Party.San Open Air - Bad Berka

06.09.2009 | 14:52

06.08.2009,

Vollbedienung in Sachen Extrem-Metal: Das Party.San feiert fünfzehnjähriges Jubiläum. POWERMETAL.de war für euch dabei.

Um kurz vor 13.00 Uhr klettert Mieze auf die Bühne und begrüßt die Handv oll Headbanger mit "Eure Augenringe sind ja so schwarz wie eure T-Shirts!" Ich weiß ja nicht, wo der Junge hinguckt, aber ich sehe nur ausgeruhte, gut gelaunte, gut aussehende, ach was, der Freitag ist hinten raus richtig geil geworden mit HATE ETERNAL, MISERY INDEX und SATYRICON und den meisten schon noch deutlich ins Gesicht geschrieben.

Der Samstag wird von HELLSAW eröffnet. Die Österreicher gehen bemalt und mit Killernieten bepackt ernst zur Sache, und es wird furchtbar böse ins Publikum gestikuliert. Wer es zu dieser unchristlichen Zeit vor die Bühne geschafft hat, bekommt truen, nicht allzu schnellen und mit einigen netten Melodien angereicherten Black Metal geboten, der in relativ lange Kompositionen gepackt wird. Wenn ich richtig mitgezählt habe, schaffen es die Buben aus Graz in 45 Minuten gerade mal auf fünf Lieder. Wobei mir vor allem 'Der Harzwald' von der aktuellen CD "Cold" im Gedächtnis hängen bleibt. Hier erinnert mich die Höllensäge sogar ein klein wenig an die frühen EMPEROR. Beim letzten Stück (den Titel habe ich leider nicht mitbekommen) greifen die Jungs für meinen Geschmack aber etwas daneben. Jesses, das klingt, als würde jedes Instrument ein anderes Lied spielen! Zum Glück ist es das mit Abstand kürzeste Stück der Setlist, und man verabschiedet sich nach 'ner knappen Dreviertelstunde. Durchaus gelungener Auftritt.
[Thorsten Seyfried]

Im Anschluss geht's musikalisch in eine ganz andere Richtung. BENEATH THE MASSACRE aus Montreal spielen technischen Deathcore und leiden nach Aussage von Sänger Elliot Desgagnes ein wenig unter dem Jetlag. Er ist aber zuversichtlich, dass sie dem durch schnelleres Trinken entgegenwirken können. Elliott Desagnes ist für mich allerdings der absolute Schwachpunkt des Kanada-Vierers. Denn gleichgültig, welches Brett die Rhytmusabteilung ihm zurechtzimmert, Desgagnes schafft es in kürzester Zeit, alles zu zerstören. Ein Bodybuilder-Typ mit 'nem Hals wie mein Oberschenkel, aber sein stimmliches Spektrum ist leider doch arg eingeschränkt. Mit einer unglaublichen Monotonität röhrt er sich durch den Set, der trotz netter, teils beachtlicher Spielereien der Brüder Christopher und Dennis Bradley an Gitarre und Bass schon nach zwei Liedern langweilig wird.

Schade eigentlich, aber ein wenig Abwechslung im Gesang (Herrgott, wenigstens mal ein Scream) und vielleicht noch die in die Metal- (bzw. Death-)Core-Richtung zielenden Breakdowns weglassen, dann wäre die Dreiviertelstunde bestimmt um einiges erträglicher ausgefallen. Vielleicht liegt's auch nur daran, dass ich mittlerweile ganz schön Kohldampf schiebe und meine Gedanken sich immer mehr um Schnitzelbrötchen drehen als um die Ansagen, die etwa klingen wie "The next one is called: Uuuua, u, uuuuah."
[Thorsten Seyfried]


Die Sverige-Jungens von PAGANIZER können auf dem Party.San 2009 eine Premiere feiern, spielen die Old-School-Deather doch heute ihren allerersten Auftritt auf deutschem Boden. Nervosität ist der Band allerdings kaum anzumerken. Lediglich die etwas schüchtern wirkende Ansprache des Frontmanns Roger "Rogga" Johansson, der ansonsten unter anderem bei RIBSPREADER ins Mikro shoutet, fällt auf.

Deutlich beeinflusst vom Schaffen der Landsleute ENTOMBED oder auch DISMEMBER bieten PAGANIZER am heutigen Nachmittag eine saubere Performance. Mit Hammerschlägen der Marke 'Evil In Hell', das turboschnell heruntergeschrotet wird, 'Only Ashes Remain' und 'Dead Souls' sorgt die Band zumindest vereinzelt für kreisende Mähnen im Publikum. Ebenso weiß das Groove-Flaggschiff 'Scandinavian Warmachine' vom neuen gleichnamigen Studioalbum zu gefallen.

Trotz alledem gibt es in Sachen Kompositionen auch einiges an Mittelmaß zu hören, so dass sich gegen Ende des Auftritts die Reihen vor der Bühne doch etwas lichten. Zum Schluss allerdings können PAGANIZER mit einer coolen Coverversion des SEPULTURA-Klassikers 'Troops Of Doom' noch einmal punkten. Unter dem Strich eine auf alle Fälle kurzweilige Performance, an der es nur wenig auszusetzen gibt.
[Martin Loga]

Wow, geschätzte vierzig Lieder in 'ner knappen Dreiviertelstunde, die letzten vier in einem Rutsch ohne erkennbaren Schnitt heruntergeklopft. Jahaaa, das ist Grindcore. So soll es sein! 45 Minuten lang gibt die Knäckebrot-Combo ROTTEN SOUND (die Jungs kommen aus Vaasa/Finnland) gut gelaunt Vollgas. Sänger G aka Keijo Ninimaa grinst ins Publikum wie ein Honigkuchenpferd: "How does it feel with hangover? You look terrible. Make some noise for us and we will make some noise for you!" - spricht's und brüllkreischt wieder los. Die Headbanger nehmen ihn beim Wort und machen ordentlich Krach, Stimmung und Moshpit und wollen auch von der Band noch viel mehr "Krach" hören. Aber hier wird die Mucke bei aller Brutalität nie langweilig (siehe BENEATH THE MASSACRE), da zum einen immer wieder mal geschickt der Fuß vom Gaspedal genommen wird (nein, kein Breakdown!) und zum anderen ab und zu auch Bassist T aka Toni Pihlaja ins Mikro rülpst (also nicht wörtlich).

Geboten wir ein guter Querschnitt aus dem bisherigen Schaffen. Satte sechzehn Jahre werkelt die Band schon und hat es neben unzähligen EPs und Split-CDs auch schon auf fünf Studioalben gebracht. Einzelne Songs aus der Setlist herauszuheben, ist allerdings nicht nur schwer, sondern auch unnötig. Die Wirkung des ROTTEN SOUND-Auftritts ist wie ein durchgängiger Orkan, der einem die Lauscher ungefähr zwei Meter tief in den Schädel treibt. Daumen hoch.
[Thorsten Seyfried]

Alle Schaulustigen und Spanner, die gestern Kvarforths Auftritt bei DEN SAAKALTDTE zu unspannend fanden [unspannend, unprofessionell und Ekel erregend - ML], lachen sich jetzt ins Fäustchen, denn mit SHINING startet sein Hauptprojekt. Noch gut gelaunt betreten die Jungs die geräumige Folterkammer. Suizidmotive, satanisch anmutende Handlungen oder wieder einen Speigesang - was gibt uns Niklas Olsson alias Kvarforth heute? Zunächst einmal einen bedächtig aufbauenden Anfang des Auftritts. Und ach ja, da war ja noch etwas. Die Fünf machen verdammt geniale Musik. Und man kann immer mit ihnen rechnen. Zwar steht Kvarforth im Mittelpunkt, jedoch schaffen es vor allem die Kollegen, das Grundgerüst für seine schwarzmetallische Spielwiese zu zimmern.

Ohne Schwachpunkte geben sie einen Überblick über die letzten drei SHINING-Alben. Bei 'Claws Of Perdition' wird dann wieder ordentlich Gebrauch vom amerikanischen Whiskey gemacht. Und spätestens jetzt kommt die Frage in den Sinn, auf was für Ideen Kvarforth heute Lust bekommt. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Er kriecht zu Gitarrist Peter Huss und streichelt ihm - ja - zärtlich die Beine. Mit dem Kollegen Andreas Larsen wird anschließend Speicheltausch betrieben.

Auch wenn die folgenden Lieder sehr alkoholreich ausfallen, gesanglich und vor allem an der Motivation gibt es nichts auszusetzen. Jedoch merkt man langsam, dass Kvarforth schlechte Laune bekommt - nicht die gewollte schlechte Laune, der Stinkefinger geht wie gewünscht an alle Leute raus -, nein, es scheint, als ob der gute Niklas tatsächlich einmal etwas nicht im Griff hat. Gegen Ende fragt er die Jungs während des Songs etwas; die Antwort quittiert er mit einem leicht genervten Kopfschütteln. Worum es geht, erkennt man nicht, trotzdem bleiben am Ende ein aufgebrachter Kvarforth, eine jubelnde Menge und ein wenig enttäuschte Spanner zurück.
[Tim Rösner]

Jetzt wird es spaßig, denn das Grindcore-Kommando BRUTAL TRUTH um Bassist und Gründer Danny Lilker (NUCLEAR ASSAULT) klopft in bester Partylaune geschätzte zwei Dutzend kurzer, oft gut zündender Geschosse raus, die einiges an Spielwitz zu bieten haben. Dreh- und Angelpunkt der Performance ist das fantastische Drumming von Spaßvogel Rich Hoak, der die unglaublichsten Grimassen zieht und herumzappelt, während er sich hinter seiner großen Schießbude einen Wolf trommelt. Die ständigen Rhythmuswechsel der Stücke sowie die häufigen Fills am Schlagzeug machen die Sache aber gelegentlich etwas arg sperrig, so dass das Treiben im Circle Pit immer wieder ins Stocken gerät.

Betont leger gibt sich die BRUTAL TRUTH-Sippschaft, die mit "Evolution Through Revolution" im Frühjahr 2009 ihr Reunion-Album eingetütet hat. Frontmann Kevin Sharpe wuselt plattfüßig mit Cowboyhut auf der Birne über die Bühne, und Neuzugang Erik Burke an der Sechssaitigen wählt sogar Flip-Flops als Schuhwerk.

BRUTAL TRUTH bieten insgesamt eine sehenswerte Vorstellung, auch wenn das Stimmungslevel gelegentlich etwas abflacht - gerade bei den etwas verkopfter klingenden Grindcore-Schoten. Aber das Weltklasse-Drumming von Rich Hoak und seine hyperaktiven Zuckungen (habt ihr etwa einige Taranteln auf der Bühne freigelassen, liebe Freunde?) sind allein schon Grund genug, sich diesen spaßigen Haufen einmal live zu geben. Unter dem Strich eine mehr als nette Auflockerung im Billing, bevor die Zerstörer von SADUS zur Sache kommen.
[Martin Loga]

Mit SADUS haben die Party.San-Veranstalter  eine wahrhaft begnadete Live-Band engagiert, die seit mittlerweile 25 (!) Jahren kompromisslosen Thrash auf hohem Niveau zelebriert. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Dreiergestirn mit dem unglaublichen Steve DiGiorgio (dem vielleicht besten Bassisten der Welt) die Bühne in Bad Berka regelrecht in Grund und Boden trümmert.

Zur 25. Geburtstagsparty, wie Steve DiGiorgio verkündet, wallt ein kräftiger Wind auf, und herannahende Regenwolken verdunkeln den Himmel, als SADUS die Szenerie entern. 'Through The Eyes Of Greed' eröffnet das Thrash-Inferno mit beeindruckender Intensität. Das Trio ist motiviert bis in die Zehenspitzen: Der klein gewachsene Darren Travis speit Gift und Galle und fräst tödliche Riffs, während DiGiorgio seine unglaublichen Bassläufe vom Stapel lässt, die charakteristischer nicht klingen könnten. Drummer Jon Allen wütet an seinem Drumkit, dass es eine echte Freude ist. Auch der Sound ist kristallklar und verleiht der Intensität des Auftritts noch mehr Gewicht. Die vorderen Reihen huldigen der Band lautstark, während weiter hinten das beeindruckende Spektakel on stage von vielen Besuchern leider mit einer gewissen Gleichgültigkeit quittiert wird.

'Certain Death' und das irrwitzig gezimmerte 'Swallowed In Black' treiben das Aggressionslevel weiter nach oben, und der immer heftiger werdende Wind und leichter Nieselregen sorgen für eine satte Abkühlung nach all der Schwüle des Festivaltages.

SADUS machen alles richtig, denn sie legen den Fokus ihres Sets primär auf alte Songs und hauen den Festivalbesuchern mit 'Kill Team' und dem abschließenden 'The Wake' wahre Thrash-Granaten um die Ohren.

Die Lautstärke wird während des Gigs immer weiter nach rechts gewuchtet, so dass auch dem letzten Festivalbesucher zünftig die Lauscher durchgepustet werden. Der Beifall am Ende dieser Lehrstunde ist beachtlich, und die "SADUS!"-Rufe hallen noch eine ganze Weile nach.

Dank gebührt den Veranstaltern dafür, dass sie diese Band, die leider völlig zu Unrecht immer in der zweiten Reihe der Thrash-Community rangierte, nach Bad Berka geholt haben. Für mich persönlich einer der ganz großen Auftritte des Festivals. Geil!
[Martin Loga]

Setlist:
Through The Eyes Of Greed
Certain Death
Sick
Swallowed In Black
In Your Face
In The Name Of ...
Kill Team
The Wake

Nun kommt der Moment, auf den jeder Wochenendwikinger gewartet hat. Die Finnen von MOONSORROW treten in den musikalischen Ring und bieten ihren Fans so einige ohrwurmverdächtige nordische Hymnen. Egal ob zu Kompositionen ihres Debüts “Tämä Ikuinen Talvi“ oder zu ihren neuen Songs - es wird gebangt, geschunkelt und mitgegrölt, als ob der Party.Saner an sich ein absoluter Finnisch-Experte sei. Kein Wunder allerdings, wenn solch Gänsehaut erregenden Melodien derart spielfeudig rübergebracht werden und man sich sofort in alte Wikingerzeiten versetzt fühlt.


Vor allem Sänger Ville Sorvali sammelt mal wieder Sympathiepunkte, selbst die Söhne Odins persönlich könnten kaum charismatischer sein. Alles in allem eine sehr gelungene Darbietung mit deutlich mehr Bombast, als die Finnen noch vor ein paar Jahren an den Tag gelegt haben.
[Julia Erdmann]

Hände hoch, Joints raus, denn jetzt entern die mexikanischen Drogenbarone von BRUJERIA mit ihrem eigenwilligen Party-Grind die Bühne! Macheten schwingend, 'Macarena' tanzend und in ihrem endlosen spanischen Plapperduett versumpfend kreieren sie eine unbeschreiblich bizarre Aura um ein hoch alkoholisiertes Publikum, das einfach nicht aufhören kann, zu kreischen und zu feiern. Was in diesen Minuten des generierten Wahnsinns an Crowd-Surfern über die Brüstung fliegt, erinnert in etwa an den Flugverkehr über dem Hudson River.

Auch ohne große Englischkenntnisse schaffen es die sympathischen Frontsäue, das Publikum bei Songs wie 'Censojos Narcos' in ein gehöriges Delirium zu befördern. Und wer denkt am Schluss schon noch an LOS DEL RIO, als zur arschwackelnden 'Macarena'-Hymne "Heyyy Marijuana!" gegrölt wird!? Danke BRUJERIA für diese bewusstseinserweiternde Erfahrung, auch wenn eine Frage bleibt: "WHAT THE FUCK?"
[Marko Seppä]

Keine Ahnung, warum die spanischsprachigen Plappermäuler derart hoch im Billing platziert sind, aber die Vorstellung heute Abend wirkt auf mich etwas hüftlahm. Mehr als die subjektive Klassifikation "nett" würde ich BRUJERIA nicht angedeihen lassen, denn die Stücke der Spaßtruppe nutzen sich nach der Hälfte der Spielzeit doch merklich ab. Weite Teile des Publikums sehen das offenbar anders. Aber was soll's? Jedem das Seine.
[Martin Loga]

Es dauert eine Weile, bis jeder der acht Helvetier seinen Platz auf der Bühne einnimmt, doch kaum fangen ELUVEITIE zu spielen an, verbreitet sich eine unglaubliche Atmosphäre. Der kreative Einsatz ihrer zahlreichen folkoristischen Elemente und die unbändige Energie, mit der ihre Perfomance geladen ist, lassen wirklich kaum jemanden vor der Bühne stillstehen. Allerdings werden die Gebrüder Kirder, die die Meute im Publikum mit enthusiastischen Fäusterecken immer ordentlich in Schwung gebracht haben, schmerzlich vermisst. Mit ihrer düsteren keltischen Ausstrahlung passten sie eben zu ELUVEITIE wie die Faust aufs Auge. Dennoch ist die musikalische Darbietung allererste Sahne.

