AMORAL - Beneath
Mehr über Amoral
- Genre:
- Hardrock / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Impeerial Cassette / Spinefarm Records
- Release:
- 26.10.2011
- Beneath
- Wrapped In Barbwire
- Silhouette
- Things Left Unsaid
- (Won't Go) Home
- Closure
- Same Difference
- Hours Of Simplicity
- Wastelands
- Thiss Never Ending Game
- No Future
- Of Silent Stares & Fire Lost
Die endgültige Abkehr von der deftigen Vergangenheit!
Mit ihrem letzten Album war es den finnischen Ex-Death-Metallern von AMORAL definitiv gelungen, das angestammte Publikum zu schocken. "Show Your Colors" distanzierte sich weitestgehend von der düsteren Vergangenheit der Band und lieferte stattdessen melodischen Power Metal mit latenten Reminiszenzen an den klassischen Hardrock. Diese Entwicklung führen AMORAL auf ihrem neuen Album nun noch konsequenter fort. Zwar ist "Beneath" ein wahrhaftiger Schmelztiegel der unterschiedlichsten Sounds, in der Basis aber ein wirklich traditionell ausgerichtetes Rock/Metal-Werk, welches die Distanz zu alten Schandtaten weiter ausbaut.
Allerdings gestaltet sich "Beneath" anfangs noch recht experimentell: Der Opener und Titelsong beispielsweise führt in beinahe neun Minuten durch die verschiedensten Klangcollagen und mausert sich über ein doomiges Intro und einzelne Riffs zu einem fantastischen Epos, welches der Band für die weitere Spielzeit alle Optionen offen lässt. Doch AMORAL nehmen diese Einladung nur bedingt an und präsentieren in der Folge eine Menge eingängiges Material, angefangen beim knackigen 'Wrapped In Barbwire' über das melodisch-metallische 'Silhouette' bis hin zu typischen Hardrock-Standards namens 'Same Difference' und 'This Never Ending Game'. Zwischendurch jedoch bleiben die Finnen den etwas höheren Ansprüchen treu und unternehmen kurze Ausflüge in Sub-Genres, die man im Laufe der jahrelangen Entwicklung gestreift hat. 'Things Left Unsaid' begeistert mit epischen Gitarren und diversen harschen Shouts; das sphärische '(Won't Go) Home' nähert sich dem Melodic Death und mit 'Closure' ist auch ein Power-Metal-Track am Start, der schließlich die breite Spanne offenlegt, der sich AMORAL anno 2011 verpflichtet fühlen.
Problematisch ist daher lediglich, dass die Band hin und wieder die klare Ausrichtung aus den Augen verliert und ihrem neuesten Werk keine echte Homogenität gönnen kann. Gerade im mittleren Part gerät "Beneath" schon mal aus der festen Verankerung, da die 'alles ist möglich'-Attitüde des Albums sich gegen klare Strukturen wehrt. Nichtsdestotrotz zieht der aktuelle Streich der kreativen Finnen seine Zuhörer schnell wieder in seinen Bann, tut sich zwar zunächst schwer, die vielen Facetten unterzubringen, enthält bis zur letzten Sekunde jedoch ausschließlich souverän arrangierten Stoff, der von seinem Kontrast aus teils simplen Arrangements und anspruchsvollen Breaks lebt. AMORAL sind eine Herausforderung, immer noch - doch diesmal auf einer ziemlich heftig veränderten Spielwiese!
Anspieltipps: Beneath, (Won't Go) Home, Closure
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes