GRAND MAGUS, BULLET und STEELWING - Stuttgart

11.01.2012 | 09:13

06.01.2012, Universum

Superbes Billing mit starken Auftritten. Frisch, traditionsbewusst und vor allem intensiv!

Pünktlich um 19:00 Uhr legen die Niederländer VANDERBUYST im kleinen Stuttgarter Club "Universum" los. 'Black And Blue' vom aktuellen Output "In Dutch" bildet die vor Spielfreude sprühende Eröffnung eines mit nur einer halben Stunde zeitlich knapp dotierten Auftritts. Deshalb verliert das Trio auch keine unnötige Zeit mit Palaver und lässt klugerweise seine Musik sprechen. Zur allgemeinen Überraschung gibt es heute das Stück 'Traci Lords' über die gleichnamige US-"Schauspielerin" zu hören, das von den Fans neben dem wie immer sehr stark dargebotenem Ohrwurm 'Tiger' gefeiert wird. Rund ein Drittel der Spielzeit nimmt die ausgezeichnete U.F.O.-Coverversion 'Rock Bottom' in Anspruch. Willem Verbuyst spielt sich wieder einmal ins Gitarren-Elysium und es macht einfach Spaß zu sehen, wie er regelrecht in Ekstase auf dem Boden das Griffbrett seiner Gitarre bearbeitet. Fazit: Eine ausgezeichnete Aufwärmarbeit, die VANDERBUYST hier geleistet haben.





Mit ihrem Erstlingswerk "Head Öf The Pack" sind die Kanadier SKULL FIST nach ihrer tollen EP "Heavier Than Metal" bestens durchgestartet. Die Besetzungswechsel im vergangenen Jahr haben der Band, die ich letztmals auf dem Metal Assault-Festival am 08.01.2011 in Würzburg sah, nicht geschadet. Das umtriebige Quartett versteht sich vorzüglich darauf, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Gewandet in ein schickes S.O.D.-Shirt   feuern Gitarrist/Sänger Jackie Slaughter und seine Mitstreiter auch gleich die TOKYO BLADE-Coverversion 'Attack Attack' ab. Das Publikum shoutet den Refrain laut mit und geizt nicht an Beifall. Mit Stücken wie 'Commit To Rock' und dem zackig dargebotenen 'Ride The Beast' spielen die Kanadier fürstlich auf, so dass die geschätzten 200 Fans im Universum ordentlich die Haare rotieren lassen. In der zweiten Hälfte des Sets folgen dann die am stärksten gefeierten Titel der Kanadier. Besonders 'Heavier Than Metal' avanciert zum Siegeszug. Optisch macht die wilde Performance der Band ausToronto selbstverständlich auch einiges her; besonders, wenn Jackie Slaughter seinen zum Gitarristen "umgesattelten" Kollegen Jonny Nesta auf die Schultern nimmt, und mit ihm um die Wette soliert. 'Head Öf The Pack' und die gefeierte Hymne 'No False Metal' beenden die musikalische Vollbedienung. Die Headbanger sind schlichtweg begeistert. In dieser spielerischen Verfassung zählen SKULL FIST zu den heißesten jungen Bands, die den traditionellen Stahl hochleben lassen!



Setlist SKULL FIST:

- Attack Attack (TOKYO BLADE-Cover)
- Like A Fox
- Ride The Beast
- Ride On
- Commit To Rock
- Sign Of The Warrior
- Heavier Than Metal
- Head Öf The Pack
- No False Metal







Die Schweden STEELWING haben mit "Zone Of Alienation" wahrlich eine heiße Langrille im Tornister, die übrigens am heutigen Dreikönigs-Tag ihre Veröffentlichung feiert. Dementsprechend ist auch die Setlist der Band reich bestückt mit neuen Liedern, die nahtlos an das Material des sehr guten Debütalbums "Lord Of The Wasteland" (2009) anknüpfen. Frontsirene Riley und seine Mitstreiter erscheinen zu den Klängen des Intros '2097 A.D.' auf der Bühne. Riley hat sich in eine kultige Uniform verpackt. Mit 'Solar Wind Riders' präsentiert die Band einen sehr starken Track des neuen Albums, der die besten Elemente von MAIDEN und PRIEST zu "Screaming For Vengeance"-Zeiten vereint. Riley und seine spielerisch superb aufgelegten Mitstreiter präsentieren sich in Top-Form. Schnell ist die Band auf Betriebstemperatur, dass sich der Frontmann seiner Uniform-Jacke entledigt. Dass es ein riesiger Metalhead ist, illustriert auch die körpereigene Tapete, die er auf dem Leib trägt. Das MAIDEN-Maskottchen "Eddie" ziert seinen linken Oberarm, während das "Metal Heart" von ACCEPT auf dem Brustkorb aufscheint.  Der Sound heute Abend dringt sehr massiv und klar aus den Lautsprechern. 'Full Speed Ahead' vom neuen Album erzeugt starke Publikumsreaktionen. Nach einer runden dreiviertel Stunde sorgt der Ohrwurm 'Roadkill (Kill Or Be Killed)' für einen fetten Ausklang eines sehr guten Auftritts, der leider auch schon endet. Mit tosendem Applaus und Zugaberufen, versteht sich. Für mich persönlich die Top-Band des heutigen Abends!

Setlist STEELWING:

Intro (2097 A.D.)
Solar Wind Riders
Headhunter
Full Speed Ahead
The Illusion
Zone Of Alienation
They Came From The Skies
Lunacy Rising
Roadkill (Kill Or Be Killed)

Nun ist es an der Zeit für die AC/DC-Band des Abends: BULLET! Wer die Truppe schon einmal live erlebt hat, der weiß, dass die Schweden um den bulligen Sänger Hell Hofer sich live nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Hier wird kraftvoll gerockt, bis der Arzt kommt. Die eng vor der Bühne stehenden Fans lassen sich auch willig vom Rock'n'Roll Sound der Schweden infizieren, sodass man Luftgitarren-Experten und headbangende Kuttenträger bereits beim Opener 'Highway Pirates' en masse ausmachen kann. Kräftig mitgesungen wird vor allem bei Tracks wie 'Turn It Up Loud', 'Dusk Til Dawn' und 'Bang Your Head'. Zwischendrin wirft sich Hell Hofer ein rotes Samtmäntelchen um, während er 'Roadking' zum Besten gibt. Das Stimmungslevel ist durchgehend hoch, sodass nach dem Abschluss-Stück 'Bite The Bullet' nach Zugaben verlangt wird. So macht Rock'n'Roll Spaß!







Setlist BULLET:

- Highway Pirates
- Back On The Road
- Turn It Up Loud
- Stay Wild
- Roadking
- The Rebels Return
- Dusk Til Dawn
- Bang Your Head
- Bite The Bullet


GRAND MAGUS erfreuen die Fans im Universum nun eine Stunde lang mit ihrer unvergleichlichenHeavy/ Doom-Mixtur. Als Backdrop dient eine riesige schwedische Flagge. Das Trio glänzt durch eine überzeugende, wenn auch eher bewegungsarme Performance. Gitarrist und Sänger JB Christoffersson trägt stilecht seine Kutte zur Schau. Er ist sehr gut bei Stimme. Obgleich die zuvor aufgetretenen Landsleute BULLET beachtliche Publikumsreaktionen erhielten, so gelingt GRAND MAGUS, diese noch zu toppen. Dank des glasklaren Sounds und der abwechslungsreichen Setlist lässt die Band keine Wünsche offen. Obwohl das noch immer aktuelle letzte Studiowerk "Hammer Of The North" (2010) unbestreitbar hochwertige Musik bietet, so sind es vor allem die älteren Songs, die am heutigen Abend beim Publikum massiv einschlagen. Nach rund 50 intensiven Minuten endet der reguläre Auftritt. Im Zugabenteil mobilisiert das Publikum für 'Ulvaskall (Vagr)' und das überragend intonierte 'Iron Will' letzte Kräfte. Alles in allem bieten GRAND MAGUS einen sehr überzeugende Auftritt am heutigen Abend!

Setlist GRAND MAGUS:

- Kingslayer
- Liear The Oar Strikes The Water
- Silver Into Steel
- I, The Jury
- Wolf's Return
- Ravens Guide Our Way
- The Shadow Knows
- Hammer Of The North
--------
- Ulvaskall (Vargr)
- Iron Will



Fans des traditionellen Stahls sollten sich diese Tour mit sehr starkem Billing nicht entgehen lassen! Hier die verbleibenden Termine auf deutschem Boden:

11.01.2012  Hamburg, Markthalle
12.01.2012  Berlin, K17
13.01.2012  Andernach, Juz
14.01.2012  Essen, Turock


Tipp: Ab 16.01.2012 wird STEELWING zu einer Headliner-Tour mit SKULL FIST als Support aufbrechen.
---> Termine.

Redakteur:
Martin Loga

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