Das Hauptaugenmerk der Schweizer liegt auf den Kompositionen der beiden Alben "Spirit" und "Slania", vor allem Songs wie 'Your Gaulish War' oder 'Of Fire, Wind And Wisdom' kommen gut an. Wie immer wird uns ein absolut mitreißendes Spektakel geboten, wie es halt nur ELUVEITIE können.
[Julia Erdmann]

 
Unter euphorischen "Olé, olé, olé, olé"-Gesängen betreten jetzt die schwedischen Black-Metal-Tyrannen von DARK FUNERAL den Kampfplatz. Wieder gibt es anfängliche Soundprobleme, und eine qualvolle Leadgitarre schmettert den Zuhörern 'King Antichrist' schmerzend in die Gehörgänge. Doch schon bei 'Secrets Of The Black Arts' und 'The Arrival Of Satans Empire' finden die düsteren Schweden zu ihrer gewohnten Soundgröße zurück, während das Publikum erst bei 'Goddess Of Sodomy' die ELUVEITIEsche Hippie-Flöten-Trance endgültig ablegt.

Dennoch dürfte der Auftritt einige DARK FUNERAL-Wertschätzer wurmen, denn obwohl sie die Bühne mit steinharter Gig-Erfahrung niedermetzeln, scheint es heute, als hätten DARK FUNERAL ihren Zenit eher überschritten als erreicht. Auch Songs wie 'Vobiscum Satanas', 'Open The Gates' und 'Hail Murder' fügen sich in diese eher stagnierende Atmosphäre ein, und ein zweites, durchaus unnötiges Intro vor den letzten beiden Stücken 'Atrum Regina' und 'An Apprentice Of Satan' hinterlässt einen faden Beigeschmack.
[Marko Seppä]



Heiß begehrt, lang ersehnt und freudig erwartet – SIX FEET UNDER, die unangefochteten Headliner dieses Abends, läuten die letzten Stunden dieses Party.San-Wochenendes ein. Der Platz vor der Bühne füllt und füllt sich. Schon bevor auch nur ein Ton kommt, tobt die Menge. Und kaum das erste Lied angespielt, kann keiner mehr stillstehen Ich muss schon sagen: Trotz hoher Erwartungen werde ich noch positiv überrascht, werden doch die absolut besten musikalischen Leckerbissen aus SIX FEET UNDERs guten alten Tagen herausgepickt, von meinem persönlichen Liebling "Maximum Violence" einige Schmankerl wie 'No Warning Shot' und 'Feasting On The Blood Of The Insane', bei denen nun wirklich keiner mehr an sich halten kann. Dazu noch vom '97er "Warpath"-Album 'War Is Coming' und 'Revenge Of The Zombie', hach ja, damals ging's noch so richtig vorwärts – da kommt man überhaupt nicht mehr aus dem Haareschütteln raus.

Die Amis von SIX FEET UNDER machen wieder einmal eine gute Figur auf der Bühne, routiniert und professionell, aber doch mit viel Charme. Der Schlagzeuger groovt wie die Hölle und hämmert sich wie ein Schweizer Uhrwerk durch die Setlist. Sänger Chris Barnes ist auch in bester Stimmung, er schreit und grunzt (hat er diese seltsamen Schweinegeräusche eigentlich schon immer an den Tag gelegt?), kommt richtig in Fahrt und schwingt seine Haarpracht quer durch die Lüfte.

Gegen Ende darf natürlich 'TNT' nicht fehlen, und das nimmermüde Publikum bangt bis zum letzten Ton. Einfach nur geil. Geiler Sound, geile Songauswahl, geile Stimmung, aber was will man dazu auch großartig sagen – SIX FEET UNDER sind eben SIX FEET UNDER!
[Julia Erdmann]

Redakteur:
Martin Loga

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