Stormwarrior, Gun Barrel - Osnabrück

25.08.2011 | 22:53

13.08.2011, Ballroom

Zwar war die Release-Party des neuen Gassenhauers "Heathen Warrior" bereits für Anfang Juni angesetzt und die Verlegung auch sicherlich der Grund für die geringe Anzahl an Zuschauern. Dennoch zeigen sich die Herren STORMWARRIOR einmal mehr von ihrer besten Seite, absolvieren einen der besten Auftritte, die ich jemals von den Hamburgern sah, und strafen somit jeden, der an diesem Samstagabend in den heimischen Gefilden verweilt.

Der Schauplatz des heutigen Metal-Spektakels ist der Ballroom in Osnabrück: eine kleine, nette, atmosphärische, aber etwas abgeschieden liegende Metal-Bar nur wenige Kilometer von der nordrhein-westfälisch-niedersächsischen Grenze liegend. Doch als wir um 20:30 Uhr dort ankommen, sehen wir nicht nur eine wirklich coole Behausung, sondern kommen auch recht schnell zu der Ernüchterung, dass der heutige Abend alles andere als brechend voll sein wird. Zwar finden sich an manchen Stehtischen kleinere, schaulustige Grüppchen zusammen und auch der Biergarten wird von so Manchem aufgesucht, doch wirkt die Anzahl der Gäste etwas spärlich.

Zunächst eröffneten die Kölner Buben von GUN BARREL den Reigen mit ihrem immens starken Gemisch aus Heavy Metal und flottem Hard Rock. Die deutschen Vertreter des "Dirty Metal Rock'n'Roll" mit Neu-Sänger Patrick Sühl erfüllen ihre Aufgabe als Anheizer mit Bravour und viel Routine. Hierbei zeichnen sich insbesondere die Spielfreude von Tomcat, Toni und Rolf, sowie die glänzenden Sanges – und Entertainmentqualitäten des Silver-Nachfolgers aus. Stücke wie 'Outlaw Invasion' oder auch 'Front Killers' kommen sehr gut an und animieren die paar Dutzend Zuschauer vor der Bühne zum Klatschen, Mitgrölen und Brüllen. Mit viel Charme, Witz und einer locker flockigen Kölner Note kommen jene Jungs, die mir bereits im vergangenen Jahr beim Dong Open Air gut gefielen, richtig gut an und sorgen für viele wippende Köpfe und Füße. Nachdem der Neuankömmling am Mikrophon die komplette Band auf seine eigene Art und Weise vorstellt, setzen die Jungs zum Endspurt an, verabschieden sich mit 'Lonely Rider' von ihren Fans und ebnen den Weg für die Hamburger Sturmkrieger.

Diese lassen auch nicht lange auf sich bitten und entern nach einer recht kurzen Umbaupause und einem atmosphärischen Intro die Bühne des Osnabrücker Ballroom. Mit dem Titelstück des Vorgängerwerkes blasen STORMWARRIOR zum Angriff und geben danach mit 'Fyre & Ice' eine kleine Kostprobe ihres aktuellen Schaffenswerk. Großartige Probleme, in die erste Reihe zu gelangen, hat man derweil nicht, dennoch ist die Atmosphäre die Frontmann Lars und seine Kumpanen verbreiten, großartig. Das unnachahmlich vorgetragene 'Valhalla' kommt ähnlich gut an, wie das schon seit zig Jahren bekannte 'Heavy Metal Fire'.

Bereits ab diesem frühen Zeitpunkt fällt die immense Spielfreude und Agilität der Herren auf. Insbesondere Gitarrist Alex Guth sprüht vor Energie und schüttelt ein Solo nach dem anderen aus dem Ärmel. Neu-Trommler Hendrik Thiesbrummel macht einen mehr als ordentlichen, souveränen Job und von Tausendsasser Yenz Leonhardt kennt man derweil keine andere Leistung. Die Lockerheit ist den Jungs merkbar anzusehen, es macht STORMWARRIOR einfach riesigen Spaß, ihre Fans mit starken Stücken und einer sympathisch norddeutschen Art zu unterhalten. Auf 'Ragnarök' folgt schließlich das brandneue 'Heathen Warrior', das sich seinen Stammplatz in zukünftige Setlisten der Jungs ebenso verdient, wie es damals 'Metal Legacy', der Gassenhauer 'Thunderer' oder das starke 'Odinn's Warriors' schafften. Nach dieser "Northern Rage"-Kostprobe springen die Jungs an den Anfang ihrer Karriere und zaubern mit dem Medley aus 'Signe Of The Warlorde' und 'Iron Prayers' wahrlich jedem Anwesenden ein Lächeln ins Gesicht. Diese lockere Laune überträgt sich auch auf die Bühne des Ballrooms, wodurch die Stücke mit viel Freude vorgetragen werden.

Nach diesem knapp 80-minütigen Kraftakt setzen STORMWARRIOR mit 'Into The Battle' zum Finale an, obwohl ich mir abschließend sicherlich Stücke wie 'To Foreign Shores', 'The Axewielder' oder auch 'Ravenhearte' gewünscht hätte. Grund zum Meckern gibt es dennoch nicht. Hierfür kam der Auftritt STORMWARRIORs mit Recht zu gut bei den Anwesenden an. Es war deutlich spürbar, wie etwaige Nervosität ab dem ersten Gitarrenanschlag von 'Heading Northe' von dannen zog und wie viel Spaß es dem gesamten Ballroom machte, STORMWARRIOR und GUN BARREL begrüßen zu dürfen.

Somit können sich summa summarum diejenigen, die jene Truppen versäumten, in den Allerwertesten beißen, einen rundum gelungenen Abend, mit einer starken Atmosphäre und einer ausgelassenen, beinah familiären Stimmung versäumt zu haben. Ätsch!

Setlist:

Heading Northe
Fyre & Ice
Valhalla
Heavy Metal Fire
Ragnarök
Heathen Warrior
Metal Legacy
Thunderer
Odinn’s Warriors
Medley: Signe Of The Warlorde/Iron Prayers
Into The Battle

Redakteur:
Marcel Rapp

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