VAN CANTO, ORDEN OGAN und WINTERSTORM - Dortmund

14.05.2014 | 23:21

13.04.2014, FZW

Großer Tourabschluss, drei Superbands und jede Menge Spaß auf der Bühne.

Dortmund, FZW. Wir sind so frühzeitig da, dass wir quasi vor der Tür parken können. Das ist schon einmal prima. Vor selbiger tummeln sich erste, gut gelaunte Besucher. Da wir nach der langen Fahrt hungrig sind, gönnen wir uns erst einmal eine Pizza. Kurz vor dem Einlass wollen wir uns in die Schlange einreihen und staunen nicht schlecht, dass sich diese mittlerweile bis fast zur Hauptstraße zieht. Jetzt werde ich doch ein wenig nervös, denn ein Kurzentschlossener braucht noch eine Eintrittskarte. Und auf einmal bin ich gar nicht mehr so sicher, dass Stef mit seinen Worten "Da brauche ich nichts zu reservieren, es ist noch Platz" nicht vielleicht doch Unrecht hat.

Also warten wir geduldig, schwatzen und lachen mit den anderen und sind erstaunt, dass es doch recht zügig voran geht. Das mit der Eintrittskarte klappt auch noch, allerdings lässt sich über die Menge des freien Platzes streiten. Gut, man steht nicht ganz so gequetscht wie in manch anderen Locations, aber es ist doch ganz schön voll.

Diesmal hat sich VAN CANTO mit ORDEN OGAN und WINTERSTORM zusammengetan, was einen tollen Abend verspricht. Die drei Bands passen einfach großartig zusammen.

Den Anfang macht heute WINTERSTORM mit 'Cathyron', dann folgt schon die erste Überraschung des Abends, als plötzlich die WINTERSTORM-Version von 'Badaboom' ertönt. Alex tut mächtig überrascht und hält eine "Setliste" der Band "Van Winto" in der Hand. Darauf stehen außer 'Dawn Of The Brave', '2 Fight For Your Live' und 'Badaboom' so lustige Titel wie 'Rakka Takka', 'Ran Dan Dan', 'Schlabadabadambam', 'Tikltitiklti', 'Wooooaaaaa', 'Gubbl Gubbl Gubbl' und 'Hadabahadaba'.

Nun ja, das kann VAN CANTO natürlich so nicht im Raum stehen lassen. Und so steht plötzlich das komplette VAN CANTO-Team auf der Bühne. Stef erklärt, dass man WINTERSTORM während de Tour sehr viele komische Namen gegeben hat, deshalb hätten sie beschlossen, der Band auch einen neuen Namen zu geben. Basti und Ross befestigen kurzerhand ein wunderhübsches Banner mit der Aufschrift "Winterdienst" hinter Drummer Sebastian. Außerdem gibt es – sehr zur Freude des Publikums – für jeden noch ein schickes gelbes Westchen, ebenfalls mit der Aufschrift "Winterdienst" und zu guter Letzt wird auch noch Kunstschnee über den einzelnen Bandmitgliedern ausgeschüttet. Zum Trost verteilt Inga noch kleine Becher mit eventuell alkoholischem Inhalt, das ist leider nicht so genau festzustellen.

Gemeinsam mit Stef widmet man sich anschließend dann mit 'The Stormsons' doch wieder der ursprünglichen Setliste. Nach 'Winterheart', 'Windkeepers' und 'Into The Light' wird das Publikum bei 'Humppa' zum fröhlichen, gemeinsamen Schunkeln aufgefordert, was auch fast durchweg befolgt wird. Die Band verlässt die Bühne nach diesem letzten Song nur für kurze Zeit, denn laute Zugaberufe holen sie schnell wieder zurück. So kommen wir noch in den Genuss von 'Kings Will Fall' und 'Dragonriders'.

Kurze Umbaupause, ein riesiges ORDEN OGAN-Banner ziert den Hintergrund und zwei Banner sind rechts und links (Cold Dead And Gone) aufgebaut, dann kommt auch schon ORDEN OGAN auf die Bühne. Die Arnsberger sind ja nun auch keine Unbekannten mehr, kommen auch sozusagen "von um die Ecke", haben aber laut Seeb noch nie in Dortmund gespielt. Das ändert sich mit diesem Auftritt und es wird auch von Seiten der Band aus fleißig gefilmt, "damit wir bei der nächsten CD eine Bonus-DVD dazulegen können". Das klingt doch gut.

Gleich zu Anfang wird mit 'We Are Pirates' eingeheizt und das Publikum anschließend mit einem launigen "Prost ihr Säcke!" begrüßt. Was natürlich die unisono Antwort "Prost Du Sack!" zur Folge hat. Selbstverständlich darf auch das obligatorische "Fuck you Pussy!" nicht fehlen. Für all, die es noch nicht wissen: So wird die Band - laut eigener Aussagen – bei Festivals, wie z.B. dem W.O.A., bezeichnet, "weil sie immer die absoluten Pussies im Billing seien". Nun, davon ist heute jedenfalls nichts zu merken. ORDEN OGAN liefert eine Show ab, die außer, dass sie natürlich viel zu kurz ist, nichts zu wünschen übrig lässt.

Vielleicht strengt sich das Publikum wegen der Kameraaufnahme besonders an, jedenfalls hat Seeb keinerlei Mühe, die Leute zum Mitsingen und Mitklatschen zu bewegen. Da werden bei 'To The End' die Fäuste in die Höhe gereckt und bei 'Farewell' heftigst mitgeklatscht. Mit 'The Things We Believe In / Cold Dead And Gone' ist dann allerdings der Auftritt doch zu Ende.

Auch im FZW wird wieder nur abgebaut, da ja nur das Schlagzeug benötigt wird. Die Stimmung im FZW ist großartig und steigert sich noch, als VAN CANTO zum Intro 'Dawn Of The Brave' die Bühne betritt. Auch in Dortmund gibt es sofort 'Fight For Your Life' auf die Ohren und die Bandmitglieder flitzen von einer Seite der Bühne zur anderen. Na ja, Basti mal ausgenommen.

Dann gibt es 'Badaboom' in der Originalfassung zu hören und bei 'Wishmaster' folgt ein kleiner "Racheakt" von WINTERSTORM. Diese, immer noch mit den gelben Westen bekleidet, aber noch zusätzlich mit Besen ausgestattet, wuseln nun über die Bühne und entfernen kehrenderweise den Kunstschnee. Da bekommt "Wischmaster" doch eine ganz andere Bedeutung. Dabei werden die Besen auch schon einmal umfunktioniert und müssen als Luftgitarren oder sogar als "Riesenzahnbürste" herhalten. Band und Publikum amüsieren sich sichtlich. Später, ich glaube während 'Rebellion' – da will ich mich aber nicht festlegen – laufen zwei Herren (ich nehme mal an, vom Winterdienst), nur mit einem Handtuch um die Hüften, einer auch mit einem Handtuchturban und mit Zahnbürste, über die Bühne, was natürlich nicht nur bei VAN CANTO zu einem Heiterkeitsausbruch führt.

Bei 'Steel Breaker' steht Sly plötzlich zweimal auf der Bühne. Alex vom Winterdienst, äh, von WINTERSTORM, hat sich ein wenig verkleidet und mischt kräftig mit. Zum Schluss bleibt der richtige Sly übrig. Während Stef verkündet, dass man sich zwar als Sly verkleiden kann, aber nicht als Schotte, ist klar, was als nächstes folgt: 'Rebellion'. Wieder ein klassisches Mitgrölstück, das die Stimmung noch weiter anheizt.

Auch der Anfeuerungsruf "One for all!!" wird prompt mit "All for one!!" beantwortet und leitet über zu 'To Sing A Metal Song'. Bis hierhin gibt es keinerlei Verschnaufpause, erst bei 'The Other Ones' geht es etwas ruhiger zu. Dieser Song ist den "etwas anderen Fans" gewidmet, die dazu stehen, eine "etwas andere Art von Metal" zu hören. Das sind inzwischen ja nicht gerade wenige. Auch Basti darf jetzt wieder mitmischen und fordert die Mädels auf "Rakkatakka" zu singen, während die Herren der Schöpfung ein "Badaboom" von sich geben sollen. Das klappt auch recht gut und so lässt er ein tolles Drumsolo folgen. Ross' Interpretation von 'Paranoid' ist auch nicht von schlechten Eltern und macht nicht nur ihm Spaß, sondern auch dem Publikum, wie unschwer zu hören ist.

Bei 'Primo Victoria' kommen noch zwei "Gasttrommler" der Vorbands auf die Bühne und jetzt wird es in der Halle noch einen Tick lauter. Man hat das Gefühl, dass wirklich jeder der Anwesenden lautstark mitsingt.

Als mit 'The Mission' das letzte Lied angekündigt wird, erhebt sich natürlich lautstarker Protest und selbstverständlich werden auch in Dortmund Zugabewünsche erfüllt. Stef bedankt sich noch einmal bei allen Fans, bevor es mit 'If I Die In Battle' in die vorletzte Runde geht. Der wirklich allerletzte Song des Abends und der Tour ist dann 'Fear Of The Dark'.

Nach dem gemeinsamen Verbeugen lässt es sich Sly nicht nehmen, noch eine Ehrenrunde auf den Händen zahlreicher Fans zu drehen. Ganz zum Schluss wirft Basti, wie angekündigt, signierte Felle und Drumsticks in die Menge.

Beim Hinausgehen sieht man überall zufriedene Gesichter und ich denke, es wird niemand etwas dagegen haben, wenn VAN CANTO eine zukünftige Tour wieder hier abschließt.

Setlist WINTERSTORM: Cathyron, Badaboom, The Stormsons, Winterheart, Windkeepers, Into The Light, Humppa, Zugabe: Kings Will Fall, Dragonriders

Setlist ORDEN OGAN: Intro, We Are Pirates, To The End, Angels War, To New Shores Of Sadness, Farewell, Mystic Prophecy, The Things We Believe In (Cold Dead And Gone)

Setlist VAN CANTO: Intro Dawn Of The Brave, Fight For Your Life, Badaboom, Wishmaster, Steel Breaker (mit Sly und Alex), Rebellion, To Sing A Metal Song, The Other Ones, Drumsolo, Paranoid, One To Ten, Unholy, Primo Victoria (mit 2 Gasttrommlern), The Mission / Master Of Puppets, Zugabe: If I Die In Battle, Fear Of The Dark

Redakteur:
Hannelore Hämmer

Login

Neu registrieren