ALMOST, THE - Monster Monster
Mehr über Almost, The
- Genre:
- Emocore/ Rock/ Pop
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Tooth & Nail / Century Media / EMI
- Release:
- 10.11.2009
- Monster Monster
- Lonely Wheel
- No I Don't
- Hands
- Young Again
- Summer Summer
- Hand Grenade
- Books & Books
- Souls On Ten
- Want To
- Get Through
- Monster
Erfolgreiches Paket aus Tampa mit bekannten Zutaten und viel Zuckerguß.
Da standen sie: Die rhythmischen Zuckungen den Vorgaben des Bühnen-Drummings angepasst, die bleichen Hände festivalbändchenumringt klappten in einigender Sachtheit auf die Hühnerbrüste, die Shirt in S oder M wurden nur unter den frischen Achseln angeschwitzt, kaum mal ein Betrunkener, der sich alles mitreißend den Weg durch die Menge hin zum Lärm bahnt.
Die Zeit der "Emo(tional)-Bands"- TEXAS IS THE REASON wo bist eigentlich Du? - Mitte der Neunizger, ganz groß, heiß geliebt, in eine Scheißschublade gesteckt, vielen heute peinlich und doch so einflußreich. Wer kann leugnen, dass diese vorschnell als Bübchenmusik abgeheftete Form der Jugendleidendarstellung nicht das ein oder weitere Feinstalbum fabriziert hat? JIMMY EAT WORLD zum Beispiel haben Melodien für Millionen produziert und ersonnen, die zum kulturmusikalischen Festbestand der letzten beiden Jahrzehnte gezählt werden müssen.
Hier mal ein Ausreisser hin zum schnelleren Punk oder dort zum anschreienden Hardcore, auch heute noch in Begriffen wie Screamo oder Emocore zu entdecken. Andere, wie FIRESIDEs Meisterhändchen Krisstoffer Aström strömen auch heute noch solo die traurigen Melodien aus der zittrigen Feder.
Drei ganze Abschnitte für eine solche Rückblickerei, nun erst habe ich bemerkt, dass THE ALMOST ja die ganze Zeit schon läuft. Gefällt. Wirklich!
Genügend Pop-Appeal zwischen den Saiten und vorwiegend einfühlsam schmiegen sich da … was ist denn das für ein dicker Einstieg? 'Young again' rammt mit lauten und rostigen Doppellaufgitarren gegen die Glastür, dass ein aufmerksames Aufhorchen die Folge ist.
Songschreiberisch ist das nebenbei bemerkt auf der richtigen, nicht flippigen, aber solide spannend aufgebauten Seite. Aha, Tampa, Florida, Amijungs, hätten wir uns gleich denken können. Die Netzrecherche ergibt auch gleich eine fest eingeschworene Fangemeinde im orientierungsarmen Erwachsenwerdenalter, nicht ohne mit 'Summer Summer' die Geigen sprechen zu lassen oder im folgenden 'Hand Grenade' den alten Helden des Folks Respekt zu zollen. Ohne R-E-S-P-E-C-T geht das einfach mal nicht. Schnell wird dann aber ein unruhiges und zerrendes 'Books & Books' hinterhergeschoben. Also schon mit Meisterplan.
Und dann verraten die sich: THE ALMOST wollen mit den doch Puffy-Fluffy-Melodien immer allen gefallen, was auf Dauer aber Hörer kosten dürfte. Lieber mal ein, zwei Überraschungen mehr in die Platte, dann wird auch "Monster Monster" länger Handfettflecken auf sich vereinen können. So wird sie dann doch eine "Emoplatte" wie viele andere auch. Nur handzahmer, poppiger, uninspirierender. Und kein Klassiker.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben