Summer Breeze 2010 - Dinkelsbühl

23.09.2010 | 23:20

18.08.2010, Flugplatz

Mit Wasserschlauchduschen und einem grandiosen Line-up klingt der Festivalsommer gebührend aus.

Freitag, 20. August

Nach durchgezechten Festivalnächten ist es eigentlich eine Zumutung, vor zwölf Uhr mittags aufstehen zu müssen. Dennoch: Bei einigen Bands erbringt man dieses Opfer gerne, wozu auch MONO INC. zählen. Abgesehen davon, dass die Alternative-Rocker sich hervorragend für einen der späteren Slots eines Gothic-Festivals eignen, taugen sie auch außerordentlich gut als Frühstücksmusik zur morgendlichen Bananenmilch. Auch Fronter Martin Engler ist überaus stolz auf die zahlreichen Fans, die es geschafft haben, sich so zeitig von der Isomatte zu erheben. Aufgedreht wie ein kleiner Schuljunge flitzt er über die Bühne, springt wie ein Berserker und sucht zum Ausgleich schmusende Liebkosungen mit dem Gitarristen.

Nach 'This Is The Day' und 'Temple Of The Torn', zu denen man so richtig draufsemmeln kann, ist es aber Zeit für ein paar ruhige Töne. Martin: "Und niemand sagt mir, dass meine Hose offen ist." (Nein, nein, mit ruhigen Tönen ist schon der nächste Song gemeint). Nachdem er die "Ausziehen!"-Rufe eiskalt ignoriert hat, stimmt er auf der Akustikgitarre IGGY POPs 'Passenger' an. Sehr geil! Nach einem kleinen süßen Drumsolo der niedlichen Drummerin Katha Mia prasseln mit 'Voices Of Doom' und 'Get Some Sleep' zwei weitere Hits auf uns nieder, bevor sich die Truppe leider schon wieder verabschieden muss. Doch das tut sie immerhin nicht, ohne neue Fans hinzugewonnen zu haben. Bravo!

Zurück zur Pain Stage, vor der bereits ein einsamer Schmetterling zappelt! Mit 'Engel' legen die Jungs der LETZTEN INSTANZ dabei typischerweise los. Typischerweise deshalb, weil man bereits jetzt schon erahnen kann, dass die Setlist auch bei diesem Gig gänzlich der der anderen Festivals dieses Sommers ähneln wird. Doch heute kommt es noch dicker: So früh am Morgen scheint der Soundtechniker noch im Land der Schäfchen zu sein. Selbst mein Kofferradio auf der Gästetoilette hört sich besser an als dieser blecherne Sound heute. Aber sei es drum. Die Fans feiern ihre Folk-Rock-Helden und schwingen das Tanzbeinchen zu aktuellen Stücke der Marke 'Flucht ins Glück', alten Klassikern wie 'Ohne dich' oder brandheißen Songs der im Herbst erscheinenden Platte wie 'Dein Gott'. Das Publikum dreht sich dicht an dicht, nicht nur, um genug von der erfrischenden Wasserbrause zu erhaschen, sondern auch vor Euphorie, Rausch und Hochstimmung. Auch Holly schnappt vor Hitze langsam über. so legt er mit Muttis Stolz einen heißen Reigen aufs Parkett, während sich der Platz vor der Bühne in eine Hüpfburg verwandelt. Doch wer will schon alleine springen? Holly ruft zur Partnerbörse auf. Wer es schafft, bei 'Wir sind allein' seinen Stehnachbarn ununterbrochen an der Hand zu halten, darf von einer aufregenden Nacht träumen. Hach ja, so viel Romantik würde auch meiner Oma gefallen. Für Fans, für die dieses Festival das erste in diesem Sommer mit den Jungs ist, ein absoluter Hochgenuss. Für diejenigen, die dieses haargenau schon dreimal erlebt haben, etwas ermüdend, gibt es doch so viele Titel der LETZTEN INSTANZ, die es absolut wert sind, live gespielt zu werden. Bis zum nächsten Jahr, Jungs - mit hoffentlich anderen Stücken.

Mit FIDDLER'S GREEN geht es nun in die zweite Folk-Rock-Runde. Noch aufgeputscht von der LETZTEN INSTANZ bricht das Publikum augenblicklich in Seemannstänze und Zwei-Mann-Circle-Pits aus. Obwohl ich es immer noch für ein Gerücht halte: Damit beweisen die Jungs, dass Partystimmung durchaus auch ohne Alkohol entstehen kann (wenn man davon ausgeht, dass um 15.30 Uhr der Großteil des Publikums noch geradeaus gehen kann).

'Highland Road' oder 'Mrs. McGrath' versprühen eine Atmosphäre, als befinde man sich auf einem Whiskey-Frachter und sitze mit zugedröhnten irischen Seemännern an einem Lagerfeuer. Weitere Polonaisen brechen aus, worauf Sänger Ralf Albi Albers nun endlich die Nase voll von diesen Kinkerlitzchen hat und zu 'Rocky Road To Dublin' nach einer ordentlichen Wall Of Death verlangt. Leider ist das Publikum viel zu friedlich, und das Ergebnis lässt sich wohl eher als Wall Of Love deklarieren. Plötzlich bricht ein riesiger Circle Pit aus. Aha, die Fans von FIDDLER'S GREEN haben es also doch drauf. Sauber, Jungs! Nach so viel Folk und Rumgehüpfe knurrt der Magen und die nahrhafte Kombüse ruft zum Angriff. Ahoi!
[Nadine Ahlig]

Sie sind wahrscheinlich der Ruhepol auf dem Summer Breeze: ANATHEMA. Zwischen Folk Metal und hartem Geknüppel betreten die Jungs die Pain Stage. Dennoch steht das Publikum zahlreich bereit, um den Briten mit ihrer Mischung aus melodischem Progressive Rock und Doom Metal lauschen zu können. Die ersten Töne erklingen, und die Fans vor der Bühne haben es wohl gleich erkannt: 'Deep' vom "Judgement"-Album.

Äußerst gefühlvoll intoniert Sänger Vincent Cavanagh weitere Lieder wie 'Empty' und 'Lost Control'. Und um es kurz zu sagen: ANATHEMA können mit ihrer Musik einfach bezaubern. Bei 'A Simple Mistake' bekommt er Unterstützung von Sängerin Lee Douglas. Weiter geht es mit 'Closer', das durch seinen lockeren, beschwingten Takt und den verzerrten Gesang auffällt. Wunderbar, um sich zurückzulehnen und einfach zu genießen.

Währenddessen beginnen die Jungs auf der Bühne, sich stark ins Zeug zu legen. Sie leben die immer energischer werdenden Töne aus und wandeln sie in ausdrucksstarke Bewegungen um. Beim nächsten Song, 'A Natural Disaster', beginnt Lee Douglas mit ruhiger und klarer Stimme zu singen. Das Ganze steigert sich zu einem Duett, das so zart und zerbrechlich wirkt. Gänsehautfeeling pur. ANATHEMA können scheinbar kaum fassen, wie gut das Publikum auf ihre Musik reagiert. Kraftvollen und bissigen Gesang gibt es danach bei 'Sleepless', um anschließend den ruhigen, aber gefühlvollen neuen Song 'Universal' anzustimmen. Am Ende dieses Tracks gibt es noch ein ausgedehntes und stimmungsvolles Gitarrenspiel. Tragend und schwermütig. Zum Abschluss spielen sie 'Fragile Dreams'. Ein wunderbarer, aber dennoch viel zu kurzer Auftritt.
[Franziska Böhl]

Jetzt wird es brutal! Die amerikanische Todesbleiwalze CANNIBAL CORPSE um den berühmt-berüchtigten Corpsegrinder gibt sich zum ersten Mal auf dem Summer Breeze die Ehre. Das Quintett lässt seine blutigen Texte eingepackt in wuchtige Riffs auf das Publikum los, und das trainiert die Nackenmuskulatur, um vielleicht irgendwann auch einen Corpsegrinder-Nacken zu haben. Zwischen den alteingesessenen Metallern stehen überraschend viele junge Fans – zum Teil blutjung: Ein etwa Zehnjähriger jubelt der Band zusammen mit seinem Vater zu und headbangt dabei schon wie ein Großer. CANNIBAL CORPSE brauchen die Zuschauer gar nicht anzuheizen, bei Liedern wie 'Sentenced To Burn' und dem Titeltrack des aktuellen Albums "Evisceration Plague" geht das Publikum steil, und vor der Bühne bildet sich ein größer werdender Pogo. Die Band feiert auf der Bühne ebenfalls eine große Party und lässt die Haare kreisen. Doch natürlich warten alle nur auf eines: 'Hammer Smashed Face'. Und am Ende werden die Fans belohnt.
[Pia-Kim Schaper]

Was Festivals wie das Summer Breeze ausmacht, ist die Tatsache, dass man auch mal Bands sehen kann, die man nicht kennt oder noch nicht gesehen hat. Bei KYLESA trifft beides bei mir zu, und so geht es unvoreingenommen ins Zelt. Dort haben sich nicht wirklich viele Besucher eingefunden. Die ersten Zweifel kommen auf, ob die Entscheidung wirklich so gut war, diese Band anzuschauen.

Am Schlagzeug nehmen zwei Drummer Platz. Aha, na das scheint doch eine interessante Sache zu werden. Die beiden Gitarristen kommen auf die Bühne, gefolgt von Sängerin Laura Pleasants. Bei ihrer zierlichen Statur traut man ihr den folgenden Gesang gar nicht zu, der einen mit voller Wucht und Härte trifft.

Ohne große Umschweife und Ansagen ballern sie den Zuschauern einen Song nach dem anderen um die Ohren. Die dreckige Mischung aus Psychedelic Rock, Hardcore und Punk zündet hervorragend, und da beide Gitarristen ab und an ins musikalische Geschehen eingreifen, wird das Ganze zu einer abwechslungsreichen Angelegenheit. Dazu die doppelt heftige Bearbeitung des Schlagzeuges: einfach herrlich. Wie im Flug ist der Gig zu Ende, und die positive Überraschung des Tages ist geglückt.
[Swen Reuter]

Während CANNIBAL CORPSE noch auf der Main Stage lärmen, füllt sich der Platz vor der Pain Stage langsam, vornehmlich mit jungen Damen in Gothic-Outfits. Für den interessierten männlichen Besucher durchaus etwas fürs Auge. Der Grund ist klar: Die Haus- und Hofband des Summer Breeze, END OF GREEN, erstürmt als Nächstes die Bühne.

Nach kurzer Pause ist es dann so weit, und die fünf Schwaben um Sänger Michelle Darkness rocken los. Nach dem Opener 'Weakness' geht's gleich mit 'Dead City Lights' weiter, was auch gleich die Richtung der nächsten Stunde vorgibt. Hauptsächlich Songs des letzten Albums "The Sick's Sense" sind zu hören, unter anderem auch 'Killhoney' und 'Hurter'. Das am Tage des Auftritts auch das neue Album "High Hopes In Low Places" erscheint, dürfte keinem entgangen sein, der auch nur kurz auf die Videoleinwand geschaut hat. Michelle Darkness entschuldigt sich fast für diese Art Dauerwerbung, und stimmt den neuen Song 'Goodnight Insomnia' an, der recht gut ankommt. Wie auch das gesamte Geschehen, das den anwesenden Zuhörern sichtlich Spaß bereitet.

Gitarrist Sad Sir wirbelt umher, ebenso Hampez am Bass, während Michelle Darkness eher den ruhigen Part hinter dem Mikrofon gibt. Dank der Running Order kommt man nebenbei noch in den Genuss der untergehenden Sonne. Perfekter kann es kaum passen. Zum Schluss gibt's vom neuen Album noch das wunderschöne 'Tie Me A Rope', und schon sind sechzig Minuten wie im Flug vergangen. Untergehende Sonne, romantische Musik - Gothic-Herz, was willst du mehr?
[Matthias Köppe]

Leider sind DISBELIEF trotz jahrelangen Schaffens nie über einen Zeltbühnenstatus hinausgekommen, und so müssen die fünf hessischen Depri-Deather auch diesmal auf der Party Stage ran. Der Stimmung tut das aber keinen Abbruch, und vor allem Gitarrist Witali gibt gleich zum Opener 'A Place To Hide' Vollgas. Schließlich ist es sein letzter Gig mit der Band, ebenso wie für Schlagzeuger Kai. Während bei dem Drummer private Gründe den Ausschlag gegeben haben, spricht man bei Witali von internen Differenzen. Sicher gibt es bei dem durchgeknallt liebenswerten Russen nur zwei Alternativen: Man hasst ihn oder liebt ihn. Aber wer Witali rausschmeißt, hat einfach keinen Sinn für Humor. Anyway: Der kleine Flitzefinger bangt unentwegt, feuert die Fans an und grüßt Bekannte im Publikum. Auch seine Saitenkollegen lassen die Haare fliegen, bei Sänger Jagger ist es der Rauschebart. Evergreens wie 'Sick' dürfen im Set natürlich nicht fehlen. Und wenn DISBELIEF endlich mal Ruhe in die Bandmitgliederrotation bekommen, klappt's auf die alten Tage vielleicht doch noch mit mehr als einem Zeltbühnenstatus.

Es ist doch immer wieder eine Freude, wenn HYPOCRISY ein Konzert mit dem ewigen Tanzflächenfüller 'Fractured Millennium' beginnen. Diese ansteigenden, Gänsehaut erzeugenden Keyboardklänge, gefolgt von auf den Punkt einsetzenden Gitarren. Und wenn Mastermind Peter Tägtgren dann auch noch gut drauf ist, kann wirklich nichts mehr schiefgehen. Der Herr der Augenringe erwischt einen super Tag, macht schräge Gesten hinter seinem Mikroständer und feuert das Publikum unentwegt an. Letzteres geht ab wie Wechselstrom und wird mit Death-Metal-Klassikern wie 'Osculum Obscenum' oder 'Fire In The Sky' ebenso belohnt wie mit neuerem Material à la 'Weed Out The Weak' oder 'Warpath'. Dreimal "wie" in einem Satz? Egal!

Ebenfalls sehr fannah und deshalb erwähnenswert: Das eher unbeliebte, weil als zu experimentell angesehene "Catch 22"-Album wird gänzlich außen vor gelassen, obwohl der gute Peterle es nach wie vor als seinen Favoriten bezeichnet und es vor zwei Jahren nochmals neu aufgelegt hat. Stattdessen gibt es mit 'Roswell 47' noch eine Zugabe obendrauf, wie sie bei keinem Konzert der vier Schweden-Deather fehlen darf. Ausgezeichnet!
[Carsten Praeg]

Die Zeit kurz nach dem Sonnenuntergang eignet sich am besten für Black Metal. Umso besser, wenn es dann noch True Norwegian Black Metal ist, der von einer der bekanntesten Bands gespielt wird, die noch dazu in jüngster Vergangenheit mehr durch Gerichtsverhandlungen auffiel als durch ihre Musik, und nun endlich wieder da ist. Die Rede ist von GORGOROTH, die nach den Kontroversen um die Namensrechte wieder unter Infernus' Kommando stehen. Vorbei ist die Zeit der nackten Menschen an Kreuzen, die unter Gaahl eine beliebte Bühnendekoration waren. Die Bühne ziert ein schlichtes Banner mit Bandschriftzug; die Musik soll also wieder in den Vordergrund rücken.

Vor der Pain Stage haben sich die Jünger der Schwarzmetaller versammelt und sicher auch einige Schaulustige. Schließlich ist es der erste Auftritt der Norweger auf dem Summer Breeze. Umjubelt betritt das Quintett mit gut zehn Minuten Verspätung die Bühne, doch bis auf den neuen Sänger Pest scheint niemand in der Band wirklich motiviert zu sein. Lustlos spielen Infernus und Co. ihre Instrumente, schauen gelangweilt ins Publikum und zocken ihren Stiefel runter. Alles nur Show? Wohl nicht, denn Pest flitzt über die Bühne, genießt den Auftritt richtig und saugt die Atmosphäre eines vollen Zuschauerraums auf, in dem Lieder wie 'Satan-Prometheus' und 'Pentagram' gefeiert werden.
[Pia-Kim Schaper]

Bei Konzerten von HEAVEN SHALL BURN ist heftige Feierei immer vorprogrammiert. Gern rufen sie zu überdimensionalen Circle Pits auf, die Guinness-Rekord-verdächtig sind. Geknackt wird an diesem Abend kein Rekord, denn das gibt der Platz vor der Main Stage nicht her. Also ruft Sänger Marcus die Zuschauer bei 'Voice Of The Voiceless' auf, fünf Pits zu starten, was auch gut funktioniert. Sogar zu einem spontanen Run um einen Brezelstand lässt sich eine Handvoll Fans hinreißen. Doch auch die VIPs auf der Terrasse sollen mitmachen. Die tun das, wenn auch verhaltener. Aber schließlich zählt der olympische Gedanke, und dabei sein ist alles.

Dazu gibt es 'Return To Sanity' auf die Ohren, und zu 'Forlorn Skies' werden alle aufgefordert, mitzuspringen. Bei 'Combat' läuft ein verstörender Comic mit Soldaten, der das Ganze noch zusätzlich verstärkt. Marcus kündigt das ältere 'To Inherit The Guilt' an, bei dem noch einmal alle zur Hochform auflaufen und überall der Schweiß fließt. Das Ende läutet 'Black Tears' ein, und zum krönenden Abschluss fliegt eine Wolke aus silbernem Glitter und Nebel auf das Publikum.
[Swen Reuter]

Die Anhänger des Black Metals finden sich nun im Partyzelt ein, um dem Schwarzmetall einer neuen Generation um WATAIN zu lauschen. Verspätungen scheinen in diesem Genre in Schweden ebenso dazuzugehören wie in Norwegen, denn auch WATAIN kommen rund zehn Minuten später auf die Bühne als geplant. Die Dekoration ist jedoch sehr viel aufwendiger als die ihrer Kollegen von GORGOROTH: Kerzenständer und brennende Bandlogos – das Zeichen des Meeresgottes Neptun – zieren den Hintergrund sowie natürlich ein Banner.

WATAIN breiten ihren Soundteppich vor der Party Stage aus, und ihre Anhänger lassen die Haare kreisen. Die Schweden spielen vornehmlich Songs ihres jüngst erschienenen Albums "Lawless Darkness", greifen aber auch auf älteres Material wie 'Sworn To The Dark' zurück. Mit ihren Songs erzeugen sie eine atemberaubende Atmosphäre im gut gefüllten Zelt und beenden zu Recht umjubelt ihren Auftritt.
[Pia-Kim Schaper]

Zum Abschluss des Freitags geht es zu mitternächtlicher Stunde noch mal herüber zur Pain Stage. Die bevorstehende Sauerei kündigt sich schon an, als man die komplette PA in Folie eingehüllt sieht und die ersten Reihen in Ganzkörper-Schutzanzügen erspäht. Es ist also Zeit für GWAR und das verspricht ein Augenschmaus zu werden. Wenn man auf so was steht, mit viel Blut und so.

Es dauert nicht lange, und noch vor dem ersten Ton fliegt ein Kopf und (hoffentlich künstliches) Blut schießt meterweit ins Auditorium. Die Außerirdischen mit Außenstelle in den USA sind noch immer auf Tour zu ihrem 2009er Album "Lust In Space" und entführen uns ins 'Metal Metal Land'.

Die nächste Stunde wird aberwitzig. Es gibt sämtliche Körperflüssigkeiten, dem Teufel selbst werden die Hände abgetrennt und Osama bin Laden der Bart abgerissen. Wer aber auch mit "Dschihad! Dschihad!"-Rufen auf die Bühne kommt ... Dazu noch der arme Rollstuhlfahrer und Vorsitzende des GWAR-Fanclubs. Er wird komplett in zwei Hälften geteilt und seine Gedärme fliegen durch die Luft. Zum Glück haben manche die Schutzanzüge an. Songs wie 'Let Us Slay', 'Womb With A View' oder 'Lust In Space' geben dem Spaß die passende Untermalung.
[Matthias Köppe]

Redakteur:
Pia-Kim Schaper

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