Lostprophets - Dortmund

01.08.2012 | 22:23

04.07.2012, FZW

Die LOSTPROPHETS können gut und gerne als eine der besten Livebands der europäischen Rockszene durchgehen. Noch nie hat man die Band in schlechter Verfassung erlebt. Stets große Gesten und gute Laune, dafür stehen die Waliser Rockkönige auch am heutigen Abend im Dortmunder FZW.

Die LOSTPROPHETS sind keine Band, welche man jedes halbe Jahr mindestens einmal sehen kann. Nein, viel eher liegen zwischen den umjubelten Auftritten stets zwei Jahre und ein oder zwei Monate. Da ist es dann doch sehr verwunderlich, dass die Rocker für drei Termine erneut nach Deutschland kommen, obwohl die letzte Tour erst Anfang Mai war. Das lässt man sich als Fan natürlich nicht entgehen, denn immerhin war die Kölner Show am 6. Mai eine der Besten, die ich von Ian Watkins und seinen Jungs bisher sehen durfte.

Nach einer halbstündigen Umbaupause nach dem Opener, den ich leider verpasste, betreten die LOSTPROPHTS die Bühne. Dabei ist man erneut sein eigenes Intro und der "Weapons"-Opener 'Bring Em Down' läuft vom Band, bevor die Gruppe zum Refrain einsteigt. Man setzt also genau auf den gleichen Effekt wie im Mai, als man vor ausverkaufter Halle die neuen Songs vorstellte. Heute ist das Dortmunder FZW zwar nicht bis hinten hin gefüllt, aber gut 500 Leute sind dennoch anwesend, um das Sextett zu feiern. Erste Neuerung in der Setlist ist der "Start Something"-Opener 'To Hell And Back', der sehr euphorisch von den Fans aufgenommen wird.

Man merkt, dass die Jungs heute besser drauf sind als im Mai. Besonders Sänger Ian Watkins kommt wesentlich mehr aus sich heraus und erzählt Witze, tanzt über die Bühne und animiert das Publikum zu mehr Bewegung. Das scheint den Rest der Bande ebenfalls mitzureißen und so sieht man die komplette Besatzung in absoluter Höchstform. Der Funken zu den Fans springt auch sofort über, was aber auch nicht gerade schwer ist bei diesem Best-Of-Set. Egal ob das poppige 'A Town Called Hypocrisy', die Stadion Rock-Nummer 'Where We Belong', das New Wave-lastige 'Last Summer' oder alte Nummern der Marke 'Make A Move (Wake Up)', alle kommen phänomenal bei den Kids an.

Nach dem kantigen "Liberation Transmission"-Opener 'Everyday Combat' verabschieden sich Ian Watkins und Co das erste Mal, nur um ein paar Momente später wieder die Bühne zu betreten. Der Zugabenteil beginnt mit dem einzigen Song von "Thefakesoundofprogress", den die Mittdreißiger noch spielen, nämlich 'Shinobi Vs Dragon Ninja'. Dieses endet in einem recht brutalen Breakdown. Aber da man es immer noch mit den Waliser Rockern und nicht LAST WITNESS zu tun hat, endet das Set mit freundlicheren Tönen in Form von 'Burn Burn'.

Die LOSTPROPHETS haben es geschafft, gute 75 Minuten über die Stimmung hochzuhalten. Zwar war die Setlist mehr auf Nummer sicher und etwas kürzer als in Köln (nur zwei neue Songs von "Weapons"!), aber dennoch war dies ein tolles Konzert, welches sicherlich keinen der Anwesenden, egal ob Fan oder Erziehungsberechtiger, als schlecht in Erinnerung behalten wird.

Redakteur:
Sebastian Berning

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