A SICKNESS UNTO DEATH - Despair
Mehr über A Sickness Unto Death
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- TWS / Source Of Deluge
- Release:
- 03.05.2013
- Zub Zero
- Epic Fail
- Rain Of Shards
- Goddess In Dust
- Gallows Tree Thy Name
- Despair
- Ghost Light Dawn
- Ruined
- Flames Leap High
Ein tiefer Griff in die Klischee-Schublade
Entweder kommt es mir nur so vor, oder es werden tatsächlich immer mehr Doom-Metal-Platten pro Monat herausgebracht. Darunter befinden sich viele Perlen wie beispielsweise die aktuelle Scheibe von OFFICIUM TRISTE. Allerdings kommt auch immer wieder ein Haufen durchschnittlicher Doom-Platten auf den Markt. Dazu gehört leider auch der neuste Release von A SICKNESS UNTO DEATH, deren Name allein schon vor Stereotypen strotzt. Auch der Titel der Scheibe ist mit "Despair" nicht gerade außergewöhnlich für einen Vertreter dieses Subgenres. Überraschender ist da schon eher der Name von Track eins. 'Epic Fail' hört man außerhalb von Internet-Communities eher selten und genauso befremdlich wie man es sich vorstellt, ist dann auch der Einsatz dieses Ausdrucks im Refrain des gleichnamigen Openers. Mit klarer Stimme singen sich die Norddeutschen durch die zähen und mahlenden Riffstrukturen dieser Walze, wobei es etwas dauert, bis man sich an diese überambitionierten Vocals gewöhnt hat. Genau kann ich nicht sagen warum, aber irgendwie will mir diese klare Stimme von Tim Ziegeler einfach nicht gefallen. Da sind diese leicht geshouteten Growls wie bei 'Goddess In Dust' schon wesentlich runder und passen gut zum drückenden Soundgewand. Jedoch überwiegt der cleane Gesangsanteil und raubt den Songs leider oftmals die Atmosphäre.
Positiv hervorzuheben ist dabei auch, dass die Lieder wie im klassischen Doom üblich nicht ewig lang ziehen, sondern im Schnitt fünf bis sechs Minuten dauern. Ein echter Pluspunkt! Denn ich weiß ohnehin nicht wer festgelegt haben soll, dass ein solcher Metal-Monolith zehn bis 15 Minuten dauern muss. Mehr Abwechselung tut auch einem Doom-Release gut und das merkt man hier durchaus. 'Gallows Tree Thy Name' kann mit einigen CANDLEMASS-Trademarks aufwarten und verfügt auch über eine ansprechende Melodie. An der unverzerrten Singstimme muss jedoch noch gearbeitet werden, denn gerade wenn mal höhere Lagen erklommen werden, wirkt das ganze doch etwas dünn. So ist es auch nicht wirklich überraschend, dass der instrumentale Titeltrack im Vergleich dazu wesentlich besser runtergeht und eine interessante Sample-Kollage besser als der Gesang ankommt.
Im letzten Drittel der Darbietung gibt es dann leider auch ein paar weniger spannende Durchhänger und besonders 'Ghost Light Dawn' ist mit etwa acht Minuten und 40 Sekunden völlig überdimensioniert und liefert lediglich Potenzial für einen halb so langen Titel. Auch 'Ruined' plätschert zwar recht romantisch aber durchweg unspektakulär vor sich hin ohne echte Akzente zu setzen.
Insgesamt ist "Despair von A SICKNESS UNTO DEATH ein technisch gut umgesetztes Album, dem man eine gute Produktion nicht absprechen kann, allerdings stört der seltsame Klargesang ungemein und gerade in Hälfte zwei des Albums kommen nur wenige bahnbrechende Passagen durch. Einige Fans des Genres werden sicherlich über die negativen Punkte hinwegsehen können und sich mit dieser Mischung traditionellem Doom und Funeral-Elementen anfreunden können, zum Herausragen aus dem großen Pool an Doom-Neuerscheinungen reicht es allerdings nicht. Mit COUNT RAVEN, CANDLEMASS und PENTAGRAMM ist man in jedem Fall besser beraten.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner