THE 69 EYES und THE GHOST WOLVES - Frankfurt
25.05.2016 | 10:0027.04.2016, Batschkapp
Vampire aus Helsinki, Geisterwölfe aus Texas – es bleibt spannend in der Batschkapp!
Die Vampire aus Helsinki, auch bekannt als THE 69 EYES, sind momentan auf Tournee, um ihre neue CD "Universal Monsters" vorzustellen. Erfreulich, dass sie da auch wieder in Frankfurt einen Stopp einlegen. Begleitet werden sie von den Geisterwölfen - THE GHOST WOLVES - und so warte ich gespannt einmal mehr auf den Auftritt einer mir völlig unbekannten Band. Okay, die Band entpuppt sich als Duo: Ein Schlagzeuger plus Effektgerät und eine Gitarre spielende Sängerin. Auch wenn einige sicher meinen, dass dieses Duo ein sehr spezieller Support ist, so darf man doch Jyrkis Rock 'n' Roll Vorliebe nicht vergessen, was sein Projekt mit den 69 CATS ganz klar zeigt. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass diese Auswahl nicht zufällig ist, noch dazu wo das Duo THE GHOST WOLVES in den USA offenbar recht bekannt ist. Sängerin Carley - ganz in weiß - gibt sich auch alle Mühe, das Publikum zu überzeugen, hat es aber ein wenig schwer, was eventuell an ihrer doch etwas kieksigen Stimme liegen mag. Ihre Performance ist leidenschaftlich und ihre Gitarre beherrscht sie auch perfekt, aber ich muss gestehen, 
dass mich mit ihrem Gesang nicht anfreunden kann. Dafür finde ich das Drumming von Jonathan umso besser. Die Resonanz im Publikum ist okay, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass die meisten mit diesem Duo nicht wirklich etwas anfangen können - zumindest nicht, wenn man eher auf die Gothik-Schiene abfährt. Wobei in den Songs der 69 EYES ja auch schon immer viele Rock 'n' Roll-Elemente enthalten sind. Trotzdem erhalten die beiden nach gut 30 Minuten einen ordentlichen Applaus, bevor sie die Bühne für die 69 EYES freimachen.
Die Batschkapp ist recht gut gefüllt und mit dem Chanson 'Exodus' von Edith Piaf lassen uns die 
Vampire ein außergewöhnliches Intro hören. Als sie dann endlich die Bühne betreten, ist der Jubel entsprechend groß. Wer schon öfter bei einem 69-EYES-Konzert war, weiß, was einen erwartet: Eine straighte Show ohne großes Gelaber. Gut, Jyrki hantiert unentwegt mit seinem Mikrofonständer herum und auch die Zupf-Fraktion düst ständig über die Bühne, meistens mit einem breiten Grinsen im Gesicht, das uns zeigt, dass sie alle ihren Spaß haben, aber außer einem gelegentlichen "Dankeschön!" oder "Thank you!" ist die Publikumsansprache sehr minimalistisch. Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass das hier irgendjemanden stört, das "muss so" und entschädigt werden wir von Jyrkis toller Stimme allemal. Auch die Setliste kann sich hören lassen. Es gibt insgesamt nur drei Songs vom aktuellen Album: 'Miss Pastis', 'Dolce Vita' und 'Jet Fighter Plane'. Der Rest verteilt sich auf alle anderen Alben, die Auswahl ist ja groß genug. Drummer Jussi ist auch an diesem Abend wieder voll in seinem Element, zeigt uns seinen gestählten Oberkörper und grinst über alle Backen, während er die Drums bearbeitet, dass man befürchten muss, dass das Set gleich umkippt. Nach dem BLONDIE-Coversong 'Call Me' ist erst einmal Schluss, aber natürlich werden noch Zugaben eingefordert. Und so dürfen wir uns noch über 'Brandon Lee', 'Dance D‘Amour' und ein ganz starkes 'Lost Boys' freuen. Ein Konzert ohne viel Schnickschnack, aber mit jeder Menge toller Musik. Weiter so, liebe Wesen der Nacht!
Setliste: Devils, Miss Pastis, Betty Blue, Gothic Girl, Dolce Vita, Sister Of Charity, Angel On My Shoulder, Jet Fighter Plane, Tonight, Sleeping With Lions, Never Say Die, Wasting The Dawn, Feel Berlin, The Chair, Call Me; Zugaben: Brandon Lee, Dance D‘Amour, Lost Boys
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer
