ANI LO. PROJEKT - Miracle
Mehr über Ani Lo. Projekt
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Dust on the Tracks (Intergroove)
- Release:
- 25.03.2011
- A Miracle Is All We Need
- Angels
- Ark Of The Covenant
- Cannot Fall Asleep
- Cry Over
- Fly
- Give In To Me
- Innocent Minds
- Slip Away
- What You Sow, You Reap
- A Miracle Is All We Need (Bonus)
Viele ambitionierte Ideen im Symphonic Metal, die leider nur selten vollends überzeugen.
Ein Symphonic-Metal-Projekt, das ausnahmsweise mal nicht aus Schweden oder den Niederlanden kommt, ist vor allem in Zeiten des schwindenden Bombasts eine echte Seltenheit. Anilo Zanova, ihres Zeichens Namensgeberin und Sängerin der Berliner Truppe, steht ihren weiblichen Kontraparts allerdings auch in kaum etwas nach und fordert auf dem Debütalbum "Miracle" auch gleich lautstark Aufmerksamkeit und Zuneigung. Allerdings ist das kompositorische Fundament von ANI LO. PROJEKT nicht ganz so stark wie zum Beispiel bei WITHIN TEMPTATION oder EPICA. Das Material ist ambitioniert komponiert, jedoch fehlt stellenweise ein wenig der Biss und das Durchsetzungsvermögen, das selbst die kommerziellen Tracks der genannten Combos aufweisen. Anilo bewegt sich zwar sicher durch die höheren Frequenzen der vokalen Anforderungen von "Miracle", doch im Rahmen des relativ epischen Songwritings sind einfach zu wenige Akzente zu spüren, zu selten eine Betonung einzelner Passagen wahrzunehmen, als dass hier echte Begeisterung aufkommen könnte.
Dabei kann man der Band nicht vorwerfen, ideenlos oder ohne die nötige Kreativität vorzugehen. Der Stoff ist sehr abwechslungsreich, und in Sachen Bombast-Inszenierung ist "Miracle" in seiner Gesamtpräsentation sehr professionell. Es sind lediglich die kompositorischen Auswüchse, an denen man sich immer wieder stößt. Nummern wie 'Slip Away' oder 'Cannot Fall Asleeep' wagen den Grenzgang zwischen Kitsch, Klischee und anspruchsvollem, progressivem Symphonic Metal, können aber in der jeweiligen Situationen nur bedingt überzeugen. Auch das Cover von der Michael Jackson/Slash-Kollaboration 'Give In To Me' ist diesbezüglich nur ein schwacher Vertreter, der hinter den Erwartungen zurückbleibt - zumal hier die Gelegenheit bestanden hätte, etwas mehr Power in den Song zu investieren.
Generell: Chancen gibt es reichlich, genutzt werden aber nur wenige. Und selbst wenn man den oben genannten Bands mittlerweile attestieren muss, dass sie sich dem Mainstream zu weit geöffnet haben, weiß man bei ihnen immer noch um ihre klare Linie - und eine solche ist bei diesem netten, aber selten zwingenden Album definitiv hinter zu vielen Energiedefiziten verborgen. Schade um die vielen ambitionierten Ideen, die in der Umsetzung nicht wirklich bzw. nur vereinzelt überzeugen.
Anspieltipps: Ark Of The Covenant, What You Sow, You Reap
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes