AGE OF TAURUS - In the Days Of The Taurean Empire
Mehr über Age Of Taurus
- Genre:
- Traditional Heavy/Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.01.2010
- Unto The Hour Of The Dead
- Unborn Destroyer
- Barren
- The Age Of Taurus
The gods of doom are pleased.<br />
Eine beeindruckende Leistung für das erste Demo legen AGE OF TAURUS auf "In the Days Of The Taurean Empire" ab und lassen damit Großes für die Zukunft erhoffen. Das Debüt der Londoner Doom-Puristen lockt gleichgesinnte Geister mit vier Tracks voller leicht epischer, gitarrengeladener Hoffnungslosigkeit und süßer Schwere.
"4 tracks of doom metal to maketh the head bang." heißt es auf der myspace-Seite der Band und ist in seiner Banalität eigentlich eine so exakte Beobachtung, dass sie meinen Job hier eigentlich fast überflüssig erscheinen läßt. 4 tracks? Check. Doom metal? Check. Head maketh bang? Ugh, check.
'Unto the Hour of the Dead' beginnt mit weit ausholenden Gitarren, welche sich wie in unaufhaltsamer Eigendynamik in ein ultimatives Doommotiv einpendeln und damit die Ankunft dieses bullige Imperiums kernig-riffig einläuten. Und hier wie auch im weiteren Verlauf gilt: It's all about the riff. Nicht unerwähnt sollte aber dennoch Sänger Toby W. Wright. Dieser überzuckert die heulenden Gitarren mit seinem klaren, schlichten Stimmeinsatz perfekt und ohne mit ihrer Klangfarbe irgendwelche offensichtlichen Ozzy-Imitationen vorzunehmen oder etwa den gänzlich epischeren Registern zu verfallen. Quasi-kontemporäre Kapellen ARGUS, REVELATION und ganz besonders REVEREND BIZARRE dienen hier als Vorbilder was die wortwörtliche Stimmfindung angeht: Reiner Doom aus der geistigen Ursuppe der Spätsiebziger und Frühachtziger mit Liebe und Hingabe in die Gegenwart hinübergerettet, leicht ent-rock-t, respektvoll metal-isiert, ergo generell mit „modernerer“ Masse behangen.
Das zweite Gesicht von AGE OF TAURUS macht sich im letzten Drittel des Openers bemerkbar, Die lungernden Gitarren futtern sich mal schnell einige zusätzliche metaphorische Kilos an und legen einen Zahn zu um zu einem Riff zu morphen, der das Herz eines jeden professionellen Headbangers höher schlagen lässt. Der Sänger ist ähnlich kopflastiger (hurrhurr) Gesinnung: "I'll cut loose your body, but I'm keeping your head!" wird knurrig gedroht bevor die Äxte loslegen. Ein völlig fairer Preis für derartig sauber rockende Ware.
'Unborn Destroyer' führt die Tradition glorreich fort, gleichsam fettestes Riffing und mitreißender Gesang. Ein Gitarrensound mit Schmalz und Korn wie er in diesem Genre sein muss. Dass die Band auch gänsehauterzeugende Solos schreiben kann, beweist der Song noch gegen Ende hin, wo eine leicht zu verfolgende, aber wirksame und kreative Leadgitarre das Lied wundervoll abrundet.
'Barren', die dritte Perle auf diesem Diamanten beinhaltet die übliche mundbewässernde Instrumentierung und Performance sowie eine recht gute gesangliche Leistung in Sachen Phrasierung und Melodie, hier auch mal im Flüsterton kurz vor Beginn eines weiteren Killerbreaks gegen Ende hin.
Als Abschiedsgeschenk bietet uns AGE OF TAURUS 'The Age of Taurus', einen Song, der nicht nur im Namen die Band als Ganzes widerspiegelt. Als ob wir das Demo und seine ersten drei Lieder schon seit Geburt an mit der Muttermilch aufgesogen hätten (und ich gebe mich gerne diesem Wunschdenken hin) erklärt uns dieses Stück noch einmal gleichsam beiläufig und ausdrucksstark zusammenfassend, was unsere Ohren denn nun gerade alles vernommen haben. Noch ein bisschen langsamer und schleppender schieben einen die Riffs, das monolithische Schlagzeug und der wehmütige Gesang zu einem aufwühlend hymnischen und sogar gesanglich vergleichsweise warmblütigen Crescendo. Die ebenso unausweichliche, einhergehende Konklusion: Wir wollen mehr!
Zu bemängeln gibt es nicht wirklich etwas. Sicher, an der Produktion könnte man vielleicht noch ein klein wenig feilen. Zumindest um den massiv-urzeitlichen Einschlag noch besser zu unterstreichen und dem hoffentlich baldigst erscheinenden Full-length mehr basslastige Wucht zu verleihen, aber nichts was den vintage-bedingten Genuss der vorliegenden Scheibe beeinträchtigen würde. Erstklassiger Tribut an die Götter des Doom.
Anspieltipps: 'Unto The Hour Of The Dead', 'Unborn Destroyer'
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Daniel Wimmer