KATAKLYSM - Hamburg

05.03.2010 | 19:15

25.01.2010, Markthalle

KATAKLYSM zerlegen die Markthalle!

Manchmal wird die Vorfreude auf ein Konzert durch Ereignisse getrübt, die man nicht ändern kann. So läuft es an diesem Tag bei mir: Eine Pflichtveranstaltung hindert mich daran, pünktlich in der Markthalle zu erscheinen, und ich verpasse nicht nur eine, sondern gleich zwei Bands. Ärgerlich, aber zum ersten Highlight schaffe ich es zum Glück.

Die Amerikaner DARKEST HOUR machen vom ersten Schlag an Stimmung und reißen das Publikum mit. Ihre Mischung aus schnellem Thrash Metal und Hardcore-Punk kommt gut an, und schnell bilden sich kleine Pits und Headbangfronten. Die Band macht schon seit 1995 Musik und hat bisher fünf Alben und eine DVD veröffentlicht. Komisch, dass sie mir noch nicht aufgefallen ist.

Sie selbst definieren ihre Musik als New Wave Of American Metal. Schnelle Rhythmen wechseln sich mit langsamen Passagen ab, die Melodien sind vorherrschend und die Gitarrenarbeit einwandfrei. Das Klangbild wird durch die aggressiven, leicht verzweifelten Vocals von John Henry perfekt ergänzt. DARKEST HOUR schrecken auch nicht vor Blastattacken oder disharmonischen Gitarrenlinien zurück. Sie überzeugen und dürften auf dieser Tour etliche neue Fans gewinnen.

Es wird schwarz. Nicht nur musikalisch, sondern auch in der Markthalle. BELPHEGOR spielen fast im Dunkeln, so dass man von ihren Kunstblutspielereien leider nicht viel mitkriegt. Ansonsten machen die Österreicher aber nicht viel Show, sie verlassen sich ganz auf ihre Musik. Und das können sie ohne Risiko tun. Die Halle ist voll, und rund die Hälfte der Anwesenden lässt die Matte kreisen.

Die Truppe um Sänger Helmuth spielt vorwiegend Lieder der letzten beiden Alben "Bondage Goat Zombie" und "Walpurgis Rites: Hexenwahn", beglückt das Publikum aber auch mit 'Lucifer Incestus' vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 2003. Besonders gut kommen Hits wie 'Justine: Soaked In Blood' und 'Der Geistertreiber' an. Schade, dass sie ihre selbstgebastelten Masken aus dem Videoclip nicht rausholen. Immerhin Helmuth setzt sich zu 'Bondage Goat Zombie' noch eine Stachelmaske auf. Leider ist der Auftritt viel zu schnell vorbei. Hoffentlich fahren sie mit dem neuen Album dieses Jahr noch eine Headlinertour durch Europa.

KATAKLYSM legen einen wahren Siegesmarsch hin. Kaum betreten sie die Bühne, rastet die Menge aus. Die Schwarzmetaller, die wegen BELPHEGOR gekommen sind, befinden sich schon auf dem Heimweg, weshalb die Markthalle jetzt etwas leerer ist. Der Stimmung tut das keinen Abbruch. Ziemlich schnell kommt ein kleiner Pogo zustande, der sich noch schneller ausbreitet. Maurizio hält viel Fankontakt, klatscht immer wieder Leute aus der ersten Reihe ab und streckt sich auch manchmal, um die hinteren Reihen zu erwischen.

KATAKLYSM spielen eine gute Mischung aus ihren bisherigen Veröffentlichungen. Besonders der Titeltrack ihres immer noch aktuellen Albums "Prevail" bringt die Menge zum Kochen. Von der guten Stimmung angestachelt, lässt sich ein Fan mehrfach über die feiernde Meute tragen.

Als besonderes Highlight kommen plötzlich Musiker der anderen Bands mit ihren Instrumenten auf die Bretter und tun so, als spielten sie mit. Jetzt ist nicht nur vor, sondern auch auf der Bühne eine große Party! Nach diesem Späßchen verschwinden sie aber auch ziemlich schnell wieder.

Maurizio kündigt das letzte Lied an und entfacht damit noch einmal das Feuer im Hexenkessel Markthalle. Aber mit diesem Song ist es nicht genug, KATAKLYSM spielen weiter und weiter. Ich höre irgendwann auf, die Zugaben zu zählen. Was für ein Abend!

Redakteur:
Pia-Kim Schaper

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