ASTRALION - Astralion
Astralion
Mehr über Astralion
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Limb Music / Soulfood
- Release:
- 14.11.2014
- Mysterious & Victorious
- The Oracle
- At the Edge of the World
- When Death Comes Knocking
- We All Made Metal
- Black Sails
- To Isolde
- Computerized Love
- Mary (Bloody)
- Five Fallen Angels
- Last Man on Deck
25.03.2015 | 10:50
Hässlich, aber schön.
Wer ist denn bitte für diese Katastrophe verantwortlich, die so eine Art Cover darstellen soll? Da denkt man, 2003 wäre lang her und IRON MAIDENs "Dance of Death" längst vergessen oder als abschreckendes Beispiel schon in der zweiten Klasse gelehrt, aber irgend so eine finnische Band macht es zwölf Jahre noch schlimmer. Dennoch: Genauso rücksichtslos ehrlich klingt auch die Musik. Zwar ist hier nichts innovativ oder radneuerfindend, aber wen interessiert das schon?
Sind wir mal ehrlich, im melodischen Metal ist fast alles gesagt. Das ist aber nicht wichtig, weil das Schwimmbecken der Melodien ja anscheinend unendlich groß ist. Und so macht "Astralion", das Debüt der Band ASTRALION aus dem finnischen Lohja, einfach mal ordentlich Laune. Der Albumöffner 'Mysterious & Victorious' gibt gleich richtig auf die Nüsse. Und auch danach suhlt sich die Truppe im Pfuhl skandinavischer Refrainlust. Ob 'At the Edge of the World' oder das verspielte 'Black Sails', die Band um den ehemaligen OLYMPUS MONS-Sänger Ian E. Highhill lässt kaum Verschnaufpausen zu. Und eben jener Stimmgeber hebt die Jungs auch etwas vom finnischen Spitzenduo STRATOVARIUS und SONATA ARCTICA ab, weil er etwas dunkler, etwas dreckiger klingt.
Natürlich darf bei so einer ordentlichen Hookline-Orgie auch eine zarte Ballade nicht fehlen. Jeder weiß schon beim Überfliegen der Tracklist, welcher Song von den Jungs dazu auserkoren wurde, den Mädchen die Tränen in die Augen zu zaubern. Ich fand diese Balladen in meiner Anfangszeit immer ganz grausig. Inzwischen kann ich sie akzeptieren, manchmal auch emotionsgeladen mitgrölen. 'To Isolde' ist tatsächlich ganz gelungen und wird nicht geskippt (das macht man natürlich eh nicht, aber hier muss man sich gar nicht bei seinen Nachbarn für die Musik schämen). Mit 'Last Man on Deck' zaubern die Nordmänner sogar noch einen richtigen Longtrack auf die Scheibe. 13 Minuten lang darf man von der hohen See träumen und tiefes Mitgefühl mit heimatentrissenen Seemännern fühlen. Ein wunderbarer Abschluss für ein schönes Album, das einen nicht so hässlichen Einband verdient hätte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring