ALL WILL KNOW - Contact
Mehr über All Will Know
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Deafground Records
- Release:
- 02.03.2012
- The Weakest Spot
- Static
- Feeding The Aftermath
- Rise And Fall Of...
- ...A Dying Heart
- How Far Would You Go?
- Mental Takedown
- Counting Stars
- Devoluton
<p class="MsoNormal">Schöner skandinavischer Appetithappen aus deutschem Lande.</p>
So langsam wird der Sumpf der etlichen Metalcore-Veröffentlichungen etwas undurchsichtig. Jede Gruppierung dieses Sektors beharrt darauf, etwas Besonderes und Revolutionäres mit ihrem Prozedere kreiert zu haben, die wenigsten jedoch schaffen es auch nachhaltig für erstaunte Gesichter und dem gewissen Extra zu sorgen. Man muss keinen Doktortitel besitzen, um feststellen zu müssen, dass etwas Nicht-Allgegenwärtes unter dem Metalcore-Sirup drunter gemischt werden muss, um sein künstlerisches Schaffen auch in den Folgejahren aufrecht zu erhalten. Das erkennen auch die Burschen von ALL WILL KNOW, die mit ihrer doch hörenswerten Mischung aus skandinavischem Melo-Death und dem bereits geschilderten Metalcore ein wenig Eigenständigkeit publizieren wollen. Die musikalischen Hintergründe der einzelnen Mitglieder machen das Unterfangen noch um einiges interessanter: Gitarrist Jan Jansohn (ADORNED BROOD) kann man mit seinem AGATHODAIMON-Kollegen Felix Walzer als Grundpfeiler des 2010 gegründeten Unterfangens sehen. Wie sich die beiden Herrschaften also, gemeinsam mit nicht ganz so genrebefremdlichen Musikern, auf unbekanntem Gebiet geben, beweisen uns die neun Stücke des Debüts "Contact".
Den Einflüssen ihrer Hauptkapellen zum Trotz wissen ALL WILL KNOW definitiv, was sie machen. So klingt "Contact" nach den ersten Durchgängen nicht wie ein wirrer Haufen zusammenhangloser Soundschnipsel, sondern wie ein gut durchdachtes, funktionierendes, äußerst modern ausgerichtetes Gesamtkonstrukt, das durch packende Spielfreude, dem technischen Know-How und allerlei passend eingesetzter Gitarrensoli die nötige Variabilität bekommt, um bloß keine plötzlichen Gähnanfällen hervorzurufen. So weiß bereits das eröffnende 'The Weakest Spot' zu gefallen, auch wenn man sich speziell am Gesang und der progressiven Gesamtausrichtung zunächst gewöhnen muss. Wahrscheinlich sind es auch die leichten Pop-Einflüsse, die diesen Opener tief ins Hirn reinfräsen. 'Static' legt in Punkto Prägnanz noch einen Zacken drauf und besticht durch außerordentlich gute Gitarrenarbeit. Der facettenreiche Gesang findet sich auch hier wieder und wird auch bei den folgenden Stücken nicht abgeschüttelt. Bei 'Feeding The Aftermath' übernimmt der wohlwollende Melodic-Death-Metal die Oberhand, 'Rise And Fall Of…' bietet ein episch-mystisches Vorspiel zum sterbenden Herzen: 'A Dying Heart' kann nach einigen Ehrenrunden fraglos als Highlight verbucht werden. Wie viel Gefühl die Burschen in ihren musikalischen Adern haben, beweisen sie hingegen mit dem wunderschönen 'How Far Would You Go'. 'Counting Stars' überzeugt in gelungenen Keyboard-Arrangements und das abschließende 'Devolution' zeigt noch mal alle Trademarks der Burschen: flinke Tempo – und Gesangswechsel, clevere und nicht langweilig wirkende Instrumentalspielchen und eine zum Greifen nahe Motivation.
Wer also eingängige, prägnante Melodien, einfühlsame und verspielte Passagen sucht und dennoch einen gewissen, skandinavisch-kühlen Härtegrad bevorzugt, sollte schleunigst an die Tore ALL WILL KNOWs klopfen. Diese werden euch die Jungs sicherlich öffnen und euch somit an einem gelungenen Debüt-Werk erfreuen. Manchmal ist ein gewisser Metalcore-Einschlag, der sich hier speziell bei den Shouts bemerkbar macht, nicht von vorne herein negativ zu verstehen.
Anspieltipps: Static, A Dying Heart, How Far Would You Go
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp