ATROPOS - Inhabitant
Mehr über Atropos
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.07.2011
- Inhabitant
- Carnal
- Eyelid Of The Morning Star
- Crassnal
Landestypischer Extrem-Metal-Export aus Polen.
Zwei EPs in kürzester Zeit scheinen bei einem absoluten Underground-Act wie ATROPOS nicht sonderlich viel Sinn zu machen, schließlich hätte man das Material von "Crucifiction" und "Inhabitant" locker auf eine Full-Length packen können, ohne sich dabei zeittechnisch zu übernehmen. Sei's drum: Die Polen haben sich für den unkonventionellen Weg entschieden und ihr Material unabhängig voneinander veröffentlicht - und das ergibt zumindest im Hinblick auf die stilistischen Unterschiede ein wenig Sinn. Denn wo "Crucifiction" an sich eher etwas melodischer und leichter zugänglich ist, ist das kürzere "Inhabitant" eine trittfeste Abrissbirne, die in knapp mehr als zehn Minuten unmissverständlich klarmacht, in welchem Land rein Extrem-Metal-technisch der Hammer hängt - und das ist derzeit zweifelsohne Polen!
Andererseits verausgaben sich ATROPOS in den vier Kompositionen von "Inhabitant" gerade in kreativer Hinsicht nicht wirklich. Sieht man mal vom eher sterilen, verspielten, aber letzten Endes doch noch straighten Schlusstrack 'Crassnal' ab, der hier auch noch als Bonus(!) aufgeführt wird, sind die Songs temporeich und brutal und orientieren sich zweifelsohne an den Göttern der polnischen Todesblei-Szene. Dass man die Herren von VADER dann direkt auch mal mit dem Cover des legendären 'Carnal' (sehr gut gelungen!) beehrt, ist also alles andere als Zufall. Aber auch in den übrigen Nummern verfolgt man den Weg der Panzer-Liebhaber und rast mit dezent schwarzen Tönen durch die Death-Metal-Landschaften. Vor allem das krasse, sehr aggressive 'Eyelid Of The Morning Star' ist diesbezüglich eine Wucht. Zwar konventionell und kaum originell, dafür aber mit einer Durchschlagskraft gesegnet, die trotz des rauen Sounds ihre Wirkung nicht verfehlt.
Dennoch: "Inhabitant" als Single zu einem niedrigen, einstelligen Preis anzubieten, wäre fair. Ansonsten bekommt man hier für sein Geld zwar guten Todesblei-Stoff, aber eben nicht Value for Money!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes