ANGEL SWORD - Rebels Beyond The Pale
Mehr über Angel Sword
- Genre:
- Heavy Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Underground Power Records
- Release:
- 01.02.2016
- Devastator
- Lords Of Thunder
- Midnight Survivor
- Lightning Runners
- Break The Chains
- Lawmaker
- Heavy Metal Night
- Sign Of The Raven
- Witches Never Die
Erste Underground-Perle des Jahres
Es gibt Alben, die klingen, als seien sie aus einer Zeitmaschine gefallen, oder als wären sie gerade zufällig von einem Musiker im Keller entdeckt worden, wo sie seit ihrer Einspielung im Jahr 1980 herumlagen. Viele Bands der Retrowelle und von den jungen Traditionalisten aus Skandinavien, versuchen diesen Effekt zu erzielen, jagen mehr oder weniger erfolgreich einem warmen, rumpeligen Sound hinterher und doch schaffen es nur wenige, dieses Ziel tatsächlich zu erreichen.
ANGEL SWORD aus Finnland ist es mit dem Debütalbum "Rebels Beyond The Pale" allerdings aufs beste gelungen. Dazu kommt jedoch auch, dass man sich im Lager der Engelsschwerter nicht an den üblichen Verdächtigen, Psychedelic Rock der 70er oder IRON MAIDEN der frühen 80er, orientiert, sondern in jenen skandinavischen Wäldern wildert, aus denen eine der am kultischsten verehrten Bands des Undergrounds entsprang: HEAVY LOAD. Der Sound der Schweden stand offensichtlich Pate für die Musik von ANGEL SWORD, die Mischung aus klassischen Hard-Rock-Riffs, leicht folkigen und epischen Leads und melancholisch eingefärbten Gesangslinien, die sich ausnahmslos als Ohrwürmer entpuppen wurde seit "Stronger Than Evil" nur selten so erfolgreich angerührt wie hier.
Ab dem Opener 'Devastator' fühle ich mich zurückversetzt in eine Zeit, die ich dank später Geburt natürlich nie miterlebt habe, habe den unbändigen Drang, die Luftgitarre auszupacken und erwische mich immer wieder dabei, Leads oder Refrains vor mich hinzupfeifen oder zu summen. Mit 'Lords Of Thunder', 'Midnight Survivor', 'Lightning Runners' oder 'Break The Chains' sind gleich eine ganze Reihe überragend eingängiger und packender Hits auf diesem kurzen, knackigen Album versammelt und sollten jeden Freund von Proto Metal, NWOBHM und skandinavischem Hard Rock und Metal der 80er ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Dass man auch nachdenklichere, epischere Töne beherrscht, zeigen dann die abschließenden 'Sign Of The Raven' und 'Witches Never Die', die nicht minder gelungen sind. Wer sich im letzten Jahr über die Veröffentlichungen von LORD FIST oder TAROT gefreut hat, der muss hier ebenfalls zulangen und wer dies noch nicht getan hat, der hat nun sogar drei Bands, denen er dringend das Ohr leihen sollte.
Dazu passt dann auch die sehr natürliche, warme Produktion, die eher auf Hörgewohnheiten aus den 70ern und 80ern zugeschnitten ist und dem Fan moderner Sneap-Produktionen wohl als lasch oder kraftlos vorkommen dürfte, dafür aber echt und handgemacht klingt. Und schließlich kommt es darauf an, wie Sound, Artwork und Songwriting zusammenpassen, was im Falle ANGEL SWORDs klar mit einem "Hervorragend" beantwortet werden kann. Das erste Highlight des noch jungen Jahres ist damit bereits da und ich bin mir sicher, dass "Rebels Beyond The Pale" auch im Dezember noch weit vorn in meiner Gunst stehen wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst