ASSASSIN'S BLADE - Agents Of Mystification
Mehr über Assassin's Blade
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 29.04.2016
- Agents Of Mystification
- Herostratus
- The Demented Force
- Dreadnought
- Autumn Serenade
- Transgression
- Nowhere Riders
- Crucible Of War
- Frosthammer
- League Of The Divine Wind
- Prophet#'s Urn
Schwedisch-kanadische Wertarbeit.
Hinter ASSASSIN'S BLADE verbirgt sich kein geringerer als Jacques Bélanger, der zwischenzeitlich bei den Speed-Metal-Urviechern von EXCITER den Posten am Mikrofon innehatte. Nun hat sich der gute Mann mit der markanten Stimme in Schweden nach fähigen Mitmusikern umgesehen und eine neue Band am Start. Es verwundert aber natürlich nicht, dass "Agents Of Mystification" wenig Prog und dafür viel reinen Stahl der eher einfachen Schule aufbietet. Wobei die Abwechslung bei ASSASSIN'S BLADE deutlich größer geschrieben wird als bei John Ricci und seinen Mannen. Ja, Bélanger, der auch bei EXCITER stimmlich an Rob Halford erinnerte, spielt diese Facette seiner Stimme auf dem neuen Album recht häufig aus, kann aber auch mit beinahe schon Dickinsoneskem Timbre reüssieren und hat ein paar feine, melodische Gesangslinien in petto.
Da er sich instrumentell unter anderem mit dem ehemaligen PORTRAIT-Klampfer verstärkt hat, ist gewährleistet, dass der Gitarrist bei ASSASSIN'S BLADE immerhin das Abdämpfen seines Instruments beherrscht und auch sonst mit einigen Kabinettstückchen glänzen kann. So ist bereits recht bald nach dem sehr klassischen Opener und Titelsong klar, dass man es bei "Agents of Mystification" mit einem insgesamt variablen Stück klassischen Heavy Metals zu tun hat, das zwischen EXCITER, JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und sogar gelegentlich MANOWAR alle großen Namen des Genres wenigstens anvisiert. Da auch die Produktion schön druckvoll ausgefallen ist, gibt es zunächst einmal nicht viel zu meckern, allerdings verhindert die Qualität der Lieder insgesamt dann doch, dass ich in Freudensprüngen durch meine Wohnung tobe. Zwar gibt es eine ganze Reihe echter Hits auf dem Album, 'Nowhere Riders' beispielsweise hat alles, was eine stählerne Hymne mitbringen muss, doch es gibt eben auch Songs wie 'The Demented Force', in denen sich ASSASSIN'S BLADE besonders deutlich in das EXCITER-Fahrwasser wagt. Die sind zwar nicht wesentlich schlechter als jüngere Kompositionen aus jenem Hause, werden aber mit zu viel technischem Feingefühl und zu wenig ungehobelt gespielt, um mit so limitierten Gesangslinien und Riffs zu funktionieren.
Nein, die Stärken der Band liegen klar im melodischeren, komplexeren Songwriting, bei solchen Epen wie dem zehnminütigen 'League Of The Divine Wind', das es locker mit den Longtracks der jüngeren Maiden-Vergangenheit aufnehmen kann. Somit bleibt mir zu konstatieren, dass "Agents Of Mystification" ein cooles Stück wahren Stahls geworden ist, bei dem mit ein paar weniger Songs, die zu sehr auf EXCITER gebürstet wurden, eine deutlich höhere Note drin gewesen wäre. Fans von RAM oder JUDAS PRIEST sollten aber in jedem Fall zuschlagen, denn Bélangers Gesang allein sollte hier schon als Kaufargument ausreichen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst