ANDERSEN, SOREN - Constant Replay
Mehr über Andersen, Soren
- Genre:
- Melodic Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Target Records / Soulfood
- Release:
- 13.06.2011
- Song About You
- Glitterworld
- Black Lady
- Lavender In My Calendar
- So Many Faces
- Cold Shock
- Leave Me Alone
- Catch Me If You Can
- The Letter
- California Girl
- Time To Time
- Bad Luck
Das Debütalbum eines Profis!
So könnte man "Constant Replay" von SOREN ANDERSEN durchaus bezeichnen: Er musste erst 37 Jahre alt werden, um nun schließlich sein Debüt aufzunehmen. Dabei ist er, wie aus dem Begleitschreiben zu entnehmen ist, alles andere als ein Anfänger: Er spielt seit seinem 16. Lebensjahr in Bands und trat auch schon mit legendären Musikern wie Dave Mustaine, Glenn Hughes oder Mike Tramp auf, begleitete Mr. Hughes sogar dauerhaft auf mehreren Tourneen. Und nun hat der Co-Besitzer eines Aufnahmestudios in Dänemark also ernst gemacht: Es ist nun an der Zeit, der Welt zu zeigen, dass er auch alleine überzeugen kann. Und dieses Vorhaben gelingt fast vollständig - soviel kann ich schonmal verraten.
SOREN ANDERSEN besitzt alle Fähigkeiten, die man braucht, um ein tolles Album fast im Alleingang produzieren zu können. Er ist nicht nur Sänger und (ein fantastischer) Gitarrist, nein, er spielt nebenbei auch alle Keyboards selber ein und hat die komplette Scheibe gemixt und produziert. Lediglich am Bass und an den Drums holte er sich in Form von Freunden einige Unterstützung mit ins Boot.
Dabei schwenkt sein Album musikalisch stets zwischen Hard Rock der klassischen Schule und Radiokompatibilität hin und her. Er verbindet - typisch skandinavisch - mühelos hart rockende und ehrliche Gitarren mit poppigen Refrains, ohne dabei angestrengt oder berechnend zu wirken.
Gute Beispiele für diese Songformel sind 'Glitterworld', 'Cold Shock' oder auch 'California Girl'. In 'So Many Faces' klingt er dann plötzlich wie LENNY KRAVITZ und beherrscht sogar den HENDRIX-Gitarrensound, den auch KRAVITZ' Band so gerne kopiert. Auffallend heavy geht es in 'Black Lady' zu: Ein Sound der an BLACK LABEL SOCIETY und an die morderneren OZZY-Alben erinnert.
Egal also, ob es hart rockt oder eher poppig zugeht: Der Mann weiß immer, was er tut. Das aber bei radiotauglichem und auf Ohrwurm getrimmten Rock nicht immer alles Gold sein kann, was glänzt, ist auch klar: Gegen Ende zieht sich das Album spürbar in die Länge, da Songs wie 'The Letter' oder 'Time To Time' nicht ganz überzeugen können. Zwar sind auch sie perfekt arrangiert und passen genau in das Albumkonzept, kommen allerdings einfach etwas zu harmlos rüber. Aber da die Qualität eines Albums heutzutage ja (fälschlicherweise) oft auch an seiner Gesamtlänge festgemacht wird, kann ich verstehen, dass SOREN sich nicht getraut hat, nur zehn Songs auf das Album zu packen. Geiz ist eben geil und der Käufer will "value for money" haben, egal ob er deswegen Songs wegskippen muss, oder nicht.
Alles in allem stellt "Constant Replay" also ein sehr gelungenes Debütalbum dar, das Lust auf mehr macht und besonders fürs Autofahren im Sommer geeignet scheint. Die genannten Kritikpunkte fallen letztendlich eher weniger ins Gewicht, da es auf diesem Album keinen Totalausfall gibt und auch die schwächeren Songs noch in Ordnung gehen. Hoffen wir, dass SOREN ANDERSEN nicht nochmal 20 Jahre wartet, bis er wieder ins Studio geht...
Anspieltipps: Glitterworld, Cold Shock, Black Lady, Catch Me If You Can
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- René Partucci