ASHEN HORDE - Nine Plagues
Mehr über Ashen Horde
- Genre:
- Progressive Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Mandol Records
- Release:
- 15.12.2015
- Desecration Of The Sanctuary
- Sans Apricity
- Feral
- Famine's Feast
- The Stranger
- Atra Mors
- Dissension
- Isolation
- A Reversal Of Misfortune
Die zehnte Plage tritt ein, wenn es zu viel sein soll...
An Selbstbewusstsein mangelt es Trevor Portz beileibe nicht: der amerikanische Multiinstrumentalist spart sich selbst für die ambitioniertesten Projekte die Teilhabe irgendwelcher weiteren Mitstreiter, um sein musikalisches Konzept ausschließlich nach seinen persönlichen Vorstellungen umsetzen zu können. Und zumindest handwerklich hat er hierbei etwas erschaffen, das anhaltenden Applaus verdient. Blickt man jedoch auf die kompositorischen Missetaten, die er bei ASHEN HORDE verbricht, sieht die Sache wieder anders aus. Denn so großartig die neue Platte seines Projekts auch startet, so verworren und kopflasrtig bestreitet sie ihren Weg zum Ziel - und verliert sich irgendwann völlig in den freizügigen Strukturen aus Todesblei-Geknatter und schwarzem Metall!
Bevor man aber in die Detailarbeit geht, muss man Portz erst einmal für seine gewieften Arrangements in finsteren Stücken wie 'Desecration Of The Sanctuary' und 'Sans Apricity' loben. Ähnlich solchen Acts wie BEHEMOTH oder auch MORBID ANGEL (auf den jüngeren Veröffentlichungen) stehen Anspruch, Atmosphäre und Brachialität hier in einem gesunden Gleichgewicht und sorgen für erste Begeisterungsmomente. Vor allem der Opener besticht mit reichlich handwerklicher Finesse, ohne sich dem Overkill der Ideen so weit beugen zu müssen, dass der Song seine Linie verliert. Letzteres geschieht jedoch mit wachsender Spieldauer immer häufiger. ASHEN HORDE verlagert den Sound immer weiter in den technischen Death-Metal-Bereich und stolpert zusehends öfter an der Hürde, die Breaks spannend und vor allem flüssig zu gestaltet, Nicht selten wirken die Strukturen holprig und sperrig, und auch wenn die Riffkünste des Masterminds unbestritten bleiben, so bringt er Kompositionen wie 'Dissension' und 'Isolation' nicht mehr ansprechend in den Fluss, der zum Auftakt noch gegeben war.
Letztendlich entwickelt sich "Nine Plagues" dann genau zu jener One-Man-Show, die man eingangs befürchten durfte, die Trevor Portz aber noch nicht raushängen lassen wollte. Doch die Balance aus technisch einwandfreier, hochwertiger Darbietung und ausgefeiltem Songwriting ist nicht von langer Dauer und verwandelt ein zunächst richtig stark beginnendes Album in eine gelegentlich doch recht biedere Angelegenheit.
Anspieltipps: Desecration Of The Sanctuary, Sans Apricity
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes