The Geyers - Öhringen

17.06.2001 | 07:20

16.06.2001, Schlosshof

Auf Mittelaltermärkten treiben sich allsommerlich die diversen Medieval Combos herum und unterhalten die anwesenden Massen mit ihren mittelalterlichen Weisen. In der Metalszene sind bisher hauptsächlich IN EXTREMO und CORVUS CORAX bekannt, doch auch abseits dieser Größen finden sich tolle Bands die diesem Musikstil fröhnen. So auch die Württemberger Spielleute von THE GEYERS (ehemals: DES GEYERS SCHWARZER HAUFFEN), welche wir auf dem Mittelaltermarkt im Schlosshof zu Öhringen bewundern durften. THE GEYERS (die auch dieses Jahr die BLACKMORES NIGHT Tour begleiten werden) haben 2 Progrämmer anzubieten. Einmal die \"laute Kiste\" wie es Frontman Thomas Roth (der stimmlich etwas an Konstantin Wecker erinnert) gerne ausdrückt und einmal die sanfte Tour. Am heutigen Abend war die sanfte Tour angesagt. Der Basser wurde gleich zu Hause gelassen und Gitarriero Georg Hesse bediente sich diverser nicht-elektrischer Gitarren, Lauten etc. Wo wir schon beim aufzählen der Instrumente angelangt sind. Sänger Thomas Roth und sein Kumpane Albert Dannemann spielten nicht weniger als 5 verschiedene Dudelsackarten (Hümmelchen, Dudei, spanische und deutsche Schäferpfeife und den deutschen Bock - welcher mit integrierten Trinkhörnern aufgemotzt war). Dazu kamen noch diverse Flöten, Schallmeien, Schlüsselfiedel, Drehleier, Krummhorn, Rauschpfeifen, Pommer, Dulcian, Hörner etc. Die Breite der verwendeten Instrumente war erstaunlich.

Musikalisch war es eher die ruhigere Unterhaltungsschiene, die auch gerade dem älteren anwesenden Publikum zu gefallen schien, am Rande der Bühne fanden sich auch einzelne Pärchen, die sich in mittelalterlichen Tänzen versuchten. Textlich fanden sich des öfteren Songs aus der Abteilung \"nicht ganz nett\" die dazu noch von den witzigen Ansagen von Thomas Roth eingeleitet wurden, dabei hatte er regelmäßig die Lacher auf seiner Seite.

Zur Halbzeitpause, trat im hinteren Bereich des Hofes ein Feuerspucker auf, während ein Nachtwächter sich auf der Bühne platzierte und neben dem Nachtwächtersong auch noch über das Liebesleben in seiner Heimatstadt berichtete.

Bei dem Weinachtslied \"Noel\", welches aus Jahreszeitsgründen ohne Text vorgetragen wurde durfte Jost Pogrzeba sein Können an den Drums unter Beweis stellen, dazu bediente er sich lediglich einer Djembe, welche er sich zwischen die Beine klemmte und zeigte, daß ein guter Drummer auch auf einer einzelnen Trommel ein abwechslungsreiches interessantes Drumsolo hinlegen kann.

Das anwesende Publikum fühlte sich durchgehend gut unterhalten, doch erst bei \"Was wollen wir trinken\" sprang der Funke vollkommen über, hier wurde mitgegröhlt und mitgeklatscht was die Stimmen und Hände hergaben. Letztendlich war die kurzweilige Show der Mannen viel zu schnell vorrüber, so daß sie noch zweimal auf die Bühne geholt wurden.


Setliste

Guten Abend
Deux Jollis Dames
Tourdion
Branle Des Bourgogne
Die Weiber mit den Flöhen
Böses Weib
Adieu Ce Bon Vin De Lanroise
Herori Matori
Ballade an eine treulose Freundin
Gavotten

Bretonisch
Landsknechte kommen
Elegie
Pastime With Good Company
Quatre Branle
Noel
All Voll
Was wollen wir trinken
Wohlauf wir wollen schlafen

Das freie Wort

Gallizisch ¾
Ronde 9

Redakteur:
Georg Weihrauch

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