KYUSS LIVES!, WAXY und BURDEN - Neu-Isenburg

04.05.2011 | 08:35

15.03.2011, Hugenottenhalle

Überschwappende Begeisterung in der ausverkauften Hugenottenhalle über die KYUSS-Reunion Teil 2.

Auch die Hugenottenhalle ist für KYUSS LIVES! ausverkauft, hat jedoch den Vorteil, dass man sich wenigstens im hinteren Bereich noch bewegen kann und sogar etwas so Unwesentliches wie eine Prise Sauerstoff abbekommt. Die Temperatur wandert allerdings von Band zu Band dezent nach oben und zumindest einige Herren der Schöpfung legen im Laufe des Abends ihr T-Shirt ab. Oder versuchen, es auf die Bühne zu werfen. Ab und zu samt Bierbecher.

BURDEN ist eine deutsche Rockband aus Rheinland Pfalz, die erst 2008 gegründet wurde. Seit Oktober vergangenen Jahres gibt es von ihnen das Debütalbum "A Hole In The Shell". Auf der Bühne kommen sie ganz gut an und heizen das Publikum schonmal ein bisschen vor.

Nach einer kleinen Umbaupause hört man schon die ersten Klänge von Supportband Nummer zwei, WAXY. Das Licht ist fast durchweg rot und wenn doch mal eine andere Farbe durchkommt, dann stehen die Hauptakteure immer noch unter roten Scheinwerfern. Nun gut, letztendlich geht es ja um die Musik, und da kommt auch WAXY beim Publikum ziemlich gut an. Die Band kommt ebenfalls aus Kalifornien und zählt zum Genre Stoner-Rock. Auf ihrer neuesten CD "Chainsaw Holliday" haben sie sich beim Titel 'White Walls' John Garcia als Gastmusiker mit ins Boot geholt.

Ihre Musik gefällt dem Publikum, zumindest soweit ich das mitbekomme. Der Keyboarder sieht während des gut halbstündigen Auftritts übrigens ständig ein wenig entrückt aus. WAXY treibt die Stimmung (und die Temperatur) noch ein Stück höher, wird mit ordentlichem Applaus verabschiedet und lässt eine Meute zurück, die begierig auf den Auftritt von KYUSS LIVES! wartet.

Der Umbau dauert seine Zeit und bald werden ungeduldige Rufe und Pfiffe laut. Als dann endlich der erste Musiker erscheint, geht das Gejohle richtig los. Garcia, ganz in schwarz, mit Zopf und Sonnenbrille, stiefelt als Letzter in aller Seelenruhe auf die Bühne, schnappt sich das Mikro und fängt kommentarlos an, zu singen. Keine Begrüßung oder so, auch sonst hält sich die Kommunikation mit dem Publikum doch sehr in Grenzen.

Gleich beim ersten Stück 'Gardenia' fliegt schon der erste Bierbecher haarscharf an der Kamera vorbei auf die Bühne. Gott sei Dank ist der Becher fast leer. Bei dem einen Becher bleibt es natürlich nicht. Während des Konzertes fliegen auch diverse Kleidungsstücke auf die Bühne, die von herumwuselnden Helfern sofort entsorgt werden. Garcia lässt das alles obercool und vollkommen unbeeindruckt über sich ergehen und singt einfach weiter.

Gleich zu Anfang gibt es ein kleines Problem mit dem Mikrofonständer, der anscheinend zerbrochen ist (Nein, an den wilden Bewegungen von Mr. Garcia kann es NICHT gelegen haben!) und ausgetauscht werden muss. John Garcia betrachtet immer wieder seine Hand, die er sich wohl ein wenig verletzt hat, singt aber genauso cool weiter wie vorher.

Mit jedem Song steigert sich der Jubel der Menge, da wird auch schon mal der eine oder andere Besucher über die Köpfe nach vorne gereicht, von den netten Herren im Graben entgegengenommen und sofort wieder nach draußen befördert.

Obwohl die Stimmung bestens ist, finde ich es schade, dass von der Bühne aus so wenig Kommunikation mit dem doch sehr enthusiastischen Publikum stattfindet. Aber richtig gestört hat es offensichtlich niemanden, denn als KYUSS LIVES! die Bühne verlässt, wird sehr vehement die Zugabe eingefordert.

Die kommt natürlich auch und für drei weitere Songs geht noch einmal so richtig die Post ab. Danach verlassen die meisten relativ erschöpft, aber mit einem freudigen Grinsen im Gesicht die Halle. Es sieht so aus, als hätten sich ihre Erwartungen voll und ganz erfüllt.

 

Setlist:

Gardenia
Hurricane
Thumb
One man Inch
Conan
Odyssey
Freedom
Allen's Wrench
Asteroid
Supa Scoopa
Fatso Forgotso
Whitewater
Rodeo
100°

Zugabe

Molten
Spaceship
Tangy Zizzle
Green Machine

Redakteur:
Hannelore Hämmer

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