ROCKHARD-Festival - Gelsenkirchen

18.06.2003 | 09:01

06.06.2003, Amphiteater

EINLEITUNG

Wenn das führende Metal-Magazin Rockhard sein 20-jähriges Jubiläum im Stile der bewährt erfolgreichen großen Festivals zelebriert, kann man schon einiges erwarten. Zumal gerade vom Rockhard das heftig kritisierte aber immer noch sehr beliebte Wacken Open Air in der Hard Union durch das eigene Festival ersetzt wurde.
Vorab kann schon gesagt werden, dass das Rockhard seine Versprechen gehalten hat und wirklich aus den Fehlern anderer Festivals gelernt hat. So war die Location perfekt ausgewählt mit dem Amphitheater im Nordsternpark in Gelsenkirchen. Die überdachte Bühne liegt direkt vor dem Rhein-Herne-Kanal und hinten dran gibt es Natur pur. Da kam es dann schon vor, dass die Besatzung der hinter der Bühne auf dem Rhein-Herne-Kanal vorbeifahrenden Schiffe mal erfreut und mal entsetzt schaute, je nach Geschmack oder Musik, die grad spielte. Vor der Bühne ist ein Halbrund, was perfekt als Moshpit geeignet ist. Drumherum großzügige nach oben aufsteigende Steinplatten zum Setzen, Stehen oder Liegen, von denen man von überall einen sehr guten Blick auf die Bühne hat. Alles in allem also eine ideale Voraussetzung für ein relaxtes Konzerterlebnis. Zu verkraften war auch, dass es in der Nähe des Amphitheaters keine Camping-Möglichkeiten gibt.
Kurz hinter dem Eingang gab es Essens- und Trinkstände sowie Shirt- u.a.-Merchandiser, die besonders in den Pausen einluden und u.a. extra für dieses Festival gefertigten Shirts feilboten. Die Becher konnten an jedem Getränkestand wieder zurückgegeben werden und die Bierpreise hielten sich mit 2.50 € noch im erträglichen Bereich. Natürlich gab es einen Rockhard-Stand und ein Zelt für die Autogrammstunden der anwesenden Bands. Eine Metalbörse gab es auch, die besonders für CD-Freaks wie mich interessant war. Leider war diese nur am ersten Tag geöffnet, so dass man zwangsläufig, für die Börse auf etwas Live-Musik verzichten musste.
Mit dem Wetter hatte das Rockhard-Team am ersten Tag besonders Glück, es war nämlich extrem heiß. So wurde der vorgegebenen Zeitplan bei jeder Band fast bis auf die Minute eingehalten. Auch die Zuschauer, gut 5000 an der Zahl bei über 7000 Fassungsvermögen, ließen sich nicht von der Hitze aus der Ruhe bringen, so dass alles sehr relaxt, freundschaftlich über die Bühne ging. Jeder hat das gemacht, worauf er Bock hatte. Einige tranken vielleicht etwas über den Durst, was bei der Hitze dann doppelt geknallt hatte, aber auch diese werden wohl den nächsten Morgen noch erlebt haben.
Jedoch am zweiten Tag kündigten dunkle Wolken bei schwülem Klima schon Böses an. Das mussten dann im wahrsten Sinne des Wortes THRESHOLD ausbaden und schon beim dritten Song wegen extremer Gewitter-Regen-Böen aufhören. Aber auch hier wurde das Problem mit dem Zeitplan gut vom Rockhard-Team gelöst, so dass doch noch alle angekündigten Bands auftreten konnten. Am zweiten Tag waren zumindest zu Beginn weniger Leute da. Das kann zum einen am Wetter gehangen haben, zum anderen aber auch daran, dass Sonntags METALLICA am Nürburgring bei Rock am Ring gespielt haben, nachdem ja Freitags IRON MAIDEN dort an der Reihe waren. Diese harte Konkurrenz für das Rockhard-Festival war wohl der Hauptgrund dafür, dass es nicht restlos ausverkauft war.
Auch mit der Auswahl der Bands hatten sich die Leute vom Rockhard keinen Fehlgriff erlaubt, da alle musikalisch einwandfrei waren und fast das komplette Rockhard-Stil-Spektrum abgedeckt hatten. Leider mussten allerdings die Kultband DEATH ANGEL und die Liveurgewalt BOLT THROWER (wegen einer Geburt wie man am Eingang lesen konnte) kurzfristig absagen. Diese konnten aber einigermaßen angemessen ersetzt werden durch ARCH ENEMY und SODOM. Die Soundmischer lieferten auch einen sehr guten Job ab, da der Sound fast durchweg gut und powervoll war.
Aber nun zu den Bands des Festivals im einzelnen:

1. Tag, Samstag, 06.06.2003

13:00 – 13:45 GOD DETHRONED
Von den holländischen Melodic-Deathern von GOD DETHRONED hatte ich nur die letzten Songs mitbekommen, die allerdings dafür, dass es nicht unbedingt meine Musik ist, ziemlich gut rüberkamen. Aufwärmen brauchten sie die Leute ja nicht, da denen aufgrund der Hitze schon heiß genug war.
GOD DETHRONED-Setlist:
1. The Art Of Immolation
2. Boiling Blood
3. Into The Lungs Of hell
4. The Warcult
5. The Somberness Of Winter
6. Villa Vampiria
7. Soulsweeper
8. Tombstone
9. Serpent King

14:00 – 14:45 TRIBE AFTER TRIBE
Mit den Afrikanern von TRIBE AFTER TRIBE kam wohl die außergewöhnlichste Band für dieses Festival auf die Bühne. Mit ihren total auf Percussion-Groove ausgelegten Songstrukturen konnten sie allerdings nur einen kleineren Kreis ansprechen. Allerdings machten sie ihre Sache sehr gut und haben somit hervorragend für Abwechslung gesorgt. Da sie wirklich viel Wert legen auf rhythmische Figuren mit z.B. Djembe (u.a. Percussion-Instrumente) unterstützt von einem richtigen Drumset und Gitarren, wurde öfter die Melodie bzw. ein nachvollziehbarer Gesang etwas vernachlässigt.
Am Schluss wurde dann auch mal ’War Pigs’ von BLACK SABBATH angejamt, was sicher nicht nur die Fans und aufgeschlosseneren Zuschauer aufhorchen ließ. Die Entscheidung, eine solche Band mit in das Line-Up aufzunehmen, fand ich persönlich richtig, da sie einerseits für Abwechslung sorgen konnten und andererseits den nicht interessierten Hörern die Möglichkeit gaben, sich CD-Einkäufen oder dem Bierkonsum zu widmen.

15:00 – 16:00 CIRCLE II CIRCLE
Gespannt waren bestimmt viele auf den Auftritt des SAVATAGE-Abtrünnigen Zak Stevens, nachdem er mit CIRCLE II CIRCLE die letzten gewiss nicht schlechten SAVATAGE-Scheiben in den Schatten stellen konnte.
Zak konnte mit seiner Band, die mit zwei Gitarren auflief, die Erwartungen erfüllen. So überzeugten die Zak-Faves ‘Forgiven‘ und ‘Face To Face‘ genauso wie das vom Rockhard-Sampler bekannte ‘Watching In Silence‘. Am meisten war ich jedoch auf die Umsetzung des Überhits ‘Into The Wind‘. Doch auch hier ließen sie sich nicht lumpen und brachten alles mit einer Professionalität, die man auch von SAVATAGE gewohnt war. Der im Vorfeld bereits angekündigte Gastauftritt Jon Olivas war dann an der Reihe, nachdem Zak die begeisterte Menge mit dem harten ’Taunting Cobras’ schon mal auf SAVATAGE-Klänge eingestellt hatte. Jon verlor nicht viel Worte, sondern ersetzte für die nächsten zwei Songs den Keyboardposten. Und das waren dann auch die absoluten Highlights nicht nur dieses Sets, sondern fast jedes SAVATAGE-Gigs, nämlich ’Edge Of Thorns’ und danach ’Gutter Ballet’, wobei bei letzterem überraschenderweise der Gesang größtenteils von Zak übernommen wurde. Kein Wunder, dass hier die Leute an diesem Tag zum ersten Mal so richtig aus dem Häuschen waren. Das konnte nichts mehr toppen. Und so kam die eigene Nummer ‘Sea Of White‘ danach doch etwas lau rüber. Überraschenderweise wurde der Set dann mit einer METALLICA-Coverversion und zwar ’Welcome Home (Sanitarium)’ abgeschlossen, was das Stimmungsbarometer wieder ansteigen ließ.
CIRCLE II CIRCLE-Setlist:
1. Out Of Reach
2. Lies
3. Circles
4. Forgiven
5. Watching In Silence
6. Face To Face
7. Into The Wind
8. Taunting Cobras
9. Edge Of Thorns
10. Gutter Ballet
11. Sea Of White
12. Welcome Home (Sanitarium)

16:25 – 17:25 TROUBLE
Danach hatten es TROUBLE schwer, das Publikum derart für sich zu begeistern, zumal sie mit ihrem relativ eingängigem Seventies-Doom-Rock zwar für die Fans absoluter Kult sind, für viele anderen aber eine erneute Gelegenheit war, sich wieder voll dem Bierkonsum hinzugeben oder halt CDs zu kaufen.
TROUBLE konnten ihre Fans schon von Anfang mit ihrem Opener ‘Come Touch The Sky‘, ‘Pray For The Dead‘ oder später ihrem Hit ‘The Tempter‘ überzeugen. Stilecht in Seventies-Klamotten ließen sie wie früher nur die Musik sprechen. Schwere Riffs mit teilweise rockigem bis doomigem Drumming und dazu der nasale eigenständige Gesang Eric Wagners zeichnen TROUBLE aus. Auch wenn ihnen der große kommerzielle Durchbruch wohl nie gelingen wird, ist es schön, TROUBLE wieder auf heimischen Bühnen zu sehen. Gegen Ende des Sets musste ich dann Prioritäten setzen, damit ich noch was von den folgenden Bands mitbekomme. So begab ich mich in das Zelt der CD-Börse, um dieses dann einige Zeit später mit zwei Tüten bewaffnet, wieder zu verlassen.

17:50 – 18:50 NEVERMORE
NEVERMORE brauchten sich keine Sorgen mehr zu machen, da sie durch ihre starken Outputs eine harte Fangemeinde gewonnen haben, die ihnen auch live die Stange hält. Auch wenn es anfangs Soundprobleme gab, so dass man Warrels Gesang nicht richtig verstanden hatte, hielt das die Fans nicht davon ab, total durchzudrehen und zu diven, was das Zeug hält. Dazu wurden sie auch noch von dem wild agierenden Warrel weiter motiviert. NEVERMORE boten außer Songs wie ’Narcosynthesis’, ’Seven Tongues Of God’ oder ’Engines Of Hate’ auch Songs ihres neuesten noch unveröffentlichten Albums “Enemies Of Reality“. Diese kamen gut an und lassen die Erwartungen natürlich hoch steigen. Leider wurde kein Song der SANCTUARY-Zeit berücksichtigt, aber richtig erwartet hat das wohl niemand mehr. Zum Abschluss gab´s dann noch SIMON&GARFUNKELs ’Sound Of Silence’ in der bewährten NEVERMORE-Version, die soviel mit dem genialen Original zu tun hat wie RHAPSODY mit gutem Englisch. Dabei nahm Warrel noch ein Bad in der Menge, um sich vollends gehen zu lassen.
Überraschend war für mich, den technisch versierten hervorragenden JAG PANZER-Gitarristen Chris Broderick auf der Bühne zu sehen. Er ist ziemlich kurzfristig auf die NEVERMORE-Tour aufgesprungen. Eventuell bleibt er auch dabei – allerdings wird zum Glück JAG PANZER für ihn Priorität behalten, wie er mir versicherte. Zu NEVERMORE passt er aber auch sehr gut aufgrund seines Spiels und Vorliebe für 7-Saiter.
NEVERMORE-Setlist:
1. Enemies Of Reality
2. Engines Of Hate
3. Ambivalent
4. The Seven Tongues Of God
5. Inside Four Walls
6. Who Decides
7. Create The Infinite
8. Narcosynthesis
9. Beyond Within
10. The Sound Of Silence


19:15 – 20:15 KREATOR
KREATOR bliesen zu ihrem Intro rote Rauchschwaden ins Publikum, so dass manche Leute nur noch rot sahen, besonders diejenigen, die sich zuvor schon mit alkoholischen und pflanzlichen Mitteln ins Nirwana geschossen hatte. Zum Glück war das aber nur eine kleine Minderheit. Mit ihrem ersten Song schon bewiesen mir KREATOR, warum ich sie unter den German-Kult-Thrash-Bands am besten finde. Die Riffs kommen powervoll auf den Punkt und im Gitarrenspiel wird auch des öfteren Mal Wert auf zweistimmige Leads gelegt. Zwischendurch gab es dann immer mal wieder extrem kultige Ansagen von Mille („Ich hoffe die Stimmung ist akkrässiiieehf“), die das Mikro bis an die Verzerrgrenze belasteten und manchen schmunzeln ließen. Die Setlist war sehr gut bestückt mit alten und neuen Krachern, so dass man einen guten Überblick über das gesamte Schaffen KREATOR´s bekam. Obwohl die Platten zum Teil sehr unterschiedlich klingen, kamen die Songs live doch sehr homogen rüber. So sorgte es für Abwechslung, dass die Songs ‘Betrayer‘ und ‘Riot Of Violence‘ von Schlagwerker Ventor gegrölt wurden. Songs wie ‘People Of The Lie‘ kommen live einfach granatenmäßig. Das Publikum nahm das Ganze dankend und bangend an. Das Heimspiel konnten Mille und seine Mannen also klar für sich entscheiden.
KREATOR-Setlist:
1. Violent Revolution
2. Reconquering The Throne
3. Extreme Aggressions
4. People Of The Lie
5. All Of The Same Blood
6. Phobia
7. Pleasure To Kill
8. Renewal
9. Betrayer
10. Servant In Heaven – King In Hell
11. Terrible Certainty
12. Riot Of Violence
13. Flag Of Hate
14. Tormentor

20:45 – 22:00 ANTHRAX
Auch wenn noch immer einige Fans Joe Belladonna als Sänger bevorzugen, so muss man eingestehen, dass John Bush live seinem Vorgänger in nichts nachsteht, eher im Gegenteil. Die alten Songs kommen von ihm wie selbstverständlich und man kam auch gar nicht auf die Idee, wie diese wohl von Belladonna klingen. Gerade durch die Songauswahl, die sich auf die Klassiker und das starke aktuelle Album beschränkte (ich hätte mir allerdings noch ’Keep It In The Family’ gewünscht), und die agile Show Bush´s und seiner Mitstreiter rasteten viele Fans geradezu aus. Im Halbrund vor der Bühne waren viele für die komplette Spielzeit ’Caught In A Mosh’ oder beim Diven aktiv. Das Mitsingspiel bei ‘Antisocial‘ wurde begeistert vom Publikum mitgebrüllt. Auch an der METALLICA-Huldigung von John Bush störten sich nur wenige, bzw. wurde Beifall gezollt. John meinte nämlich, dass es – egal wie man die letzten Veröffentlichungen von METALLICA fände – ohne diese Band das alles hier gar nicht gäbe. Na ja, wenn es nicht METALLICA geworden wäre, wäre es meiner Meinung nach halt ne andere Band geworden z.B. TESTAMENT oder eben ANTRHRAX, aber eigentlich ist das auch egal, weil es halt mal so ist wie´s ist. Scott Ian meinte noch, dass Deutschland derzeit die Metropole des Metals ist mit 2 Festivals zur selben Zeit und vielen weiteren mit so ziemlich allen angesagten Bands dieser Richtung. Die Gratulationen an das ROCKHARD durften dann natürlich auch nicht fehlen.
ANTHRAX gehörten mit ihrer Show sicherlich zu den Highlights des Jubliäums-Festivals.
ANTHRAX-Setlist:
1. What Doesn´t Die
2. Black Dahlia
3. Got The Time
4. Caught In A Mosh
5. Safe Home
6. Inside Out
7. Metal Thrashing Mad
8. Antisocial
9. Madhouse
10. Nobody Knows Anything
11. N.F.L.
12. Only

13. Indians

22:30 – 00:30 BLIND GUARDIAN
Als ehemaliges Fanclub-Mitglied war ich natürlich besonders gespannt auf die Präsentation der BLINDEN GARDINEN, zumal sie ja einige Überraschungen angekündigt hatten.
Allerdings richtig überraschend wurde es dann doch nicht, außer ein paar sehr lange nicht gespielten Songs. So wurde zu meiner Freude ‘The Last Candle‘ ausgepackt, was auch hervorragend ankam. Da versteht man dann allerdings nicht, warum nach Erscheinen des “Tales...“-Albums live lange auf diesen Song verzichtet wurde. Auch wenn einige Granaten, wie z.B. ‘Lost In The Twilight Hall‘, ‘Valhalla‘ oder ‘Time What Is Time‘ nicht gespielt wurden, obwohl diese bis vor einigen Jahren noch Pflichtprogramm eines jeden GUARDIAN-Konzerts waren, war kein Durchhänger dabei. Überraschend war vielleicht noch das tolle ‘Another Holy War‘ live zu hören, auch wenn hier der Chorus nicht ganz so überzeugend rüberkam wie auf der Studioplatte. Das ist bei den meisten neuen Stücken aber auch das Hauptproblem, dass sie so vollgestopft sind mit Millionen Gitarren- und Gesangsstimmen, dass man allerhöchstens nach mehrmaligem Hören, die ursprüngliche Idee dahinter erkennt. Bei den neueren Stücken kann man nicht erwarten, dass Hansi sie wie auf Platte reproduzieren kann, selbst mit der mittlerweile ziemlich starken Backroundbegleitung. Aber dass Hansi jetzt auch bei den alten Songs, wie z.B. ‘Welcome To Dying‘ sogar in Wörtern mal willkürlich von hart auf weich schaltet oder mal ne Oktave oder Terz tiefer nimmt, war dann doch ein bisschen zuviel des Guten. Vielleicht war das auch aus Schonungszwecken, damit er die kommenden Festivals durchsteht. Aber das dauernde Hin- und Hergehopse im Gesang hat mich doch zeitweilig ziemlich genervt. Bei vielen Stücken der letzten Scheiben hat man gehört, dass Hansi zwar gesangstechnisch variabler und besser geworden ist, dies jedoch etwas übertrieben hat. Zu vergleichen ist das im Chor mit einem guten Tenor, der aber immer wieder versucht zu beweisen, dass er auch Sopran und Bass singen kann, es aber leider mit seiner Stimme nicht ganz so gut klingt. Da ich solche Sachen aber meistens kritischer als andere sehe, war das Gro begeistert und ging richtig gut mit. So ziemlich jeder Song, Ausfälle gibt es ja keine, wurde frenetisch mitgesungen. Eins der Highlights, die fast komplett vom Publikum übernommen werden, war sicherlich die aktuelle Single, nämlich der ‘Bard´s Song‘-Teil I. Mit solchen Songs im Gepäck und einer tollen Fanschar kann eigentlich nichts mehr schief laufen. Musikalisch gab es bei der sehr gut eingespielten Mannschaft auch nix zu motzen. So wurden auch schwierigere, teilweise progressive Nummern wie ‘And Then There Was Silence‘ perfekt rübergebracht. Die angekündigten Überraschungen habe ich mir allerdings nicht nur in Form von länger nicht gespielten Songs, sondern in Form einer größeren Show mit Feuer oder so oder irgendwas noch nicht Dagewesenes vorgestellt. Man darf halt nie zu hohe Erwartungen haben. Aber enttäuscht wurde wohl trotzdem keiner der Anwesenden.
BLIND GUARDIAN-Setlist:
1. War Of Wrath
2. Into The Storm
3. Welcome To Dying
4. Nightfall
5. Script For My Requiem
6. Harvest Of Sorrow
7. Another Holy War
8. Bright Eyes
9. Majesty
10. The Last Candle
11. The Soulforged
12. And Then There Was Silence
13. The Bard´s Song – In The Forrest
14. The Bard´s Song – The Hobbit
15. Imaginations From The Other Side

16. And The Story Ends
17. Lord Of The Rings

18. Mirror Mirror

Danach gab es dann noch für die Nimmersatten eine Metaldisco im Zelt der Metalbörse mit vielen bekannten Metalhits. Wir waren allerdings damit beschäftigt unseren Freund zu suchen, der in der Mitte des BLIND GUARDIAN-Sets mal eben nur Bier holen wollte. Leider konnten wir ihn nicht finden, obwohl wir das gesamte Gelände abgelaufen sind. Uns blieb nur noch die Hoffnung, dass er schon an der Bar unserer Pension saß.
Aber dem war nicht so. Glücklicherweise tauchte er dann doch noch in der Nacht in nicht mehr ganz so fittem Zustand in unserem Zimmer auf. Beim letzten Wacken wäre er es wohl auch gewesen, der nicht mehr auffindbar war am ersten Abend, wie mir die anderen berichteten. Nur gut, dass er dann, wenn die Substanzen etwas nachlassen, mit dem Orientierungssinn eines Hundes doch als noch den Weg findet.

Redakteur:
Tilmann Ruby

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