei noch ein bisschen Abwechslung reinzubringen, haben sich dann wieder zwei gefunden, um sich gegenseitig die Gesichter zu verschandelt (eine erneute Schlägerei). Aber die BLACKEND ließen sich davon nicht beeindrucken und haben ihre restlichen Songs wie \"As The Sun Remains\" gespielt. Dann wollten die Jungs schon Feierabend machen, das die recht karge Menge vor der Bühne natürlich nicht akzeptierte. Somit war eine Zugabe mit dem Song \"Save Our Souls\" unumgänglich.


Somit war dann der Abend vorbei, wobei er so schön hätte werden können, wenn nicht diese Pseudo-Metaller diese Schlägerei angefangen hätten. Wie sich auch die Bands von solcher Gewalt distanzierten, werde ich dies hiermit auch tun. Auch wenn uns Metallern so ein Image hinterherhinkt, trifft es wirklich nur auf einen kleinen Teil zu.

Redakteur:
Ruben Tuider

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