ALGETIC - Sewer Dynasty
Mehr über Algetic
- Genre:
- Extreme Death Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.10.2012
- Sewer Dynasty
- Excruciating Excremental Existence
- Machete Lynch Mob Pacification
- Soulless Solace
- Mass Myiasis
- Grails of Ache
- Romanslaughter
- Phalluvorous Vaginofungus
- Agents of Agony
- Intrauterine Infant Sodomy
Brutal und technisch, aber langweilig
Das ist ALGETIC. ALGETIC nutzt Voice-Over, damit keiner die vorliegende CD schon vor dem Release ins Netz stellt. Zumindest kann man diese Botschaft mitnehmen, wenn man der neuen Scheibe der Extreme-Death-Metaller lauscht. Nett von den Herren, dass sie erklären, warum sie die Atmosphäre auf "Sewer Dynasty" ständig mit lahmen Gesabbel stören. Die Aussage beim zweiten Voice-Over, dass man sich diesmal etwas anders ausdrücke, um keine Langweile aufkommen zu lassen, hilft gegen selbige nur mäßig.
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was langweiliger ist, die stumpfen Ansagen der genannten Samples oder der Brutal Death, den ALGETIC hier spielen. Der Tacho ist fast durchgängig am Anschlag und Frickel-Riff-Attacken ufern stets völlig sinnlos in epileptischen Anfällen aus. Hier ist soviel Individualität vorhanden wie bei den Klonkriegern aus Star Wars und nicht ein Moment auf dieser CD kann überraschen. Man kann fast erahnen, wann der nächste Riff-Ausbruch, Slam oder Frickel-Part kommt. Alles hat man irgendwann, irgendwo oder irgendwie schon mal gehört. Bereits nach den ersten zwei Songs (dem Titeltrack und der stumpfen Alliteration 'Excruciating Excremental Existence') ist man restlos gelangweilt und stöhnt über die Vorstellung, dass man noch fast 28 Minuten Plastik-Death-Metal vor sich hat. Denn auch zwei weitere Songs weiter hat sich rein gar nix getan. Blast-Beat, Standard-Frickel-Riff und chaotische Songstrukturen. Die reinste Folter!
Selbst die Songlängen sind so standardisiert wie ein Big Mäc und belaufen sich bis auf wenige Ausnahmen auf knappe dreieinhalb Minuten. Eigentlich ist das nicht so schlimm, wenn die Songs sich nicht auch noch so schrecklich ähneln würden. Im Grunde hätte man sich auf eine Drei-Track-Demo beschränken können. Das hätte zwar die musikalische Qualität nicht verbessert, aber immerhin die akustische Malträtierung kurz gehalten.
Zu Gute halten kann man ALGETIC, dass sie technisch einwandfrei sind und durchaus wissen, was sie an ihren Instrumenten tun. Ebenso ist die Produktion nicht angreifbar. Denn sie ist druckvoll und setzt alle Klangelemente in ein gutes Verhältnis zueinander. Auch die Vocals mit einer Mischung aus Screams und Growls sitzen und zeugen von Talent. Aber das alles täuscht nicht darüber hinweg, dass es hier einfach an Spannung und Überraschungen mangelt.
Man könnte es als unfair der Band gegenüber werten, dass ich hier nicht näher auf einzelne Songs eingehe. Jedoch ist eine Thematisierung von Songs wie 'Romanslaughter' oder 'Phalluvorous Vaginofungus' so sinnvoll wie eine Gefriertruhe am Nordpol. Es gibt einfach keine wirklichen Unterschiede zwischen den Titeln.
Insgesamt kann so auch kaum zu einem anderen Schluss kommen, als das ALGETICs "Sewer Dynasty" eine der verzichtbarsten Extreme-Metal-Releases des Jahres ist. Es gibt so gar keinen Grund, wieso man so eine massive Fantasielosigkeit auch noch unterstützen sollte. Höchstens Fans von CARNIFEX oder JOB FOR A COWBOY, die selbst Brutal-Death nach dem Baukasten-Prinzip machen, könnten sich hierfür begeistern. Ich jedenfalls bin bereits nach anderthalb Durchläufen bedient und frage mich inzwischen, wieso überhaupt Voice-Overs genutzt werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich überhaupt jemand diesen Krempel im Internet herunterladen will. Dafür ist der Speicherplatz auf der heimischen Festplatte doch viel zu schade.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner