Wacken Open Air 2013 - Wacken

20.08.2013 | 13:40

01.08.2013, Festivalgelände

Das Festival der Superlative geht in die 24. Runde!

Wir sind uns alle ziemlich einig, dass das Motto "Wo Licht ist, da ist auch Schatten" auch vor dem Wacken Open Air keinen Halt macht. Tolle Bands stehen einem großen Rummel gegenüber, das Festival spaltet die Gemüter. Nichtsdestotrotz hatten wir ein paar angenehme Tage mit viel Musik, guter Laune und alles in allem einem tollen Festival. Der Blick richtet sich jetzt auch schon auf 2014, denn zum 25jährigen Jubiläum möchte man mit einem imposanten Lineup glänzen. Die schlechte Nachricht: Das Festival ist bereits ausverkauft. Die gute Nachricht: Es wird demnächst die offizielle Ticket-Tauschbörse geben, in der man zum Originalpreis noch Tickets kaufen kann, sobald die ersten merken, dass sie doch nicht hinwollen, -können oder was auch immer. Unser Motto lautet: Wacken ist, was man draus macht! In diesem Sinne, bis zum nächsten Jahr wenn es wieder heißt: See You In Wacken - Rain Or Shine!

[Nils Macher]

 

 

Hier die einzelnen Resümees unserer Redakteure vor Ort:


Björn Backes
Wacken - es ist gewachsen, und das stellt man wohl am ehesten fest, wenn man mehrere Jahre ausgesetzt und dem Festival auch aus Enttäuschung über manche organisatorische Unzulänglichkeit den Rücken gekehrt hat. Nach meinem letzten Besuch anno 2008 hat sich im vermeintlichen Metal-Mekka wirklich so viel getan, dass man einerseits konstatieren muss, dass der ursprüngliche Spirit des Events längst auf der Strecke geblieben ist, das ganze Drumherum jedoch auf ganz andere Art und Weise so imposant und beeindruckend ist, dass man sich trotz vieler Kritikpunkte nicht von einem positiven Fazit lösen kann. Sinnbildlich hierfür sind nicht Neuverpflichtungen wie RAMMSTEIN oder DEEP PURPLE, sondern die kinoreife NIGHTWISH-Show am späten Samstagabend - denn genau dieses 90-minütige Spektakel, dass eine Band angeboten hat, die aus meiner Sicht längst ihren Reiz verloren hat, hat mir persönlich die Augen geöffnet: Abertausende Projektionen, ein monströses Bühnenbild, eine saubere Performance und dennoch jede Menge Leidenschaft - das ist der Spiegel, den sich auch das Wacken Open Air inzwischen vorhalten lassen muss. Oder mit anderen Worten: Dieses Festival ist ein riesengroßer Zirkus, fernab vom rebellischen Grundgedanken des Heavy Metal, aber deshalb auch trotz explodierender Preise und allerhand Metal-untauglichem Schnickschnack eine Veranstaltung, die einen schnell in ihren Bann zieht. Dass nicht mal eine halbe Woche nach dem letzten Live-Ton alle Tickets fürs kommende Jahr vergriffen sind, spricht da wohl ebenfalls für sich.
Im Hinblick auf die musikalische Seite gibt es derweil kaum Enttäuschungen: DEEP PURPLE sind zwar keine ausgewiesene Festival-Kapelle, machen aber ordentlich Stimmung, RAMMSTEIN enttäuschen ebenfalls nicht, obschon Frontmann Lindemann nicht den besten Tag erwischt hat, Wacken-erfahrene Acts wie NIGHTWISH, GRAVE DIGGER, ANTHRAX und DIE APOKALYPTISCHEN REITER fühlen sich pudelwohl in ihrer vertrauten Umgebung, und auch Fun-Combos wie MANDOWAR und Klimper-Wizard Mambo Kurt bieten Unterhaltung vom feinsten. Wenn man in immerhin vier Tagen nicht eine Band gesehen hat, bei der man von einer Enttäuschung sprechen muss, ist das ein klares Statement - und eine Bestätigung für die Veranstalter bei der Auswahl der gebuchten Bands.


Jakob Ehmke
Pro:
1. MESHUGGAH
2. LEPROUS
3. Die Zeltbühnen (W.E.T.-Stage und Headbanger Stage)
4. Der vegane Gyros-Stand
5. Das Wacken ist, was man draus macht

Contra:
1. Die Dixies gingen gar nicht!
2. Der Sound war die ersten zwei bis drei Songs stets miserabel
3. Unverschämt hohe Getränke- und Essenspreise
4. Nach dem Regenfall wurde kaum was unternommen, um die Flächen trocken zu legen
5. Es werden mehr Tickets verkauft, als in das Infield passen
6. Wer braucht einen derartig großes Wackinger Village?



Nils Macher
Es wird sich viel das Maul zerrissen, dabei ist ein Festival stets das, was man daraus macht. Niemand wird dazu gezwungen, sich eine Karte zu kaufen. Und wenn - was ich nicht glaube - der Underground darunter leidet und kleine Veranstaltungen nicht mehr besucht werden, spricht das für andere Präferenzen der Menschen. Und die kann und soll man nicht zu ihrem Glück zwingen. Ich kann mich sowohl auf dem KIT als auch in Wacken pudelwohl fühlen. Und wenn ich mir die T-Shirts und bekannten Nasen so anschaue, war ich damit nicht der einzige.

Pro:
- RAMMSTEIN, CANDLEMASS und diverse andere Bands
- das vegane Essensangebot
- VIP/Presse Camping ist einfach netter
- das Wetter
- Vorfreude auf KING DIAMOND und EMPEROR im nächsten Jahr

Contra:
- Getränkepreise und keine PET-Flaschen im Infield erlaubt (trotz großer Hitze)



 

Oliver Paßgang:
Über dieses Festival wird sich mittlerweile mehr das Maul zerrissen als über jede andere Musikveranstaltung des Landes. Dabei kann man es ganz einfach auf den Punkt bringen: Das Wacken Open Air war, ist und bleibt eine der allerbesten Wochen des Jahres. Metal und Party, hier ist eure Heimat.

 

Vanessa Eick:
Contra:
- Sound teilweise sehr schlecht (Nightwish, Rammstein)
- Kein Alkoholfreies Bier
- Alkoholfreie Getränke zum Teil bereits Mittags an den Getränkeständen im In-Field ausverkauft
- Trotz extremer Hitze keine PET- Flaschen im In-Field erlaubt

Redakteur:
Nils Macher
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