A LIFE ONCE LOST - Estatic Trance
Mehr über A Life Once Lost
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season of Mist
- Release:
- 16.11.2012
- Something Awful
- Gnawing Lisp
- Madness Is God
- Miracle Worker
- Empty Form
- I Am
- The Blues
- People Stare
- I See, I Hear
- I Sit Ill
- Asteroid (KILLING JOKE-Cover)
Noch höher auf der Erfolgsleiter.
Rein optisch irgendwo in den Bollywood-Bereich manövrierend, sollte es spätestens beim Bandnamen A LIFE ONCE LOST klicken. Nach einem halben Jahrzehnt kehrt nun die aus Philadelphia stammende Combo zurück, um mit "Estatic Trance" ihrer Diskographie einen neuen, massiven Grundpfeiler zu verpassen. So findet man auch auf dem sechsten Album den seit Jahren fabrizierten, etwas besonderen Metalcore. Dass die Amis jedoch des Öfteren gekonnt abdriften und sogar in progressiven oder rockigen Gefilden herumschwirren, dürfte spätestens seit "Hunter" und "Iron Gag" bekannt sein. Und wie verhält es sich anno 2012?
Zum einen muss man dem Trio attestieren, dass man versucht, zu den Wurzeln zurückzukehren. Man besinnt sich überwiegend auf die Stärken des 2003er Outputs "A Great Artist" und kann dem damaligen Paukenschlag einen zusätzlichen Hieb verpassen. Zum anderen finden sich heutzutage psychedelische Fetzen im Gesamtsound der Band. Wer jedoch denkt, dass man dadurch abdriftet und nur halbgare Kost serviert, der irrt. A LIFE ONCE LOST kommen auf "Estatic Trance" schnell zum Punkt, beschränken sich auf das Wesentliche und drücken den zehn Stücken samt dem energischen KILLING JOKE-Cover einen markanten Stempel auf.
Allgemein ist der Sound für ein Metalcoreprojekt dicht und kompakt, die Drums wirken einlullend und das facettenreiche 'Shouting Meadows' kennt auch im 13. Bandjahr kein Erbarmen. Es wird gelärmt, gewütet und die letzten Reserven gebündelt. Dies jedoch kontrolliert und äußerst direkt. 'Something Awful' klingt apokalyptisch und äußerst unterkühlt. Dennoch steckt viel Herzblut und Hingabe in Stücken wie 'Miracle Worker' oder 'Empty Room'. Die Stücke kommen aus einem Guss, einzelne hervorzuheben fällt dadurch schwer. Dennoch sind 'People Stare' oder das abschließende 'I Sit Ill' nichts für schwache Nerven.
Eine positive Entwicklung muss man dem Dreigestirn dennoch unterstellen. Trotz überwiegend gleichen Aufbaus kommen die Stücke äußerst abwechslungsreich und ausdrucksstark daher. Obwohl man mit diesem hypnotisierenden, psychedelisch angehauchten Metalcore nicht einmal ansatzweise meine persönliche Sparte getroffen hat, gibt es auch für ungeübte Hörer den einen oder anderen Hinhörer und Part, der einem durchaus zusagen kann.
Anspieltipps: Something Awful, I Am, I Sit Ill
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp