AS I LAY DYING - An Ocean Between Us
Mehr über As I Lay Dying
- Genre:
- Metal
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 24.08.2007
- Separation
- Nothing Left
- An Ocean Between Us
- Within Destruction
- Forsaken
- Comfort Betrays
- I Never Wanted
- Bury Us All
- The Sound Of Truth
- Departed
- Wrath Upon Ourselves
- This Is Who We Are
Einige werden's vielleicht anders sehen, aber "An Ocean Between Us" ist für AS I LAY DYING der richtige Schritt. Die von Metalcore-Trupps vorgetragene Melodic-Death-Leier war schon zu Zeiten des Vorgängers "Shadows Are Security" durch (immerhin gelang den Amis trotzdem noch 'ne gute Scheibe, kurz bevor man den doppelläufigen Gitarrenkram, der von Gegrunze begleitet wird, endgültig nicht mehr aushalten konnte), und es ist erfreulich, dass Tim Lambesis und Kollegen die Situation im Vorfeld der Songwritingphase zu ihrem vierten Album scheinbar genauso eingeschätzt und sich für eine Generalüberholung entschieden haben. Die Vehemenz allerdings, mit der die kalifornische Herrgott-Mannschaft ihre Neuorientierung in die Gehörgänge nagelt, sorgt für Augenreiben und hektisches Rumfingern am CD-Player zwecks Sicherstellung, dass auch die richtige Platte abgetastet wird.
Wer sich auf eine Fortsetzung des 2005er Drehers gefreut hatte, wird von "An Ocean Between Us" restlos enttäuscht werden; wer mit einem alles zerlegenden Dampfhammer leben kann, muss schon mal die Kohle zusammenkratzen. AS I LAY DYING haben die AT THE GATES-Huldigungen eingestellt und sind härter, wuchtiger, thrashiger, weitaus melodischer und schlicht viel besser geworden. Bisher hatten die Kerle weder brachiale Metal-Keulen wie 'Comfort Betrays', 'Within Destruction' und 'Bury Us All' noch eine sehr dynamische Nummer wie 'I Never Wanted' anzubieten. Außerdem hat Tim Lambesis innerhalb des Bandgefüges einen großen Satz gemacht: Sein Brüllkeifen klingt abartiger, und die cleanen Passagen orientieren sich (glücklicherweise) nicht an der "Shadows Are Security"-Nummer 'Confined', sondern haben einen spacigen Touch, der dem Ganzen Tiefe verleiht.
Trotz der Anhebung des Melodieanteils im Gesangssektor schippert das Quintett nicht in die Sackgasse, in der SOILWORK mittlerweile ankern. Man hat nie das Gefühl, dass alles außer dem Chorus der entsprechenden Songs schnurzegal ist und eher lieblos runtergesemmelt wird. In den Oberknallern 'The Sound Of Truth', 'An Ocean Between Us' und 'Forsaken', 'Nothing Left', dem zwischendurch in THE DILLINGER ESCAPE PLAN-Gefilden wildernden Killer 'Wrath Upon Ourselves' und der Standortbestimmung 'This Is Who We Are' kicken sowohl die gebellten und von königlich brezelnden Radau-Riffs angeschobenen Strophen als auch die Refrains – keine Pseudoabwechslung, keine Langeweile, aber sehr, sehr viel Entschlossenheit.
Mit "An Ocean Between Us" schlagen AS I LAY DYING mit Schmackes zwischen deftigem Modern Metal und MACHINE HEAD-Thrash ein, legen ihren mit Abstand gelungensten Longplayer vor, und selbst wenn ein paar alte Fans abspringen sollten, werden dafür doppelt so viele neue kommen. Und die Konkurrenz, die nunmehr KILLSWITCH ENGAGE und Epigonen mit einschließt, muss dieses Teil auch erst mal verkraften. File under: Angriff.
Anspieltipps: The Sound Of Truth, Nothing Left, An Ocean Between Us, Comfort Betrayal, Bury Us All, Within Destruction
- Redakteur:
- Oliver Schneider