ATLAS (UK) - In Pursuit Of Memory
Mehr über Atlas (UK)
- Genre:
- Classic Rock
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- AOR Heaven
- Release:
- 28.09.2018
- Samsara
- Bad Habit
- Breathe In Me
- Flesh And Blood
- As Time Goes By
- In The Frame
- Lock And Key
- Seasons Change
- Signal Of Hope
- Letting Go
- Supernova
- Live And Forget
Sehr zahmes AOR-Debüt der Engländer.
Zu Beginn möchte ich euch warnen, denn es gibt zahlreiche Bands auf diesem Planeten, die unter dem Namen ATLAS ihr Unwesen treiben. Im vorliegenden Fall haben wir es mit fünf Jungs aus dem Norden Englands zu tun, die mit "In Pursuit
Of Memory" ihr erstes, vollständiges Album vorlegen. Musikalisch fühlt sich das Quintett im Classic Rock zu Hause, wobei sie vor allem auf den amerikanischen Markt der Achtziger schielen. Freunde von JOURNEY, SURVIVOR, frühen BON JOVI und auch TOTO dürfen jetzt gerne weiterlesen.
Doch so toll sich die Referenzbands auch anhören, das Scheibchen möchte bei mir nicht zünden. Die gesamten zwölf Songs sind glatt gebügelt, ohne Ecken und Kanten und wirken phasenweise arg zusammengeschustert. Recht zahnlos und ohne größere Dynamik kommen Rocker wie 'Samsara', 'Letting Go', 'Flesh & Blood' oder auch 'Live And Forget' daher. Selbst die obligatorische Standardballade 'Signal Of Hope' wirkt reichlich emotionslos. Rein handwerklich ist durchaus alles im grünen Bereich und auch die zuckersüßen Melodien sind am Start, doch der Spannungsbogen hält sich in Grenzen. Es sind dann eher Kleinigkeiten, die aufhorchen lassen: coole BON-JOVI-Rocker hier ('Breathe In Me', 'Seasons Change') oder ein paar ordentliche Klampfen da ('Bad Habit', 'In The Frame'). Ein großer Lichtblick ist jedoch die sehr gute Gitarrenarbeit der Herren John Moss und Howie Little, die speziell in den Soloteilen aus der Norm ausbrechen und für den einen oder anderen Zungenschnalzer sorgen. Dagegen werde ich mit der Stimme von Craig Wells nicht richtig warm, der mich streckenweise an Mark Slaughter erinnert ('As Time Goes By'). Das ist mir über die komplette Distanz zu gleichförmig und ohne die notwendige Tiefe. Eine rauchige Note, die den Zuhörer fesselt und packt, besitzt er definitiv nicht.
Ihr merkt schon, "In Pursuit Of Memory" (tolles Cover!) kann trotz vorhandener technischer Qualität bei mir nicht richtig punkten. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass die Scheibe darüber hinaus an einer sehr flachen Produktion leidet, die an der einen oder anderen Stelle auch nicht ganz stimmig klingt. Summa summarum ist den Engländern ATLAS eine weitere, nette Veröffentlichung im AOR-Classic-Rock gelungen, die aber sicherlich keinen Sturm im Rockzirkus auslösen wird.
Anspieltipps: Seasons Change, As Time Goes By, Breathe In Me
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Chris Staubach