IVORY NIGHT - Esthal

04.08.2002 | 08:34

02.08.2002, Grillhütte

IVORY NIGHT auf dem Biker- und Rockertreff

Beinahe hätte ich dieses Konzert verpasst, doch dank der Spontaneität (tolles neues Wort) Mief´s und seiner Hoppel-Kiste, die uns auf rasanter Fahrt zum Zielort schaukelte, kann und will ich euch von diesem Abend berichten.

Vor kurzem hat die Band noch ihre Zeit im Studio verbracht, wo Mario Walther, der frühere Schlagwerker der Band (jetzt CRIMSON TIDE (http://www.crimson-tide.de/ ), zusammen mit Patrick Fuchs an der Gitarre und Tom Steitz (MURDER SHE WROTE) am Bass) die neue CD eintrommelte. Deshalb lag es nahe, dass Mario an diesem Abend einsprang um die Stöcke zu schwingen. Einspringen musste aber auch die gesamte Band, denn vorgesehen waren eigentlich die Metal Kollegen WARCHILD aus Kaiserslautern. Diese konnten aber wegen eines tragischen Zwischenfalls nicht spielen. Um noch eines Vorweg zu nehmen: Mario Walther ist ein wahrer Glücksgriff für die Band und hat unter Beweis gestellt, was ein guter Schlagzeuger für eine Band ausmachen kann! Zu Schade, dass er voraussichtlich wieder die Segel streichen wird (und für seinen Nachfolger – wer auch immer – wird es wahrlich nicht leicht sein, in dessen große Fußstapfen zu treten).

Die Meßlatte, die sich die gesamte Band an diesem Abend auflegte ist nämlich sehr hoch! In dieser Besetzung und Form kann man nicht mehr von einer guten deutschen Metalband sprechen, nein, IVORY NIGHT bewiesen ihr internationales Potential! Die Rhythmussektion mit dem groovenden, vorantreibenden und knackigen Schlagzeugspiel Walther´s und das herausragende Bassspiel von Carsten Kettenring (mit zudem klarem und druckvollem Sound) überzeugte auf der ganzen Linie. Dabei ist die Erwähnung dieser Beiden durchaus etwas besonderes, denn bei der Leistung der Gitarren Heroen und der Gesangesleistung Fuchses, die ansonsten immer Vordergrund stehen, noch Akzente setzen zu können ist wirklich sehr beachtlich! So stellten sie dem Hörer ihre musikalischen Fähigkeiten unter Beweis.

Es knallte an diesem Abend “Never Be My Friend“ wie schon lange nicht mehr, vor allem ist es aber auch der tolle Groove, der diesen Song ausmacht (eben dieser kam wieder rüber)! Auch das neue und interessante Stück “Insane“ hat Lob verdient! Musikalisch eine klare Abwechslung zu den anderen Stücken, rockt diese Nummer sehr gut und Carstens Bassspiel sticht hervor (kein Wunder – er ist für diese Nummer hauptverantwortlich). Vor der Pause wurde einem noch eine Speed Metal Version von “Twilight Into Darkness“ um die Ohren gebolzt. Mit der Pause vor den Augen wurde alle Kraft in die Beinarbeit gesteckt, um ein Double Base Gewitter zu entfachen. In der Pause ertönte, passend zu diesem Abend, das Intro von “Wheels Of Fire“ – in doppelter Lautstärke und Endlosschleife, aber vor allem LIVE und direkt von der Bühne.

Es folgte die zweite Halbzeit und IVORY NIGHT spielten vor dem zahlenmäßig nicht allzu erfreulichen Publikum als ginge es um die Weltmeisterschaft. “Aces High“ von IRON MAIDEN wurde gezockt – es war eine wahre Freude! Die neue Version von “Mighty Wings“ ist noch etwas gewöhnungsbedürftig, klang aber schon vielversprechend. “Hush“ groovte enorm, obwohl relativ flott gespielt, doch die Gewinner des Abends waren die eigenen (!!!) Stücke “Beyond The Pain“ und “Salvation Is An Honest Man“. So gut wurden diese beiden Stücke sicher noch nicht präsentiert. Vor allem Mario trug dazu bei, dass mir beide Stücke so gut gefielen. Aber auch musikalisch stehen die Nummern auf hohem Niveau und die klasse Melodien runden die perfekten Nummern ab! Wenn dieses Feeling auf der CD umgesetzt werden kann, wird diese Band bald ihren Durchbruch schaffen!

Die Coversongs kamen gewohnt stark, absolut hervorzuheben sind aber die Bonustracks, die Sahnehäubchen, der Zugabeteil: Die Band machte uns glücklich mit einem winzigen Ausschnitt aus dem MEN OF WAR Programm, wo Fuchs und Kettenring zu Werke gehen (Review folgt). Aber auch Ruby und Walther konnten ohne groß zu proben die Nummern sehr gut klingen lassen! Vor allem Walther brachte mich hier erneut zum Staunen. Es war eine Pracht anzusehen, wie die Breaks zu “Thor“ perfekt kamen und man hatte beinahe das Gefühl, es spielten wirklich MEN OF WAR. Mit “Metal Warriors“ wurde der Abend perfekt abgerundet und falls es nicht in dem Bericht rüber kam – die Band überzeugte voll und ganz an diesem Abend und lies keine Wünsche offen! Mehr als nur ein Geheimtipp.

Besucht die Band: http://www.ivorynight.de !
(nächstes Konzert: 21.09. Irish House, Kaiserslautern)

SETLIST:
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The Seventh Sea
Killer 7
And I Fly
The Trooper (IRON MAIDEN)
Never Be My Friend
Insane
Edge Of Thorns (SAVATAGE)
Children Of Thorns
I Want Out (HELLOWEEN)
Twilight Into Darkness
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Aces High (IRON MAIDEN)
Mighty Wings
Hush (DEEP PURPLE)
Beyond The Pain
Beyond Blackmore
Salvation Is An Honest Man
The Ghost
Hallowed Be Thy Name (IRON MAIDEN)
Breaking The Law (JUDAS PRIEST)
Mother Earth
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Black Arrows (MANOWAR)
Thor (MANOWAR)
Metal Warriors (MANOWAR)

Redakteur:
Stefan Lang

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